Sprache siegt an der Basis
Die Kommunalfarmer von Otjohorongo (Omatjette) haben ihre politische Fragmentierung überwunden und sind zur Verwendung der Muttersprache zurück gekehrt, um den geeinigten Farmerverein "Tjohorongo-Kondjee" für jedermann verständlich zu betreiben.
Windhoek/Omatjette - Manfred Rukoro, leitendes Mitglied des Tjohorongo-Kondjee Farmervereins, unterrichtete gestern eine Gruppe Sprach- und Kommunikationswissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz und Namibia, wie eine ländliche Gemeinschaft sich durch sprachliche und soziale Emanzipation schrittweise mehr Geltung verschafft hat. Im Kern dieser Erneuerung steckt die Einführung von Otjiherero als schriftliches und mündliches Medium für die Verständigung und Mitteilung aller relevanten Inhalte für die Mitglieder des Farmervereins, von denen eine Großzahl ausgegrenzt bliebe, wenn die sachverwandte Information - wie anderswo häufig üblich - nur in der Amtssprache Englisch vermittelt würde.
Rukoro trat vor der Fachkonferenz von Sprach- und Entwicklungswissenschaftlern auf, die unter dem Titel Language, Gender and Sustainability - (Sprache, Geschlechterfragen und Nachhaltigkeit) über zwei Tage bis gestern abgehalten wurde. Es handelt sich um ein Projekt der Entwicklungskommunikation, an dem die Universitäten von Frankfurt, Kassel, Münster und Zürich sowie die Universität von Namibia beteiligt sind. Linguisten dieser Hochschulen haben jetzt in Windhoek über ihre Erfahrungen der Kommunikation in vergleichbaren Entwicklungsgemeinschaften von Namibia, Elfenbeinküste und Indonesien gesprochen. Zur Finanzierung des Projekts hat die Volkswagen Stiftung entscheidend beigetragen. Der Referent Rukoro hat längere Zeit eng mit einer Fachkraft der Universität von Frankfurt, Dr. Rose Marie Beck, zusammen gearbeitet. Dabei ging es um den Wandel aus der Zerstrittenheit sowie der Abhängigkeit von Landwirtschafts-Funktionären zu größerer Eigenständigkeit. Rukoro schilderte den Werdegang der Mitglieder des Farmervereins aus Misstrauen, aus der Ausgrenzung durch die Sprachbarriere des Amtsenglisch zum direkten Zugriff zu relevanten Informationen der Viehvermarktung und der Viehzucht.
Indem die Information nun im Farmerverein vorrangig auf Otjiherero verfügbar sei, beteiligten sich die Farmer auf der Grundlage relevanter Daten aktiv an der Beschlussfassung und ließen sich nicht mehr durch Funktionäre bevormunden. - Die Tagung hat sich in der Hauptsache mit der zentralen Rolle der Lokalsprache befasst, die bei den Experten als "wichtigstes Instrument des gesamten Umsetzungsvorgangs" von Entwicklungszielen gilt.
Windhoek/Omatjette - Manfred Rukoro, leitendes Mitglied des Tjohorongo-Kondjee Farmervereins, unterrichtete gestern eine Gruppe Sprach- und Kommunikationswissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz und Namibia, wie eine ländliche Gemeinschaft sich durch sprachliche und soziale Emanzipation schrittweise mehr Geltung verschafft hat. Im Kern dieser Erneuerung steckt die Einführung von Otjiherero als schriftliches und mündliches Medium für die Verständigung und Mitteilung aller relevanten Inhalte für die Mitglieder des Farmervereins, von denen eine Großzahl ausgegrenzt bliebe, wenn die sachverwandte Information - wie anderswo häufig üblich - nur in der Amtssprache Englisch vermittelt würde.
Rukoro trat vor der Fachkonferenz von Sprach- und Entwicklungswissenschaftlern auf, die unter dem Titel Language, Gender and Sustainability - (Sprache, Geschlechterfragen und Nachhaltigkeit) über zwei Tage bis gestern abgehalten wurde. Es handelt sich um ein Projekt der Entwicklungskommunikation, an dem die Universitäten von Frankfurt, Kassel, Münster und Zürich sowie die Universität von Namibia beteiligt sind. Linguisten dieser Hochschulen haben jetzt in Windhoek über ihre Erfahrungen der Kommunikation in vergleichbaren Entwicklungsgemeinschaften von Namibia, Elfenbeinküste und Indonesien gesprochen. Zur Finanzierung des Projekts hat die Volkswagen Stiftung entscheidend beigetragen. Der Referent Rukoro hat längere Zeit eng mit einer Fachkraft der Universität von Frankfurt, Dr. Rose Marie Beck, zusammen gearbeitet. Dabei ging es um den Wandel aus der Zerstrittenheit sowie der Abhängigkeit von Landwirtschafts-Funktionären zu größerer Eigenständigkeit. Rukoro schilderte den Werdegang der Mitglieder des Farmervereins aus Misstrauen, aus der Ausgrenzung durch die Sprachbarriere des Amtsenglisch zum direkten Zugriff zu relevanten Informationen der Viehvermarktung und der Viehzucht.
Indem die Information nun im Farmerverein vorrangig auf Otjiherero verfügbar sei, beteiligten sich die Farmer auf der Grundlage relevanter Daten aktiv an der Beschlussfassung und ließen sich nicht mehr durch Funktionäre bevormunden. - Die Tagung hat sich in der Hauptsache mit der zentralen Rolle der Lokalsprache befasst, die bei den Experten als "wichtigstes Instrument des gesamten Umsetzungsvorgangs" von Entwicklungszielen gilt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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