Spenden der Zeitungsleser werden im Caprivi ausgeflogen
Zwei Windhoeker Schulen haben am Dienstag der AZ Spenden zugunsten der Flutopfer im Caprivi übergeben. Unterdessen werden dort die Sachen aus dem ersten Spenden-Container verteilt.
Etliche Kartons und Tüten mit Kleidung, Schuhen, Lebensmitteln und Unterrichtsmaterial (Hefte, Stifte, Ordner, Schreibpapier) haben die Kinder und Jugendlichen der Delta Schule Windhoek (DSW) und der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) Windhoek gepackt und der AZ übergeben. Sie folgten damit einem internen Aufruf, welcher von den Johanniter-Mitarbeitern Petra Illing und Sandra Reiser unterstützt wurde. Die Johanniter-Hilfsorganisation ist Partner der Tageszeitungen Republikein und Allgemeine Zeitung, die vor einigen Wochen eine Spendenaktion zugunsten der von der Flut betroffenen Menschen im Caprivi ins Leben riefen.
"Wir sind sehr zufrieden damit, was die Kinder gespendet haben", freut sich DSW-Schulleiter Peter Schlenther. "Die Kinder haben gerne gegeben", sagt er und ergänzt: "Einige hatten nicht viel zu geben, haben aber zum Beispiel noch eine Rolle Kekse in ein T-Shirt gewickelt - das hat uns sehr beeindruckt. Insgesamt war es ein sehr erfolgreiches Projekt", resümiert er. Sein Kollege von der DHPS, Schulleiter Dr. Siegfried Frey, ist ebenso begeistert von der Resonanz an seiner Einrichtung. "Das war eine sehr schöne Sache und ist fast wie selbstverständlich gelaufen. Darüber sind wir sehr froh. Die Schüler haben gebrauchte Sachen mitgebracht, aber auch Neues gekauft, zum Beispiel Schulmaterial", so Frey.
Die Sachspenden beider Schulen werden jetzt im DMH-Medienhaus in Windhoek - dem Hauptsitz von Republikein und AZ - sortiert und für den Transport in den Caprivi vorbereitet. Dort hat Anfang dieser Woche die Verteilung der Spenden begonnen, die vergangene Woche per Container in den Norden gebracht wurden. Das berichtet Sandra Reiser vom Johanniter Hilfswerk in Windhoek, die am Montag aus dem Norden zurückkam.
Spenden an die
Bedürftigsten
"Die meisten Sachspenden werden zum Grenzposten Ngoma gefahren und von dort per Hubschrauber verteilt. Manche Siedlungen sind nur mit kleinen Booten erreichbar, die von Botswana aus mit Hilfsgütern starten", so Reiser. "Alles ist sehr gut organisiert. Jeden Morgen erfolgt eine Absprache mit den Piloten, für die Arbeiten am Boden gibt es genügend Helfer. In Ngoma wurde ein Zwischenlager eingerichtet, das u.a. von Polizisten bewacht wird. Alle Verantwortlichen waren sehr hilfsbereit, haben uns Einblick in die Listen und Zugang zum Lager gewährt. Der ganze Prozess läuft sehr transparent ab", erzählt die Krankenschwester weiter. Zurzeit stehe ein Hubschrauber zur Verfügung, dieser Tage wird ein weiterer vom Militär erwartet. "Wir haben die Gebiete überflogen und uns informiert. Es wurde entschieden, dass die Spenden der DMH den absolut bedürftigsten Menschen (die unter Bäumen leben und nichts besitzen) zukommen sollen", berichtet Projektkoordinator Petra Illing von Johanniter International per E-Mail aus Katima Mulilo.
Insgesamt habe sich nach Angaben von Reiser die Hochwassersituation im Caprivi nur teilweise entschärft. "In manchen Gebieten steht der Pegel noch sehr hoch, weil das Wasser einfach nicht abfließen kann. Anderernorts sieht man schon einen Rückgang des Wassers", so Frau Reiser. Illing ergänzt: "Es ist definitiv so, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis die Wege wieder befahrbar sind und die Menschen mit der Feldbestellung beginnen können."
