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Spenden für den namibischen Nachwuchs

Deutscher Volunteer setzt sich für Swakopmunder Jugendfußballer ein
Sportredakteur
Von Joël Grandke, Windhoek/Swakopmund

Daugals gehört zweifellos in die Kategorie der Fußballverrückten. Er hat in seinem jungen Alter bereits zwei FC-Bayern-Fanclubs gegründet, unter anderem in seiner Heimatstadt im brandenburgischen Pritzwalk. Darüber hinaus macht er sich als Selfie-Jäger einen Namen. Sein Archiv ist mit unzähligen Selbstportraits an der Seite von Fußball-Promis gefüllt - von Pep Guardiola über Abwehrkante Vincent Kompany bis hin zum brasilianischen Nationalstürmer Hulk. Besonders kurios: Daugals änderte seinen zweiten Vornamen ganz offiziell von Bryan in Arjen - in Anlehnung an sein Vorbild Arjen Robben. Nach neun Monaten „Behördenwahnsinn“ war die Namensänderung auf dem Personalausweis perfekt.

Da wundert es kaum, dass sich Daugals auch beruflich am Fußball orientiert. Vor einigen Monaten hat er seinen Abschluss im Sport- und Eventmanagement gemacht. Im Zuge dieser Ausbildung absolvierte er von Februar bis Mai 2018 das Praktikum in Namibia. In dieser Zeit unterstützte er das Jugendtrainerteam vom SFC Swakopmund Sport Club. „Das war natürlich schon einer krasser Kulturwechsel“, erinnert er sich. „Aber die Menschen dort haben mich sehr herzlich aufgenommen.“ Rund 140 Kinder verteilen sich auf sieben verschiedene SFC-Jugendmannschaften - von den Bambinis bis zur U17. Die Nachwuchskicker stammen zum Großteil aus ärmlichen Verhältnissen. Sie kommen oftmals hungrig zum Training, viele von ihnen haben keine eigenen Fußballschuhe. Der Fußball gilt für Kleinen als gesellschaftliche Aufstiegschance. „Entweder du schaffst es durch gute Leistungen in der Schule oder du kannst es sportlich schaffen“, erklärt Daugals. Einige der Talente haben es in die namibische Premier League geschafft, eines von ihnen sogar in die Jugendabteilung des französischen Erstligisten OSC Lille.

Dem Verein selbst fehlte es bei Daugals Ankunft an vernünftigen Bällen und Trainingsmaterialien. Für den Pritzwalker war schnell klar, dass er neben seiner Trainertätigkeit weitergehend unterstützen möchte. „Hier lässt sich auch mit vergleichsweise kleinen Mitteln viel bewirken“, sagt er. Aus dieser Motivation heraus rief er die Spendenaktion „Dein Ball für Namibia“ ins Leben. Die Einnahmen nutzte er zunächst für die Anschaffung neuer Bälle, später aber auch für Trainingsequipment und Verpflegung für die Kinder und Jugendlichen. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland hält der 27-Jährige stets einen engen Kontakt nach Namibia und führt die Spendenaktion mit Erfolg weiter: Innerhalb kurzer Zeit hatte er bereits über 1000 Euro gesammelt. Bis heute fließen weitere Spendengelder aus Deutschland nach Swakopmund. Dort soll auf lange Sicht eine verbesserte Betreuung ermöglicht werden. Mit Gerald Güther kümmert sich derzeit ein einziger Haupttrainer mit den verschiedenen Volunteers um den gesamten Jugendbereich.

Mittlerweile gehört auch Daugals wieder zu diesem Team. Im Februar ist er nach Swakopmund zurückgekehrt - eine Herzensangelegenheit. „Es fühlte sich an, als würde ich nach Hause kommen“, erinnert er sich. Seitdem betreut er die U9- und die U13-Mannschaft, wobei nicht nur an Taktik und Technik gearbeitet wird. „Wir versuchen, den Kindern verschiedene Werte und Tugenden wie Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und Pünktlichkeit zu vermitteln“, betont er. Dabei hilft ihm auch der Trainerschein, den er Ende 2018 in Deutschland gemacht hat. Beeindruckt zeigt sich Daugals von der Motivation und dem Trainingsfleiß der namibischen Kinder. Der Fußball stellt für sie das Highlight der Woche dar.

Daugals bleibt mindestens bis Mai in Swakopmund. „Ich möchte das ausbauen und verbessern, was ich hier angefangen habe“, erklärt er und schließt nicht aus, auch langfristig in Namibia ansässig zu werden. Die Spendenaktion soll unabhängig davon weiterlaufen, damit eine Nachhaltigkeit ermöglicht wird. Auf Facebook und Instagram („Dein Ball für Namibia“) dokumentiert Daugals seine Arbeit in Afrika und zeigt, wofür die eingenommenen Gelder genutzt werden.

Wer die Spendenaktion „Dein Ball für Afrika“ unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden:

Konto: „Swakopmund - Daugals“ (Kreissparkasse Prignitz)

IBAN: DE05 1605 0101 1910 1366 85

BIC: WELADED1PRP

Oder via PayPal an die E-Mail-Adresse: [email protected]

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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