Spendenaktion erfolgreich: Caprivier dankbar für die Hilfe
Nach der Flut in den vergangenen Monaten kehrt die Lage in der Caprivi Region zur Normalität zurück.
Die Spendenaktion der beiden Tageszeitungen Republikein und Allgemeine Zeitung zugunsten der Flutopfer hat dazu beigetragen, dass der Wiederanfang vieler Menschen schneller vonstatten geht.
Das berichten Petra Illing, Projektkoordinatorin von Johanniter International, und Sandra Reiser vom Johanniter Hilfswerk in Namibia. Letztere war vor drei Wochen zuletzt im Caprivi, um die Verteilung der letzten Hilfsgüter (2. und 3. Container) aus der privaten Spendenaktion zu überwachen.
Noch Anfang August wurden Nahrungsmittel ausgeflogen, weil das Büro des Premierministers dies als oberste Priorität ansah. "Dennoch konnten die meisten Sachspenden bereits zu den Menschen gebracht werden", so Reiser. Im 2. und 3. Container befanden sich vor allem Decken und Moskitonetze, aber auch Kleidung und Unterrichtsmaterialien. Neben vielen privaten Spendern (darunter auch Schulen aus Swakopmund und Windhoek) hatte die Deutsche Botschaft einen großen Teil zu der Fracht beigetragen. So kaufte die Botschaft 4000 Moskitonetze (alle aus namibischer Produktion - von Mossinet, Otavi) sowie rund 3000 Decken für umgerechnet 25000 Euro. Dieser Betrag wurde aus einem Hilfsfonds des Auswärtigen Amtes zur Verfügung gestellt.
In Absprache mit anderen Organisationen vor Ort haben die Johanniter-Kräfte bei der Ausgabe der Hilfsgüter ältere, hilfsbedürftige Menschen sowie Kinder bevorzugt. Durch die Koordinierung wurde sichergestellt, dass die Verteilung so gerecht wie möglich erfolgt. Sandra Reiser berichtet: "Es wurde darauf geachtet, dass Regionen, die bereits ausreichend mit Decken vom Roten Kreuz und der Regierung versorgt wurden, keine Doppellieferung erhalten. Die Zahl der jeweils verteilten Güter richtet sich nach der Bevölkerungszahl in den jeweiligen Dörfern sowie nach bereits erhaltener Unterstützung. Regionen mit Schulen wurde besondere Aufmerksamkeit zuteil."
Petra Illing resümiert: "Insgesamt war das eine riesige logistische Leistung, angefangen von der Planung bis zur endgültigen Ausgabe. Auch der physische Arbeitsaufwand war groß. Alle Güter wurden von Lastkraftwagen in ein Lagerhaus gebracht, dort sortiert und dann in die Hubschrauber verladen und - teilweise mit zusätzlich angehängtem Netz - ausgeflogen. Dazwischen wurde immer wieder protokolliert, alles war transparent und nachvollziehbar." Nach Erfahrungen der beiden Johanniter-Helfer gab es vor Ort eine "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit Vertretern der Regierung sowie anderer Hilfsorganisationen. "Man muss sich vor Augen halten, dass im Caprivi eine Notstandssituation herrschte. Das Leben der Menschen war zwar nicht bedroht, aber die Flut hat verheerende Schäden angerichtet. Viele Namibier können sich das gar nicht vorstellen", so Illing weiter. Und: "Wie die Caprivier damit umgegangen sind, ist wirklich anerkennenswert", sagt sie.