Dringend gebraucht:
Saatgut und Decken
Das Einbringen der Saat in den Boden, wird derzeit als eine Priorität der Hilfe angesehen. "Die Menschen können nicht ewig von Hilfslieferungen leben, sondern müssen zurück zur Unabhängigkeit und sich wieder eigenständig versorgen", sagt Frau Reiser. Weil normalerweise im August/September mit der Einsähung begonnen wird und die Saat durch die Flut wertlos geworden ist, steht Saatgut auf der Wunschliste an oberster Stelle. Nach Expertenmeinung müssen etwa zehn Hektar bestellt werden, um die Betroffenen in der kommenden Saison zu ernähren. Pro Hektar werden ca. zehn Kilogramm Mais- und Kürbissaat gebraucht. Eine entsprechende Anfrage wurde deshalb bei der Firma Canada Oxfarm gestellt, die einen Teil des Saatgut-Wertes sponsern könnten.
Auch Decken werden dringend benötigt. "Bis jetzt wurden durch das Rote Kreuz ca. 4000 Decken und durch die DMH-Spendenaktion ca. 1900 Decken zur Verfügung gestellt. Jedoch werden weit mehr benötigt, um alle Menschen ausreichend zu versorgen", berichten die Johanniter. "Es ist tierisch kalt da oben in den Nächten", weiß Sandra Reiser aus eigenem Erleben.
Neben Saatgut und Decken haben die Koordinatoren im Norden folgende Dinge aufgelistet, die vordergründig benötigt werden: Nahrungsmitel (Maismehl, Dosenfisch, Kochöl), Impfstoffe für die Tiere (Experten haben einen Bedarf in Höhe von 1,5 Mio Namibia-Dollar berechnet) und Schulmaterial (vor allem Kreide).
Heute oder morgen wird Frau Reiser in den Norden reisen und Frau Illing ablösen. Ihr Zwischenfazit lautet: "Der Transport und die Auslieferung der vorhandenden Spenden ist gesichert. Schon jetzt möchten wir den Dank der Bedürftigen nach Windhoek senden."
Etliche Kartons und Tüten mit Kleidung, Schuhen, Lebensmitteln und Unterrichtsmaterial (Hefte, Stifte, Ordner, Schreibpapier) haben die Kinder und Jugendlichen der Delta Schule Windhoek (DSW) und der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) Windhoek gepackt und der AZ übergeben. Sie folgten damit einem internen Aufruf, welcher von den Johanniter-Mitarbeitern Petra Illing und Sandra Reiser unterstützt wurde. Die Johanniter-Hilfsorganisation ist Partner der Tageszeitungen Republikein und Allgemeine Zeitung, die vor einigen Wochen eine Spendenaktion zugunsten der von der Flut betroffenen Menschen im Caprivi ins Leben riefen.
"Wir sind sehr zufrieden damit, was die Kinder gespendet haben", freut sich DSW-Schulleiter Peter Schlenther. "Die Kinder haben gerne gegeben", sagt er und ergänzt: "Einige hatten nicht viel zu geben, haben aber zum Beispiel noch eine Rolle Kekse in ein T-Shirt gewickelt - das hat uns sehr beeindruckt. Insgesamt war es ein sehr erfolgreiches Projekt", resümiert er. Sein Kollege von der DHPS, Schulleiter Dr. Siegfried Frey, ist ebenso begeistert von der Resonanz an seiner Einrichtung. "Das war eine sehr schöne Sache und ist fast wie selbstverständlich gelaufen. Darüber sind wir sehr froh. Die Schüler haben gebrauchte Sachen mitgebracht, aber auch Neues gekauft, zum Beispiel Schulmaterial", so Frey.
Die Sachspenden beider Schulen werden jetzt im DMH-Medienhaus in Windhoek - dem Hauptsitz von Republikein und AZ - sortiert und für den Transport in den Caprivi vorbereitet. Dort hat Anfang dieser Woche die Verteilung der Spenden begonnen, die vergangene Woche per Container in den Norden gebracht wurden. Das berichtet Sandra Reiser vom Johanniter Hilfswerk in Windhoek, die am Montag aus dem Norden zurückkam.
