Sorge über Entlassungen
Wenige Hilfe seitens der Regierung frustriert den Tourismussektor
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek
Dass der Tourismussektor in Namibia von Beginn an, besonders schwer von der COVID-19-Krise betroffen ist, ist längst kein Geheiminis mehr. Das sieht auch das Ministerium für Tourismus, Forstwirtschaft und Umwelt ein. „Nicht nur der Sektor leidet unter erheblichen Verlusten, auch die Regierung spürt den Rückgang der Einnahmen aus dieser Branche“, teilte das Ministerium gestern schriftlich mit.
In der Erklärung verdeutlicht die Regierungsinstanz, dass Gästehäuser, B&Bs, Lodges, Backpacker, Campingplätze und Restaurants während der aktuellen, gelockerten Ausgangsbeschränkung (Phase 2), den Betrieb wieder aufnehmen dürften. Die entsprechende Gesetzgebung werde demnächst im Amtsblatt bestätigt. „Restaurants dürfen keine Sitzgelegenheiten anbieten und müssen auf Take-Away-Mahlzeiten umsatteln“, heißt es.
Obwohl das Ministerium sich der Notlage bewusst sei, bezeichnet es diese Restriktionen als auschlaggebend, um zunächst die Gesundheit aller Namibier zu garantieren. Später könne das Land dann als Tourismusziel vermarktet werden. Aus diesem Grund sei das Ministerium im ständigen Kontakt mit allen Interessenträgern, um die aktuellen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Realitäten zu erfassen. „Das Ministerium versucht alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die Tourismusbranche zum festen Bestandsteil des Konjunktur- und Rettungsplans der Regierung wird“, heißt es weiter.
„Zu wenig, zu spät“
Allerdings ist es wohl zu spät dazu: „Trotz zahlreicher Verhandlungen und Vorschläge aus dem Tourismussektor wurden die endgültigen Modalitäten des Unterstützungspakets von der Regierung erst einen Monat später bekanntgegeben - sie können bestenfalls als zu wenig und zu spät eingestuft werden“, heißt es in einem Schreiben des Tourismusdachverbandes FENATA von Dienstag. Seit Beginn der Corona-Krise hat der Vorsitzendes des Verbandes, Bernd Schneider, nahezu ein Dutzend Schreiben an sämtliche Interessenträger gerichtet, insbesondere die Regierung. Angesichts der Krise hatte er sich eine sofortige Unterstützung gewünscht.
Seine Bittschriften enthalten Näheres über das „wirtschaftliche Gemetzel im Tourismus“ sowie einige Vorschläge, wie den nachteiligen Auswirkungen entgegengewirkt werden könnte. Er bezeichnet es als „traurig, frustrierend und herzzerreißend“, dass die allgemeine Unterstützung begrenzt gewesen sei und kaum Fortschritte bei der Lösungsfindung erzielt worden seien. Dabei sei der Tourismus eines der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen Namibias.
„Die meisten Tourismusunternehmen befinden sich jetzt im vierten Monat ohne- oder mit nur sehr geringem Einkommen. Sie halten ihre Geschäfte am Leben, indem sie ihre meist begrenzten Reserven anzapfen. Für die meisten Unternehmen ist jeder Tag der dauerhaften Geschäftsschließung ein Schritt näher am Abgrund. Sie brauchen dringend Finanzierung von außen, sei es durch einen staatlichen Zuschuss oder den garantierten Zugang zu zusätzlichem Kapital von Banken, oder Steuersenkungen beziehungsweise Steuererlasse“, erklärte Schneider. Er befürchtet, dass die „langwierigen, doch fruchtlosen Gespräche und das Fehlen konkreter sowie entschlossener Maßnahmen“ zu einem wirtschaftlichen Niedergang führen kann, der die eigentliche Pandemie bei weitem überdauern wird.
Viele Jobs gestrichen
Der Ernst der Lage schlägt sich in dieser Woche erneut in einer Schlagzeile nieder: Das Safari Hotel will 177 von seinen 219 Mitarbeitern entlassen und die Löhne der verbliebenen 42 Arbeiter um 50 Prozent kürzen. Die Gewerkschaft NAFAU zeigt sich über diesen Entschluss enttäuscht. „Sollte das Management die Entlassungen vor Abschluss der Verhandlungen durchsetzen, wird dem Arbeitskommissar ein Disput gemeldet“, drohte NAFAU gestern.
