Sorge wegen Etoschas Zäunen
Von Dirk Heinrich
Windhoek
Ich glaube nicht, dass es nutzt, das King-Nehale-Eingangstor an der Nordgrenze des Etoscha-Nationalparks zu schließen, um zu verhindern, dass die Maul- und Klauenseuche durch Fahrzeuge, Besucher oder Durchreisende in den Park eingeschleppt wird. Der teilweise nicht vorhandene und zerstörte nördliche Grenzzaun, durch den Kommunalfarmer ihr Vieh in den Park treiben, ist ein viel größeres Problem, sowie die Wilderer, die dort in den Park kommen“, sagte gestern der Minister für Umwelt und Tourismus, Pohamba Shifeta, auf Nachfrage. An allen vier Eingangstoren des Parks müssen sämtliche Bestimmungen strikt durchgeführt werden, nicht nur die Veterinärbestimmungen, sondern auch weitere Anordnungen, um die Wilderei im Park einzudämmen. „Wir brauchen dabei vor allem die Hilfe der Polizei, um die 400 Kilometer lange Nordgrenze Tag und Nacht zu kontrollieren, um Wilderer, die es vor allem auf unsere Nashörner abgesehen haben, herauszuhalten, aber nun auch, um Vieh und damit die Maul- und Klauenseuche aus dem Park zu halten. Kommunalfarmer und die traditionellen Führer müssen begreifen, dass es ein kriminelles Vergehen ist, den Zaun zu durchschneiden und Vieh in den Park zu treiben“, betonte Shifeta.
Leider seien die Strafen für derartige Vergehen noch viel zu gering, da diese sich im Augenblick auf nur 200 oder 300 Namibia-Dollar belaufen. „Wir müssen die Strafen erhöhen und mit Hilfe des Landwirtschaftsministeriums Rinder konfiszieren“, meinte der Umweltminister. Es fehle seinem Ministerium an Personal, um die lange Grenze zu patrouillieren. Einzäunungsmaterial sei vorhanden und das Umweltministerium habe damit begonnen, einen elefantensicheren Zaun an der Nordgrenze zu errichten. Dies sei jedoch ein langsamer Prozess. Im Augenblick sei es wichtiger, einen Viehzaun zu errichten, um Rinder und damit die MKS aus dem Park zu halten, so Shifeta.
Ein weiteres Problem sei die Südgrenze, die nicht nur Parkgrenze sondern auch die Rote Linie, ein Veterinärzaun, sei. Elefanten würden regelmäßig durch den Zaun marschieren, der dann eigentlich von der Veterinärbehörde repariert werden müsse. Zahlreiche kommerzielle Farmer würden den Zaun durchschneiden, Wasserstellen direkt am Zaun anlegen und Salzklippen dort auslegen, um Wildtiere aus dem Park auf ihre Farmen zu locken. „Dies ist ein großes Problem, da somit gegen die Park- aber auch gegen die Veterinärbestimmungen verstoßen wird. Wir werden in Zukunft streng gegen jene Farmer auftreten und diese vor Gericht stellen“, drohte Umweltminister Shifeta. Besonders jetzt, wo die zentralen nördlichen Regionen zusammen mit dem Etoscha-Nationalpark unter die strikten Maul- und Klauengesetze fallen, sind solche Taten kriminelle Vergehen, die der Wirtschaft des Landes schaden können und dementsprechend bestraft werden müssen. „Wir brauchen die Hilfe der Polizei, um Wilderer und die Maul- und Klauenseuche aus dem Etoscha-Nationalpark zu halten“, sagte Umweltminister Shifeta.
An den Eingangstoren müssen zudem Polizisten zusammen mit Naturschutzbeamten verdächtige Fahrzeuge nach Waffen und Produkten von geschützten Tieren (z.B. Nasenhörnern) untersuchen, derweil die Veterinärbeamten sämtliche Fahrzeuge desinfizieren und nach Fleisch kontrollieren müssen, so der Minister. Der General-Inspektor der namibischen Polizei, General-Leutnant Sebastian Ndeitunga, gab gestern Nachmittag bekannt, dass sein Stellvertreter, Generalmajor James Tjivikua, die nördlichen von der MKS betroffenen Regionen besuchen werde, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Ndeitunga zufolge werden Polizisten an Kontrollpunkten eingesetzt und wird ein Hubschrauber der Polizei im Einsatz sein, um zu patrouillieren und bei der Impfkampagne zu helfen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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