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Spendenaktion geplatzt

Windhoek - Die Spendenaktion Charity Bike Tour, eine Fahrradtour von München nach Namibia, mit der Geld für ein Waisenhaus auf der Farm Peter Pan bei Omaruru gesammelt werden sollte (AZ berichtete), hat kürzlich ein unrühmliches Ende gefunden. Nach Ankunft der beiden Radler Ralph Mertens und Renata Volkmann am 21. November 2004 und einem fünftägigen Aufenthalt auf der Farm wurde das Projekt auf Grund von Differenzen beendet. "Was wir hier vorgefunden haben, entsprach in keiner Weise dem, was uns angekündigt und versprochen worden war", so Mertens gestern gegenüber der AZ. "Offensichtlich bin ich im Vorfeld vollkommen falsch informiert worden. Das Projekt ist jedenfalls seitdem geplatzt." Die Farm Peter Pan sei kein Waisenhaus, so Mertens. Dort lebten lediglich die Kinder von Farmangestellten, die darüber hinaus noch schlechter Behandlung durch die Betreiberfamilie Schouw und schlechten Wohnbedingungen ausgesetzt seien. Bei weiteren Nachforschungen seinerseits hätten sich außerdem Ungereimtheiten vor allem in den Reputationen des katholischen Paters und langjährigen Afrikamissionars Johannes Neudegger, des Leiters von Peter Pan und Mitinitiators der Fahrradtour, sowie der Familie Schouw ergeben. Schlechte Behandlung, chaotische Lebensbedingungen und Missstände werden auch durch Aussagen von bei Peter Pan freiwillig tätigen deutschen Jugendlichen belegt, die der AZ schriftlich vorliegen.

Mertens war im Mai 2003, angeregt durch Pater Johannes Neudegger, zu einer 17000 Kilometer langen Fahrradtour von München über Osteuropa, Nord- und Ostafrika sowie den Krisengebieten Irak und Sudan nach Omaruru aufgebrochen. Seine Reise dokumentierte er in Dias, die er nach seiner Rückkehr in Deutschland präsentieren und den Erlös dem Waisenhaus auf der Farm zukommen lassen wollte. Peter Pan bezeichnet sich außerdem als Resozialisierungsprojekt für schwer erziehbare Jugendliche aus Deutschland und weiße, namibische Straßenkinder.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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