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Sprinter aus Botswana dominieren

Robby Echelmeyer
Von Robby Echelmeyer, Windhoek

Nationale Rekorde wurden am Samstag beim diesjährigen Kräftemessen der namibischen Leichtathletik-Elite nicht aufgestellt. Laut Event-Organisator Erwin Naimwaka lag dies unter anderem daran, dass die Laufzeiten wegen elektronischer Probleme mit der Hand gestoppt werden mussten und somit nicht offiziell waren.

Für die sportlichen Glanzlichter sorgten ohnehin die auf Einladung angereisten Teilnehmer aus Botswana. Allen voran Mothibi Karabo, der bei den Herren über 100 (9,90 Sekunden) und 200 (20,44) Meter das Sprint-Double holte. Sein Landsmann Sibanda Karabo sorgte in 47,50 Sekunden für die schnellste 400-m-Zeit des Tages.

Auch auf der 800-m-Strecke gewann mit Masilo Boitumelo (1:49,40 Minuten) ein Läufer aus Botswana. Die Lokalmatadoren Daniel Nghipandulwa (1:51,00) und Oskar Komeya (1:53,60) mussten sich geschlagen geben. Über 1500 Meter hatte Komeya die Nase vorn. In einem rein namibischen Feld verwies der Khomas-Vertreter mit seiner Zeit von 3:57,70 Minuten die Sportpolizisten Nghipandulwa (3:58,80) und Kefas Kondjashili (3:59,90) auf die weiteren Podestplätze. Einen goldenen Moment bescherte Sakaria Shifotoka (10:26,20 Minuten) den namibischen Polizeikräften (NamPol) dann mit seinem Sieg im Hindernislauf über 3000 Meter.

Auf den Langdistanzen gab Sammy Tum den Takt vor. Der Ausdauersportler aus der Erongo-Region feierte über 5000 (15:01,20 Minuten) und 10000 (31:23,00) Meter einen souveränen Doppeltriumph. Im Hürdensprint gingen die Goldmedaillen an ein Khomas-Duo: Fred Charles Pieterse war über 110 Meter in 14,50 Sekunden am schnellsten und Hardus Maritz siegte auf der Stadionrunde in 50,9 Sekunden.

Swanepoel holt zwei Titel
Arno Swanepoel avancierte in den Wurfdisziplinen zweimal zum Champion. Das Kraftpaket aus dem Khomas-Team kam im Kugelstoßen auf 12,53 Meter und schleuderte den Diskus anschließend 36,56 Meter weit. Im Speerwerfen trat Swanepoel nicht an. Der gut aufgelegte Strydom van der Warth (72,33 m) und der erst 16 Jahre alte Nico Horn (58,50 m) bescherten Khomas hier einen Doppelsieg.

Die Erongo-Anhänger hatten beim Hochsprung-Wettbewerb sogar dreifachen Grund zum Jubeln: Ihr Schützling Vizamuje Ujaha war mit 2,05 Metern das Maß aller Dinge und mit Sakaria Kakunde (2,00 m) sowie Arno Blaau (1,95) komplettierten zwei weitere Sportler von der Küste das Podest. Im Weitsprung sicherte sich der für den namibischen Schulsportverband (NSSU) an den Start gegangene Sandro Diergaardt mit einem Satz auf 7,16 Meter den Titel. Dreispringer Genaldo Kisting bescherte indes Hardap mit seiner Goldweite von 14,03 Metern ein seltenes Erfolgserlebnis.

In der Damen-Konkurrenz wurden 15 Titel vergeben - drei weniger als bei den Herren. Die Kurzstreckenläuferinnen aus Botswana standen zweimal ganz oben auf dem Podest: Matlhaku Leungo (23,50 Sekunden) war im 200-m-Sprint nicht zu schlagen und Seleka Goitseone (53,20) entschied den Vergleich über die doppelte Distanz klar zu ihren Gunsten. Der Namibierin Jolene Jacobs (Khomas) reichten 12,20 Sekunden, um sich in der 100-m-Wertung in die Siegerliste einzutragen.

