Spender lehnen Duplizierung ab
Ranougouje Arnold Tjihuiko vom Gedenk-Komitee 1904 des Hererochefs Kuaima Riruako hat am Mittwochabend bei einer öffentlichen Diskussion seine Aufgabe als "höllisch" geschildert.
"Einige von uns gehen zurzeit durch die Hölle", sagte er gleich zweimal.
Von Eberhard Hofmann
Windhoek - Tjihuiko verwies damit auf die mehrfache Abweisung, die er bei der Spendeneintreibung von möglichen Sponsoren erfahren habe. Er wurde mit seiner Anklage konkret und sagte, das National Institute for Democracy, NID, habe ihm gerade heraus gesagt, wenn die Mitglieder von Riruakos Komitee sich nicht dem so genannten Bischofskomitee - National Preparatory Committee for the Commemoration of 1904 - anschlössen, erhielten sie keine Unterstützung.
Die nichtstaatliche Gruppe Volunteers Association of Namibia hatte mit prominenten Sprechern zu einer Aussprache zum hundertjährigen Gedenken des Deutsch-Herero-Nama-Kriegs von 1904 - 1907 eingeladen. Zusammen mit Tjihuiko als Podiumsredner kamen Vizeminister Prof. Gerhard Tötemeyer, Alt-Parlamentarier Hans-Erik Staby und mit einem Eröffnungs- und Abschlussgebet auch Pastor Peter Pauly zu Wort.
Tjihuiko betonte, dass das Jahr 1904 deshalb für die Herero eine besondere Bedeutung habe, weil der Schießbefehl des Generals Von Trotha allein gegen die Herero und gegen niemand anders ausgereicht worden sei. Er habe noch von keinem Deutschen in Namibia eine Entschuldigung gehört.
Pastor Pauly sagte, nur wer nichts tue, könne keine Fehler machen. Im historischen Gedenken möchte Pauly nicht alte Wunden neu öffnen, sondern aus der Vergangenheit lernen, so dass Fehler in der Zukunft vermieden werden können. Prof. Tötemeyer hält "jeglichen Moment für opportun", sich an die Vergangenheit zu erinnern und "nach vorn zu schauen". Er erinnerte daran, dass die Herero bereits seit 1863 um ihren "Lebensraum" kämpften, als die Orlam-Nama in ihr Gebiet eindrangen. Im sinnvollen Gedenken möchte Tötemeyer dreimal ein R beachtet sehen (Reconstruction - Wiederaufbau, Reconciliation - Aussöhnung und Restitution - Rückerstattung, Wiederherstellung).
Staby plädierte über ein Gedenken von 1904 hinaus, dass alle Kriege in Namibia zu berücksichtigen seien, inklusive 1864 und 1914. Es interessiere ihn nicht, "wieviele von wem getötet wurden". Jeder Tote sei ein Toter zuviel. Unter Hinweis auf die Reparationsklage sprach Staby seine Überzeugung aus, dass Geld aus Deutschland "oder von sonstwo" keine größere Einigkeit in Namibia herstellen könne. Die nationale Versöhnung bleibe für ihn das einzig lohnende Ziel, dem nachzustreben sei. Als gebürtiger Namibier (Jahrgang 1935) könne er sich jedoch nicht für 1904 entschuldigen. Er hält jedoch eine Reaktion aus Deutschland auf die Frage für notwendig. Der deutsche Staat solle die Verantwortung für 1904 akzeptieren.
"Einige von uns gehen zurzeit durch die Hölle", sagte er gleich zweimal.
Von Eberhard Hofmann
Windhoek - Tjihuiko verwies damit auf die mehrfache Abweisung, die er bei der Spendeneintreibung von möglichen Sponsoren erfahren habe. Er wurde mit seiner Anklage konkret und sagte, das National Institute for Democracy, NID, habe ihm gerade heraus gesagt, wenn die Mitglieder von Riruakos Komitee sich nicht dem so genannten Bischofskomitee - National Preparatory Committee for the Commemoration of 1904 - anschlössen, erhielten sie keine Unterstützung.
Die nichtstaatliche Gruppe Volunteers Association of Namibia hatte mit prominenten Sprechern zu einer Aussprache zum hundertjährigen Gedenken des Deutsch-Herero-Nama-Kriegs von 1904 - 1907 eingeladen. Zusammen mit Tjihuiko als Podiumsredner kamen Vizeminister Prof. Gerhard Tötemeyer, Alt-Parlamentarier Hans-Erik Staby und mit einem Eröffnungs- und Abschlussgebet auch Pastor Peter Pauly zu Wort.
Tjihuiko betonte, dass das Jahr 1904 deshalb für die Herero eine besondere Bedeutung habe, weil der Schießbefehl des Generals Von Trotha allein gegen die Herero und gegen niemand anders ausgereicht worden sei. Er habe noch von keinem Deutschen in Namibia eine Entschuldigung gehört.
Pastor Pauly sagte, nur wer nichts tue, könne keine Fehler machen. Im historischen Gedenken möchte Pauly nicht alte Wunden neu öffnen, sondern aus der Vergangenheit lernen, so dass Fehler in der Zukunft vermieden werden können. Prof. Tötemeyer hält "jeglichen Moment für opportun", sich an die Vergangenheit zu erinnern und "nach vorn zu schauen". Er erinnerte daran, dass die Herero bereits seit 1863 um ihren "Lebensraum" kämpften, als die Orlam-Nama in ihr Gebiet eindrangen. Im sinnvollen Gedenken möchte Tötemeyer dreimal ein R beachtet sehen (Reconstruction - Wiederaufbau, Reconciliation - Aussöhnung und Restitution - Rückerstattung, Wiederherstellung).
Staby plädierte über ein Gedenken von 1904 hinaus, dass alle Kriege in Namibia zu berücksichtigen seien, inklusive 1864 und 1914. Es interessiere ihn nicht, "wieviele von wem getötet wurden". Jeder Tote sei ein Toter zuviel. Unter Hinweis auf die Reparationsklage sprach Staby seine Überzeugung aus, dass Geld aus Deutschland "oder von sonstwo" keine größere Einigkeit in Namibia herstellen könne. Die nationale Versöhnung bleibe für ihn das einzig lohnende Ziel, dem nachzustreben sei. Als gebürtiger Namibier (Jahrgang 1935) könne er sich jedoch nicht für 1904 entschuldigen. Er hält jedoch eine Reaktion aus Deutschland auf die Frage für notwendig. Der deutsche Staat solle die Verantwortung für 1904 akzeptieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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