Späte Initiative
Der schreckliche Mord der deutschen Touristin Renate Gruber vor zwei Wochen hat international Schlagzeilen gemacht. Nachrichtenagenturen und auflagenstarke Blätter wie die deutsche Bild-Zeitung berichteten inzwischen über dieses sinnlose Verbrechen. Die Folgen dieser Publizität liegen auf der Hand: Namibias Ruf als generell sicheres Reiseland hat wieder einmal Schaden genommen, was sich natürlich vor allem auf den Fremdenverkehr negativ auswirkt. Stornierte und abgesagte Buchungen wurden schon von einer Reihe Reiseanbietern und Gastwirten gemeldet. Der unsichtbare Schaden für den Tourismus, der dadurch entstanden ist, dass bestimmt viele potenzielle Besucher ihren geplanten Urlaub auf Grund des Mordes in "sicherere Gefilde" verlegt haben, übertrifft die greifbaren Verluste wahrscheinlich noch bei Weitem.
Der Gruber-Fall hat jedoch auch bewiesen, dass Namibia weit davon entfernt ist, solche Übergriffe als "alltäglich" und ohne Protest zu akzeptieren, was hoffentlich auch so, nach den schlimmen Schlagzeilen der letzten Tage, im Ausland reflektiert wird. Die unmittelbaren Reaktionen der Regierung, des Premierministers Theo Ben Gurirab, die spontane Demonstration Hunderter Einwohner von Usakos gegen den Übergriff sowie die Verhaftung einer Reihe Verdächtigter innerhalb von zwei Wochen zeugen davon, dass weder die Machthaber noch die Bürger des Landes derart barbarisches Verhalten dulden und entschieden dagegen vorgehen wollen.
Trotz dieser Initiativen bleibt es jedoch tragisch, dass die Verdächtigten vorher wochenlang in der Gegend von Usakos und Karibib mehr oder weniger ungehindert ihr Unwesen treiben konnten, bevor sie es vor zwei Wochen auf die blutige Spitze trieben. So hat, trotz der unbezweifelten Kompetenz gewisser Sondereinheiten der Polizei, beim Gruber-Mord wahrscheinlich erst die Belohnung von 30 000 Namibia-Dollar für Hinweise auf die Ergreifung der Täter den endgültigen Durchbruch gebracht. Deshalb bleibt der Vorwurf bestehen: Hätten die Behörden schon vorher ein "Kopfgeld" auf die Wiederholungstäter ausgesetzt, wäre es vielleicht nie zu diesem tragischen Vorfall gekommen. Neben der persönlichen Tragödie der Familie Gruber wäre so auch dem Prestige des gesamten Landes ein harter Rückschlag erspart geblieben. Diesmal kam die richtige Initiative zu spät.
Der Gruber-Fall hat jedoch auch bewiesen, dass Namibia weit davon entfernt ist, solche Übergriffe als "alltäglich" und ohne Protest zu akzeptieren, was hoffentlich auch so, nach den schlimmen Schlagzeilen der letzten Tage, im Ausland reflektiert wird. Die unmittelbaren Reaktionen der Regierung, des Premierministers Theo Ben Gurirab, die spontane Demonstration Hunderter Einwohner von Usakos gegen den Übergriff sowie die Verhaftung einer Reihe Verdächtigter innerhalb von zwei Wochen zeugen davon, dass weder die Machthaber noch die Bürger des Landes derart barbarisches Verhalten dulden und entschieden dagegen vorgehen wollen.
Trotz dieser Initiativen bleibt es jedoch tragisch, dass die Verdächtigten vorher wochenlang in der Gegend von Usakos und Karibib mehr oder weniger ungehindert ihr Unwesen treiben konnten, bevor sie es vor zwei Wochen auf die blutige Spitze trieben. So hat, trotz der unbezweifelten Kompetenz gewisser Sondereinheiten der Polizei, beim Gruber-Mord wahrscheinlich erst die Belohnung von 30 000 Namibia-Dollar für Hinweise auf die Ergreifung der Täter den endgültigen Durchbruch gebracht. Deshalb bleibt der Vorwurf bestehen: Hätten die Behörden schon vorher ein "Kopfgeld" auf die Wiederholungstäter ausgesetzt, wäre es vielleicht nie zu diesem tragischen Vorfall gekommen. Neben der persönlichen Tragödie der Familie Gruber wäre so auch dem Prestige des gesamten Landes ein harter Rückschlag erspart geblieben. Diesmal kam die richtige Initiative zu spät.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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