Dass der Tourismussektor in Namibia von Beginn an, besonders schwer von der COVID-19-Krise betroffen ist, ist längst kein Geheiminis mehr. Das sieht auch das Ministerium für Tourismus, Forstwirtschaft und Umwelt ein. „Nicht nur der Sektor leidet unter erheblichen Verlusten, auch die Regierung spürt den Rückgang der Einnahmen aus dieser Branche“, teilte das Ministerium gestern schriftlich mit.
In der Erklärung verdeutlicht die Regierungsinstanz, dass Gästehäuser, B&Bs, Lodges, Backpacker, Campingplätze und Restaurants während der aktuellen, gelockerten Ausgangsbeschränkung (Phase 2), den Betrieb wieder aufnehmen dürften. Die entsprechende Gesetzgebung werde demnächst im Amtsblatt bestätigt. „Restaurants dürfen keine Sitzgelegenheiten anbieten und müssen auf Take-Away-Mahlzeiten umsatteln“, heißt es.
Obwohl das Ministerium sich der Notlage bewusst sei, bezeichnet es diese Restriktionen als auschlaggebend, um zunächst die Gesundheit aller Namibier zu garantieren. Später könne das Land dann als Tourismusziel vermarktet werden. Aus diesem Grund sei das Ministerium im ständigen Kontakt mit allen Interessenträgern, um die aktuellen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Realitäten zu erfassen. „Das Ministerium versucht alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die Tourismusbranche zum festen Bestandsteil des Konjunktur- und Rettungsplans der Regierung wird“, heißt es weiter.
„Zu wenig, zu spät“
Allerdings ist es wohl zu spät dazu: „Trotz zahlreicher Verhandlungen und Vorschläge aus dem Tourismussektor wurden die endgültigen Modalitäten des Unterstützungspakets von der Regierung erst einen Monat später bekanntgegeben - sie können bestenfalls als zu wenig und zu spät eingestuft werden“, heißt es in einem Schreiben des Tourismusdachverbandes FENATA von Dienstag. Seit Beginn der Corona-Krise hat der Vorsitzendes des Verbandes, Bernd Schneider, nahezu ein Dutzend Schreiben an sämtliche Interessenträger gerichtet, insbesondere die Regierung. Angesichts der Krise hatte er sich eine sofortige Unterstützung gewünscht.
Seine Bittschriften enthalten Näheres über das „wirtschaftliche Gemetzel im Tourismus“ sowie einige Vorschläge, wie den nachteiligen Auswirkungen entgegengewirkt werden könnte. Er bezeichnet es als „traurig, frustrierend und herzzerreißend“, dass die allgemeine Unterstützung begrenzt gewesen sei und kaum Fortschritte bei der Lösungsfindung erzielt worden seien. Dabei sei der Tourismus eines der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen Namibias.
„Die meisten Tourismusunternehmen befinden sich jetzt im vierten Monat ohne- oder mit nur sehr geringem Einkommen. Sie halten ihre Geschäfte am Leben, indem sie ihre meist begrenzten Reserven anzapfen. Für die meisten Unternehmen ist jeder Tag der dauerhaften Geschäftsschließung ein Schritt näher am Abgrund. Sie brauchen dringend Finanzierung von außen, sei es durch einen staatlichen Zuschuss oder den garantierten Zugang zu zusätzlichem Kapital von Banken, oder Steuersenkungen beziehungsweise Steuererlasse“, erklärte Schneider. Er befürchtet, dass die „langwierigen, doch fruchtlosen Gespräche und das Fehlen konkreter sowie entschlossener Maßnahmen“ zu einem wirtschaftlichen Niedergang führen kann, der die eigentliche Pandemie bei weitem überdauern wird.
Viele Jobs gestrichen
Der Ernst der Lage schlägt sich in dieser Woche erneut in einer Schlagzeile nieder: Das Safari Hotel will 177 von seinen 219 Mitarbeitern entlassen und die Löhne der verbliebenen 42 Arbeiter um 50 Prozent kürzen. Die Gewerkschaft NAFAU zeigt sich über diesen Entschluss enttäuscht. „Sollte das Management die Entlassungen vor Abschluss der Verhandlungen durchsetzen, wird dem Arbeitskommissar ein Disput gemeldet“, drohte NAFAU gestern.
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Allgemeine Zeitung
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