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Spargel vom Mond? Geerntet wird von Ende Oktober bis Ende Mai

Wir waren auf der Suche nach der Gemüsefarm Oranje Hoewe im Swakoprivier, um uns über den Anbau von Grünspargel zu informieren. Aber bevor wir die ersten Spargelstangen in den Händen hielten, sollte eine aufregende Stunde vergehen. Das lag nicht an George. Er hatte uns den Weg zur Farm genau beschrieben. Die Schuld lag allein bei uns, wir hatten nur mit einem halben Ohr hingehört. "Kurz vor Richthofen rechts rein fahren, dort steht ein kleines Hinweisschild." Das haben wir überhört und sind an Richthofen (Pension im Swakoprevier) geradeaus weitergefahren - und in einer Mondlandschaft gelandet. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit, der Weg wurde immer unpassierbarer, wurde uns richtig mulmig: "Hier kann doch kein Spargel wachsen. Oder doch?" Wie gut, dass es Handys gibt. George tauchte nach etwa einer halben Stunde auf und uns fiel ein Stein vom Herzen. Nach weiteren zwanzig Minuten Fahrzeit kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Da noch Mondlandschaft, und hier schon ein kleines Paradies. Alles selbst geschaffen, rund 40 Kilometer Wasserrohre verlegt, und nicht nur Spargel, auch Tomaten und Gurken und anderes Gemüse gedeihen hier prächtig.

Grünspargel gehört zur Pflanzen-Gattung der Liliengewächse und wurde bereits von den Ägyptern, Griechen und Römern angebaut. Der aus Holland stammende George Ellis begann im Jahr 2002 mit dem Anbau im Swakoprevier und stach die ersten Stangen im Oktober 2004. Dieses Jahr erwartet er eine Ernte von 3000 Kilogramm Grünspargel. Erntezeit ist von Oktober bis Mai.

George Ellis kam als Ingenieur nach Namibia, wollte eine Stelle als Softwareentwickler antreten und Spargel im Nebenerwerb anbauen. Die Familie saß in Holland bereits auf den gepackten Koffern und hatte den Haushalt aufgelöst, als aus Namibia die Hiobsbotschaft kam, dass sein künftiger Arbeitgeber Konkurs angemeldet hatte. Für Cathy und George mit ihren vier Kindern gab es kein Zurück mehr, allerdings musste eine neue Verdienstmöglichkeit gefunden werden, um die Jahre bis zur ersten Spargelernte zu überbrücken. Gurken, Tomaten, Mangold, Bohnen und Rote Beete eigneten sich als schnell wachsendes Gemüse um damit in kurzer Zeit auf den Markt zu gehen.

Die Saat für den grünen Spargel kommt ursprünglich aus Kalifornien, George Ellis bezog 900 Gramm aus Südafrika. Aus Holland hatte er vorsorglich Torfsubstrat in großen Mengen mitgebracht, auf dem die Saat im Gewächshaus ausgebracht wurde. Nach zwei Monaten wurden die jungen Pflanzen auf ein Beet umgesetzt und später im Abstand von cirka 75 Zentimetern auf die Felder umgepflanzt. Nach seinen heutigen Erfahrungen würde Ellis sich einen Arbeitsgang sparen und die Setzlinge direkt aus dem Gewächshaus im richtigen Abstand auf die Felder bringen.

Das Plot 41 der Familie Ellis im Swakoprevier umfasst 22,5 Hektar, davon werden 1,5 Hektar für den Spargelanbau genutzt. Von den rund 40 Kilometer Wasserleitungen für die Tropfbewässerungsanlage, die Ellis verlegt hat, werden etwa 15 Kilometer für die Spargelfelder genutzt. Bewässert wird mit Grundwasser, das aus einem etwa 12 Meter tiefen Brunnen gepumpt wird.

Von einem Spargelfeld wird vier Wochen lang geerntet, anschließend braucht es eine Erholungszeit von vier Monaten. Danach wird das Spargelkraut am Boden gekappt und innerhalb von acht Tagen wachsen die neuen Spargelsprossen aus dem Boden. Ellis: "Man kann den Spargel wachsen sehen, manchmal bis zu 10 Zentimetern am Tag. Wir ernten dann zweimal täglich die 15 bis 19 cm langen Stangen". Während der Ruhezeit führt das bis zu zwei Meter hohe Spargelkraut durch Fotosynthese dem Wurzelstock wichtige Nährstoffe zu, außerdem werden die Felder gedüngt.

Während einer Erntesaison kann ein Spargelfeld zwei bis dreimal abgeerntet werden, insgesamt bringt es zehn Jahre lang einen ausreichenden Ertrag. Nach dieser Zeit kann der Boden jedoch nicht erneut genutzt werden, weil der Salzgehalt durch das Berieseln mit Brackwasser und die Verdunstung zu hoch geworden ist.

Reissenden Absatz findet der grüne Spargel in Swakopmund, Walfisch Bay und Windhoek. Zur Spargelzeit wird den Gästen das grüne Gemüse auf vielen Speisekarten nicht nur in warmen Varianten, sondern auch als kalte Vorspeise und Salat angeboten. Grüner Spargel zeichnet sich durch den Gehalt von viel Vitamin C und Vitaminen der B-Gruppen aus und ist ein gesunder, kalorienarmer Genuss, der nicht nur von den Einheimischen gern gegessen wird, sondern auch von vielen Touristen. Hausfrauen schätzen diesen Spargel deshalb besonders, weil er kaum geschält werden muss. Tipp eines Spargelanbauers: "Stangen gut waschen und roh essen". Im Gegensatz zu weißem Spargel benötigt der grüne Spargel eine sehr viel geringere Garzeit und sollte, um die intensive grüne Farbe und die Bissfestigkeit zu behalten vor allem für kalte Gerichte, eiskalt abgeschreckt werden.

Neben George Ellis baut im Swakoprevier auch Stefanus van Niekerk in großem Umfang grünen Spargel an. Familie Ellis verkauft Spargel und anderes Gemüse Mittwoch und Freitag vormittag in Swakopmund bei Foto Behrens und Familie van Niekerk ebenfalls Freitag vormittag beim Leuchtturm.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-15

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