Auch nach stetig sinkendem Wasserpegel sind nicht wenige Hütten und Dörfer noch vom (stehenden) Wasser eingeschlossen, berichtet Frau Reiser. "Viele Kinder übernachten noch in ihren Schulen, die seit Monaten als Notunterkünfte dienen. Inzwischen gibt es immer mehr Malaria-Fälle, trotzdem wird weiter unterrichtet." Zwar seien einige Straßen schon befahrbar, aber "leider nur auf kurze Distanz". Mit Hilfe von Hubsachraubern werden Versorgungsfahrzeuge mit der Hilfsfracht auf den bestmöglichen Wegen zu den Dörfern geleitet. "Das Wasser schneidet noch viele Regionen von der Außenwelt ab, da es durch die geographische Beschaffenheit keinen Abfluss gibt. Auch ist der Boden zu stark aufgeweicht, um noch mehr Wasser aufzunehmen", so Reiser.
Bei der Ausgabe der Hilfsgüter sei die Dankbarkeit der Menschen deutlich geworden. "Die Hilfe war dringend nötig und es war gut, dass es diese Aktion gab", sagt Frau Reiser. "Die Menschen waren überrascht und dankbar darüber, dass sie in anderen Teilen Namibias nicht vergessen wurden. Auch wir von Johanniter danken den Spendern ganz herzlich - es war wirklich toll, was bei diesem privaten Aufruf zusammengekommen ist", so Reiser, die mit dieser Aktion zugleich ihr eineinhalbjähriges, ehrenamtliches Engagament für Johanniter in Namibia beendet. Vor wenigen Tagen reiste sie nach Deutschland, wo die ausgebildete Krankenschwester eine Stelle in ihrem Beruf antritt.
Auch Gabriel Kangowa, Vizedirektor der Nothilfeeinheit der Regierung, drückte vor kurzem seinen Dank aus. "Wir sind dankbar für alle Spenden aus der Bevölkerung sowie von verschiedenen Organisationen", sagte er anlässlich der offiziellen Übergabe der restlichen Spenden von Zeitungslesern, die in den Norden transportiert wurden. Die Regierung hatte inzwischen Saatgut gekauft, damit die Caprivier sich wieder selbst versorgen können.
Die Verteilung der Hilfsgüter wird nach Einschätzung von Experten noch bis Ende August andauern. Dann müssen die Menschen im Caprivi aus eigener Kraft zum normalen Lebensalltag zurückfinden.
Die Spendenaktion der beiden Tageszeitungen Republikein und Allgemeine Zeitung zugunsten der Flutopfer hat dazu beigetragen, dass der Wiederanfang vieler Menschen schneller vonstatten geht.
Das berichten Petra Illing, Projektkoordinatorin von Johanniter International, und Sandra Reiser vom Johanniter Hilfswerk in Namibia. Letztere war vor drei Wochen zuletzt im Caprivi, um die Verteilung der letzten Hilfsgüter (2. und 3. Container) aus der privaten Spendenaktion zu überwachen.
Noch Anfang August wurden Nahrungsmittel ausgeflogen, weil das Büro des Premierministers dies als oberste Priorität ansah. "Dennoch konnten die meisten Sachspenden bereits zu den Menschen gebracht werden", so Reiser. Im 2. und 3. Container befanden sich vor allem Decken und Moskitonetze, aber auch Kleidung und Unterrichtsmaterialien. Neben vielen privaten Spendern (darunter auch Schulen aus Swakopmund und Windhoek) hatte die Deutsche Botschaft einen großen Teil zu der Fracht beigetragen. So kaufte die Botschaft 4000 Moskitonetze (alle aus namibischer Produktion - von Mossinet, Otavi) sowie rund 3000 Decken für umgerechnet 25000 Euro. Dieser Betrag wurde aus einem Hilfsfonds des Auswärtigen Amtes zur Verfügung gestellt.
In Absprache mit anderen Organisationen vor Ort haben die Johanniter-Kräfte bei der Ausgabe der Hilfsgüter ältere, hilfsbedürftige Menschen sowie Kinder bevorzugt. Durch die Koordinierung wurde sichergestellt, dass die Verteilung so gerecht wie möglich erfolgt. Sandra Reiser berichtet: "Es wurde darauf geachtet, dass Regionen, die bereits ausreichend mit Decken vom Roten Kreuz und der Regierung versorgt wurden, keine Doppellieferung erhalten. Die Zahl der jeweils verteilten Güter richtet sich nach der Bevölkerungszahl in den jeweiligen Dörfern sowie nach bereits erhaltener Unterstützung. Regionen mit Schulen wurde besondere Aufmerksamkeit zuteil."