Spenden an die
Bedürftigsten
"Die meisten Sachspenden werden zum Grenzposten Ngoma gefahren und von dort per Hubschrauber verteilt. Manche Siedlungen sind nur mit kleinen Booten erreichbar, die von Botswana aus mit Hilfsgütern starten", so Reiser. "Alles ist sehr gut organisiert. Jeden Morgen erfolgt eine Absprache mit den Piloten, für die Arbeiten am Boden gibt es genügend Helfer. In Ngoma wurde ein Zwischenlager eingerichtet, das u.a. von Polizisten bewacht wird. Alle Verantwortlichen waren sehr hilfsbereit, haben uns Einblick in die Listen und Zugang zum Lager gewährt. Der ganze Prozess läuft sehr transparent ab", erzählt die Krankenschwester weiter. Zurzeit stehe ein Hubschrauber zur Verfügung, dieser Tage wird ein weiterer vom Militär erwartet. "Wir haben die Gebiete überflogen und uns informiert. Es wurde entschieden, dass die Spenden der DMH den absolut bedürftigsten Menschen (die unter Bäumen leben und nichts besitzen) zukommen sollen", berichtet Projektkoordinator Petra Illing von Johanniter International per E-Mail aus Katima Mulilo.
Insgesamt habe sich nach Angaben von Reiser die Hochwassersituation im Caprivi nur teilweise entschärft. "In manchen Gebieten steht der Pegel noch sehr hoch, weil das Wasser einfach nicht abfließen kann. Anderernorts sieht man schon einen Rückgang des Wassers", so Frau Reiser. Illing ergänzt: "Es ist definitiv so, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis die Wege wieder befahrbar sind und die Menschen mit der Feldbestellung beginnen können."
Dringend gebraucht:
Saatgut und Decken
Das Einbringen der Saat in den Boden, wird derzeit als eine Priorität der Hilfe angesehen. "Die Menschen können nicht ewig von Hilfslieferungen leben, sondern müssen zurück zur Unabhängigkeit und sich wieder eigenständig versorgen", sagt Frau Reiser. Weil normalerweise im August/September mit der Einsähung begonnen wird und die Saat durch die Flut wertlos geworden ist, steht Saatgut auf der Wunschliste an oberster Stelle. Nach Expertenmeinung müssen etwa zehn Hektar bestellt werden, um die Betroffenen in der kommenden Saison zu ernähren. Pro Hektar werden ca. zehn Kilogramm Mais- und Kürbissaat gebraucht. Eine entsprechende Anfrage wurde deshalb bei der Firma Canada Oxfarm gestellt, die einen Teil des Saatgut-Wertes sponsern könnten.
Auch Decken werden dringend benötigt. "Bis jetzt wurden durch das Rote Kreuz ca. 4000 Decken und durch die DMH-Spendenaktion ca. 1900 Decken zur Verfügung gestellt. Jedoch werden weit mehr benötigt, um alle Menschen ausreichend zu versorgen", berichten die Johanniter. "Es ist tierisch kalt da oben in den Nächten", weiß Sandra Reiser aus eigenem Erleben.
Neben Saatgut und Decken haben die Koordinatoren im Norden folgende Dinge aufgelistet, die vordergründig benötigt werden: Nahrungsmitel (Maismehl, Dosenfisch, Kochöl), Impfstoffe für die Tiere (Experten haben einen Bedarf in Höhe von 1,5 Mio Namibia-Dollar berechnet) und Schulmaterial (vor allem Kreide).
Heute oder morgen wird Frau Reiser in den Norden reisen und Frau Illing ablösen. Ihr Zwischenfazit lautet: "Der Transport und die Auslieferung der vorhandenden Spenden ist gesichert. Schon jetzt möchten wir den Dank der Bedürftigen nach Windhoek senden."
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Allgemeine Zeitung
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