Loading svg Please wait while we translate the article
Sorge um Namibias Raubvögel
Sorge um Namibias Raubvögel

Sorge um Namibias Raubvögel

Verschiedene Experten und Interessenten trafen sich am vergangenen Freitag am Waterberg, um eine Raubvogel Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen. Zahlreiche Vorträge verdeutlichten, dass der Schutz sämtlicher Greifvögel nötig und immer noch zu wenig über diese Arten bekannt ist.

Okatjikona/Waterberg - In den vergangenen Jahrzehnten wurde die meiste Arbeit mit Aasgeiern durch wenige Interessenten und Organisationen betrieben, da diese Vögel vor allem durch Gift bedroht waren. Die Beobachtungen von Raubvögeln hatte nachgelassen, nachdem viele Naturschutzbeamte, die in den 80er Jahren Raubvögel beringt und beobachtet hatten, das Ministerium für Umwelt und Tourismus verlassen hatten. Damals war der Ornithologe der Naturschutzbehörde und heutige Direktor der Namibia Nature Foundation (NNF), Dr. Chris Brown, die treibenden Kraft für Naturschutzbeamte und zahlreiche Privatpersonen in Bezug auf Raubvögel.

Während des Workshop im Okatjikona Environmental Education Centre im Waterberg-Plateaupark wurde deutlich, dass die Zahlen der Adler, Habichte, Falken, Bussarde, Milane und Geier in Namibia stetig zurückgegangen ist. Unterschiedliche Faktoren sind dafür verantwortlich. Gift und Fahrzeuge spielen dabei eine beachtliche Rolle und natürliche Einflüsse wie Trockenheit und der damit verbundene Verlust der Nahrungsquelle. Immer noch sehen viele kommerzielle und kommunale Farmer Raubvögel als Feinde an, die ihr Federvieh oder Lämmer fangen, anstelle als Freunde, die Schädlinge wie Mäuse, Klippschliefer und Insekten in Grenzen halten.

"Ist die Spitze der Nahrungskette aus dem Gleichgewicht gebracht, - nicht mehr gesund - ist der Rest darunter ebenfalls nicht mehr im Gleichgewicht und entsteht ein ungesundes Verhältnis", sagte Dr. Brown, der den Workshop leitete. Garth Owen-Smith ein ehemaliger Naturschutzbeamter der seit über 20 Jahren für IRDNC (Integrated Rural Development and Nature Conservation) in den kommunalen Gebieten in der Kunene und Caprivi Region arbeitet, bestätigte, dass beispielsweise seit den 60er Jahren die Zahlen der Raubvögel im Kaokoveld drastisch zurückgegangen sind. Einige Arten sind sogar im Nordwesten des Landes nicht mehr zu finden. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des IRDNC in den kommunalen Hegegebieten hat ergeben, dass die meisten Kommunalfarmer Raubvögel als ein Problem ansehen, weil diese Hühner fangen und für den Verlust von Kleinvieh verantwortlich machen. Deshalb werden Adler und Habichte geschossen oder vergiftet. Aasgeier dagegen werden eher als Freunde der ländlichen Bevölkerung angesehen, da sie anzeigen wenn Vieh verendet ist und dieses so gefunden werden kann, sagte Owen-Smith. Liz Komen von NARREC (Namibia Rehabilitation, Research and Education Center) bestätigte in ihrem Vortrag, dass Gifte und Pestizide ein immer größeres Problem darstellen, da neue Mittel auf den Markt kommen und deren Einsatz sorglos betrieben wird. Erst vor wenigen Wochen meldete ein Farmer, dass ein Viehbesitzer, der nicht Eigentümer des Grund und Bodens war, Gift ausgelegt hatte um Schakale zu töten und dabei einen Schakal und sieben Schmarotzer-Milane getötet hatte. Nur mit einem nachdrücklichen Aufwand konnte die Naturschutzbehörde und die Sondereinheit der Polizei, zuständig für geschützte Tierarten dazu bewegt werden, sich diesen Fall anzunehmen. Jetzt soll der Schuldige bestraft werden, aber der Veterinär, der das Gift verkaufte, bleibt anscheinend ungeschoren. Besonders in der Sommerzeit werden unzählige Raubvögel bei NARREC eingeliefert, die von Fahrzeugen verletzt werden. Während des gesamten Jahres werden Raubvögel mit Vergiftungserscheinungen in dem Zentrum behandelt, viele umsonst. "Es gibt keine Information wie viele Raubvögel jährlich in Namibia vergiftet oder geschossen werden", sagte Komen. Dabei sind alle Raubvögel geschützte Arten in Namibia. Ein großes Problem sei die illegale Einfuhr zahlreicher Pestizide in Namibia, so die NARREC-Direktorin.

Die Teilnehmer des Workshops empfanden es als ein großes Problem, dass das Ministerium für Umwelt und Tourismus bereits seit Monaten keinen Ornithologen mehr hat und der Posten anscheinend nicht mehr gefüllt werden soll. In Kürze soll eine "Rote Liste" (Red Data Book) erscheinen, in dem sämtliche Vogelarten Namibias aufgeführt werden, die vom Aussterben bedroht sind, deren Bestand bedroht oder gefährdet ist und Möglichkeiten für den Schutz dieser Arten beschrieben wird. Aufklärung und Erziehung sei ein wichtiger Schritt zum Schutz der Raubvögel Namibias, meinten die Workshop-Teilnehmer am Ende des Tages. Mit Hilfe der Raubvogel-Arbeitsgruppe soll dieses Ziel erreicht werden. Organisiert wurde der Workshop von Mike und Ann Scott mit der Unterstützung der NNF. Leider war das Umweltministerium trotz Einladung und Zusage nur durch Angestellte des Okatjikona-Zentrums vertreten. Ein Besuch beim Aasgeier-Restaurant am vergangenen Samstag fiel aus, da es den Beamten nicht gelungen sei von Mittwoch an einen Tierkadaver dort auszulegen. Der Hauptnaturschutzbeamte des Waterberg-Plateauparks hatte seine Teilnahme zugesagt, war aber am Freitag in Windhoek zu Vorlesungen an der UNAM.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 32° Rundu: 19° | 36° Eenhana: 20° | 36° Oshakati: 25° | 35° Ruacana: 23° | 36° Tsumeb: 22° | 34° Otjiwarongo: 21° | 33° Omaruru: 20° | 35° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 33° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 14° | 17° Walvis Bay: 14° | 22° Rehoboth: 23° | 34° Mariental: 20° | 36° Keetmanshoop: 13° | 32° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 23° Ariamsvlei: 14° | 32° Oranjemund: 14° | 20° Luanda: 25° | 26° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 18° | 28° Mbabane: 18° | 35° Maseru: 16° | 30° Antananarivo: 17° | 28° Lilongwe: 22° | 33° Maputo: 22° | 38° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 19° Durban: 21° | 27° Johannesburg: 19° | 32° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 19° | 32° Harare: 19° | 30° #REF! #REF!