Petra Illing resümiert: "Insgesamt war das eine riesige logistische Leistung, angefangen von der Planung bis zur endgültigen Ausgabe. Auch der physische Arbeitsaufwand war groß. Alle Güter wurden von Lastkraftwagen in ein Lagerhaus gebracht, dort sortiert und dann in die Hubschrauber verladen und - teilweise mit zusätzlich angehängtem Netz - ausgeflogen. Dazwischen wurde immer wieder protokolliert, alles war transparent und nachvollziehbar." Nach Erfahrungen der beiden Johanniter-Helfer gab es vor Ort eine "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit Vertretern der Regierung sowie anderer Hilfsorganisationen. "Man muss sich vor Augen halten, dass im Caprivi eine Notstandssituation herrschte. Das Leben der Menschen war zwar nicht bedroht, aber die Flut hat verheerende Schäden angerichtet. Viele Namibier können sich das gar nicht vorstellen", so Illing weiter. Und: "Wie die Caprivier damit umgegangen sind, ist wirklich anerkennenswert", sagt sie.
Auch nach stetig sinkendem Wasserpegel sind nicht wenige Hütten und Dörfer noch vom (stehenden) Wasser eingeschlossen, berichtet Frau Reiser. "Viele Kinder übernachten noch in ihren Schulen, die seit Monaten als Notunterkünfte dienen. Inzwischen gibt es immer mehr Malaria-Fälle, trotzdem wird weiter unterrichtet." Zwar seien einige Straßen schon befahrbar, aber "leider nur auf kurze Distanz". Mit Hilfe von Hubsachraubern werden Versorgungsfahrzeuge mit der Hilfsfracht auf den bestmöglichen Wegen zu den Dörfern geleitet. "Das Wasser schneidet noch viele Regionen von der Außenwelt ab, da es durch die geographische Beschaffenheit keinen Abfluss gibt. Auch ist der Boden zu stark aufgeweicht, um noch mehr Wasser aufzunehmen", so Reiser.
Bei der Ausgabe der Hilfsgüter sei die Dankbarkeit der Menschen deutlich geworden. "Die Hilfe war dringend nötig und es war gut, dass es diese Aktion gab", sagt Frau Reiser. "Die Menschen waren überrascht und dankbar darüber, dass sie in anderen Teilen Namibias nicht vergessen wurden. Auch wir von Johanniter danken den Spendern ganz herzlich - es war wirklich toll, was bei diesem privaten Aufruf zusammengekommen ist", so Reiser, die mit dieser Aktion zugleich ihr eineinhalbjähriges, ehrenamtliches Engagament für Johanniter in Namibia beendet. Vor wenigen Tagen reiste sie nach Deutschland, wo die ausgebildete Krankenschwester eine Stelle in ihrem Beruf antritt.
Auch Gabriel Kangowa, Vizedirektor der Nothilfeeinheit der Regierung, drückte vor kurzem seinen Dank aus. "Wir sind dankbar für alle Spenden aus der Bevölkerung sowie von verschiedenen Organisationen", sagte er anlässlich der offiziellen Übergabe der restlichen Spenden von Zeitungslesern, die in den Norden transportiert wurden. Die Regierung hatte inzwischen Saatgut gekauft, damit die Caprivier sich wieder selbst versorgen können.
Die Verteilung der Hilfsgüter wird nach Einschätzung von Experten noch bis Ende August andauern. Dann müssen die Menschen im Caprivi aus eigener Kraft zum normalen Lebensalltag zurückfinden.
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Allgemeine Zeitung
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