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Sprachbarriere senkt Leistung

Windhoek - "Die Kinder versagen nicht generell, sondern ihnen fehlt es an der Übersetzungsfähigkeit", fasste Nathanel Araseb, Vizevorsitzender der Nicht-Regierungsorganisation The Urban Trust of Namibia (UTN), diese Woche in Windhoek bei der Vorstellung der Broschüre "Language in Schools in Namibia - The Missing Link in Educational Achievement?" zusammen. Nach eigener Untersuchung kommt UTN zu dem Schluss: Die Kinder sind mit dem Wechsel von der Muttersprache zu Englisch als Unterrichtssprache ab der 4. Klasse überfordert - sie sprechen deshalb kein gutes Englisch und haben auch große Wissenslücken im Fachstoff.

Im Rahmen der Studie sind laut UTN-Angaben 20 Schulen besucht sowie 167 Kinder der siebten Klasse, 138 Lehrer, 40 Eltern und 38 Erziehungswissenschaftler befragt worden. Bei den Kindern ist die Meinung eindeutig: 83% der Zwölfjährigen bevorzugten den Unterricht in ihrer Muttersprache. Selbst die Lehrer räumen laut Studie ein, dass 61% der Schüler Probleme mit Englisch haben; überdies 79% mit Mathematik. Die Meinungen der Eltern sind gespalten. Diese hätten zwar den Anspruch, dass ihr Kind so früh wie möglich Englisch lernt, gäben aber auch zu, dass die Schüler mit dieser Sprache zu kämpfen hätten (50%) und wüssten, dass ihr Kind in der eigenen Muttersprache bessere Ergebnisse haben würde (70%).

Aus den Empfehlungen des Berichts geht hervor, dass die Strategie der Unterrichtssprache auf den Prüfstand müsse. Der Muttersprachenunterricht soll möglichst bis Klasse 7 ausgedehnt werden, heißt es. Damit nicht genug: Die Sprachfähigkeit der Lehrer müsse ebenso verbessert werden wie die Einstellung der Eltern zur eigenen Muttersprache. Die Eltern müssten davon überzeugt werden: "Je länger Kinder in der Muttersprache unterrichtet werden, desto erfolgreicher werden sie sein", wie Sharon Kasanda von UTN zusammenfasste.

Laurentius Davids, Pädagoge am Lehrerbildungsinstitut NIED und Sprachaktivist, bedauerte den Mangel an "politischem Willen" und forderte eine Sprachdebatte. Es gehe nicht um die Konkurrenz zwischen Englisch und afrikanischen Sprachen, sondern: "Die Grundlagen in der Muttersprache sind die Basis für eine gute Fremdsprache. Englisch eint uns Namibier nicht, sondern dient nur der Kommunikation." Martin Matsuib von der Lehrergewerkschaft NANTU unterstützte die Initiative, hält den Muttersprachenunterricht bis Klasse 5 aber für ausreichend. Die Mehrkosten einer Systemumstellung würden durch bessere Bildungsergebnisse gerechtfertigt, zeigte sich

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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