Sorge über Kriminalität

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (NCCI) hat gestern gegenüber Premierminister Theo-Ben Gurirab einen nationalen Plan zur Kriminalitätsbekämpfung gefordert. Die gegenwärtige Kriminalitätswelle sei "extrem Besorgnis erregend."

Dr. Leake Hangala forderte, dass die Regierung die Initiative ergreifen müsse, so einen Plan zu konzipieren. Der Privatsektor könnte hier finanzielle und materielle Hilfe leisten. "Wir sind nur 1,8 Millionen Menschen in diesem Land und können das Problem in den Griff bekommen, wenn wir wollen. Es kann nicht länger zugelassen werden, dass das Image von Namibia durch eskalierende Kriminalität beschädigt wird. Wir sind alle Opfer - Geschäftsleute, unschuldige Bürger und Touristen", meinte Hangala, der gestern mit der Führungsriege der NCCI den Premierminister besuchte.


Als Grundlage eines solchen Planes könne das erfolgreiche Programm zur Kriminalitätsbekämpfung in New York City, das von dem ehemaligen Bürgermeister Rudy Giuliani eingeführt wurde, dienen.


Gurirab stimmte Hangala zu, dass Kriminalität zu einem nationalen Problem geworden sei. "Verbrechen zerstört alles. Wir haben die schlimmen Geschichten aus Südafrika von Reisenden und Geschäftsleuten gehört und beobachten mit Sorge, dass Namibia in Sachen Kriminalität unserem Nachbar immer ähnlicher wird", meinte Gurirab. Das Problem werde auf höchster Ebene in der Regierung regelmäßig diskutiert. Auch im Parlament gebe es derzeit eine Debatte zu diesem Thema. "Wir müssen der Kriminalität in Namibia den Krieg erklären. Geschäftsleute und Reisende sollen sich bei uns sicher fühlen. Wir müssen das positive Bild, das viele Besucher von unserem Land hatten, wieder herstellen, das ist auch eine Sache des Stolzes", so der Premierminister.


Gurirab gab zu, dass es bei den Sicherheitskräften offensichtliche Ausbildungsmängel gebe und hier ein dringendes Handlungsbedürfnis bestünde. Es gebe viele Probleme und diese müssten gemeinsam gelöst werden, sagte Gurirab gegenüber den NCCI-Vertretern.