Auf den Mittel- und Langstrecken dominierte die Polizei-Auswahl. Über 800 Meter verwies Salmi Nduuviteko (2:12,70 Minuten) ihre favorisierte Teamkollegin Lavinia Haitope (2:13,70) knapp in die Schranken. Letztere konnte sich mit dem 1500-m-Titel (Siegerzeit: 4:44,80) darüber hinwegtrösten. Die hierbei rund 20 Sekunden hinter Haitope noch drittplatzierte Leena Ekandjo drehte erst im 5000-m-Rennen so richtig auf. In 19:08,70 Minuten machte die Sportpolizistin die Siegambitionen der zweitplatzierten Oshana-Athletin Saara Martin (19:36,90) eindrucksvoll zunichte.

Im 3000-m-Hindernislauf verwehrte hingegen Rauna Eelu (12:02,50) aus dem Oshana-Team der NamPol-Hoffnungsträgerin Jacobina Nantanga (12:43,70) den Sprung auf das oberste Treppchen. Bronze ging an Eelus Trainingspartnerin Sofia Nambambi (13:22,70). Khomas-Hürdensprinterin Corlia Kruger stürmte nach 100 Metern in 15,80 Sekunden vor allen Konkurrentinnen über die Ziellinie. Über 400 Meter gelang dies Mariska Topnaar (Hardap), die hierfür 1:10,90 Minuten benötigte.

Zur Top-Springerin kürte sich die erst 14 Jahre alte Natalie Louw (NSSU), die mit der besten Höhe (1,67 m) und Weite (5,47) glänzte. Beim diesjährigen Kräftemessen der Schulsportverbände aus dem südlichen Afrika (COSSASA), das vom 12. bis 15. Mai in Swakopmund über die Bühne ging, hatte sie als „Senior Victrix Ludorum“ bereits für Furore gesorgt (AZ berichtete). Nun setzte die talentierte Nachwuchssportlerin von der Windhoek High School (WHS) den Höhenflug in ihrer Heimatstadt auf beeindruckende Weise fort. Die aus der Hardap-Region angereiste Jesse Joseph stellte derweil im Dreisprung mit 10,47 Metern ihre Rivalinnen in den Schatten, darunter die hier zweitplatzierte 400-Hürden-Siegerin Mariska Topnaar (9,72).

Den weitesten Stoß mit der Kugel (11,18 m) verbuchte Conette Smith, die dadurch die Bilanz ihres Erongo-Teams aufpolierte. Die Khomas-Repräsentantin Anjone Swanepoel (10,54) musste sich hier mit Silber begnügen, ehe sie den Diskus 31,33 Meter weit beförderte und somit ihren goldenen Wurf des Tages landete. Bis zum Schluss spannend verlief der Wettbewerb mit dem Speer: Im Endklassement lag mit Suné Witmann (33,69), Deorette van der Merwe (33,27), Shani Burger (32,30) und Arina Gous ein Khomas-Quartett dicht beieinander auf den Positionen eins bis vier.

Parasportler testen für Rio
Zum Starterfeld im Unabhängigkeitsstadion in Olympia gehörten mit Lahja Ishitile, Albertina Johannes, Johanna Katjikuru und Rosa Mandjoro sowie Aloysius Martin, Tobias Moses, Eino Mushila, Johannes Nambala, Elias Ndimulunde und Ananias Shikongo auch zehn Leistungsträger des nationalen paralympischen Komitees für Namibia (NPCN). Besonders hervortun konnte sich Sprinter Nambala, der über 400 Meter trotz Sehbehinderung seinen Lauf gewann und mit 48,80 Sekunden unter 19 Startern die fünftschnellste Zeit des Tages ablieferte. Die NPCN-Stars betteten den Wettkampf im Süden der Hauptstadt in die laufende Vorbereitung auf ihre Teilnahme an den diesjährigen Paralympics in Rio de Janeiro (7. bis 18. September) ein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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