Sonne zum Vorteil der NDC
Offiziell schaltete der Minister für Handel und Industrie, Calle Schlettwein, gestern Vormittag die neu installierte netzgekoppelte Photovoltaikanlage auf dem Dach der namibischen Entwicklungsgesellschaft (NDC) an. Die 44.5 kW-Anlage wird etwa die Hälfte des Stromverbrauchs während des Tages decken und soll sich binnen acht Jahren bezahlt gemacht haben. Mit Hilfe eines Wechselrichters wird der durch Sonnenenergie erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom verwandelt und in das städtische Stromnetz im Gebäude geleitet. „Die Inbetriebnahme der Anlage unterstreicht das Bestreben von NDC wirtschaftlichen Wachstum und Entwicklung zu fördern und dabei als gutes Beispiel voranzugehen, indem erneuerbare Energie genutzt wird“, sagte Schlettwein.
Die Anlage wurde von dem namibischen Unternehmen Alensy CC errichtet, deren Sprecher sagte, dass NDC (Namibia Development Corporation) etwa 80 kW als Spitzenverbrauch benötige, im Sommer wenn die Klimaanlagen laufen sogar bis zu 120 kW. Eine größere Anlage sei nicht möglich gewesen, da die Dachfläche dies nicht zugelassen habe. „Der Vorteil des Projektes ist, dass der Stromverbrauch aus dem städtischen Netzwerk reduziert wird, NDC zur Reduzierung der Luftverschmutzung beiträgt, als Beispiel für effektive nachhaltige Entwicklung auftritt, lokale Unternehmen unterstützt, natürliche erneuerbare Ressourcen nutzt und letztendlich das Preisleistungsverhältnis stimmt“, sagte der Minister. Weitere staatliche Einrichtungen sollten diesem Beispiel folgen und Schlettwein würde am liebsten die Produktion von Solarplatten im Lande sehen. Die Vertreter von Alensy dämpften jedoch den Enthusiasmus des Handelsministers, indem sie darauf hinwiesen, dass Solarplatten aus dem fernen Osten inzwischen so billig zu erhalten seien, das hiesige mögliche Produzenten keinesfalls mithalten könnten. Selbst Unternehmen in Europa und in Südafrika würden deshalb ihre Türen schließen müssen.
„Das größte Problem ist immer noch, dass es keine Gesetzgebung gibt, um die Einspeicherung in das städtische bzw. nationale Netzwerk vergütet wird und somit Stromversorgung mit Hilfe von erneuerbaren Energien ein lohnendes Geschäft werden kann“, sagte Heiner Dörgeloh vom Unternehmen Alensy. Auch das sogenannte „Netmetering“ wobei der durch Photovoltaikanlagen selbsterzeugte Strom selbst genutzt, vom Stromversorger gemessen und gutgeschrieben wird, sei noch nicht überall gesetzlich geregelt, um Vorteile für Unternehmen, Ministerien und Privatinitiativen zu schaffen. Bei entsprechender Gesetzgebung könnten sogar Kleinunternehmer in ländlichen Gebieten erheblich zur nationalen Stromversorgung beitragen, so Dörgeloh. In Windhoek und einigen Orten im Lande haben bereits verschiedene Privatunternehmen, Ministerien und Staatsunternehmen ähnliche Anlagen auf Dächern montiert und in Gebrauch genommen.
Von Dirk Heinrich
Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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