Spätes Verfahren moniert

Windhoek (NMH/ste) - Im August 2016 hatte sich der Verband für Buchhalter (PAAB) dazu entschlossen eines ihrer Mitglieder, Hans Hashagen , zu einem Disziplinarverfahren vorzuladen. Dabei geht es um eine Beschwerde des ehemaligen Geschäftsführers der namibischen Finanzaufsicht (NAMFISA), Rainer Ritter, der im Jahre 2009 seinen Posten verloren hatte, nachdem eine Untersuchung seitens Hashagen (als damaliger Mitarbeiter der Firma Ernst & Young) angebliche Missstände bei der Namfisa beklagt hatte. Nach der daraus folgenden Entlassung Ritters hatte dieser eine Beschwerde bei dem PAAB sowie dem namibischen Verband für vereidigte Wirtschaftsprüfer (ICAN) eingereicht, da die Untersuchung seiner Meinung nach wesentliche und zutreffende Information ausgelassen hatte.

Hashagen findet es befremdend, dass er nach dem Verlauf von acht Jahren zu einem Disziplinarverfahren erscheinen soll, bei dem er sich für angebliche Verstöße gegen die Ethik-Kode der internationalen Vereinigung der Wirtschaftsprüfer (IFAC) verantworten soll. Außerdem könne sich die PAAB nicht auf die Praktiken oder Regeln des IFAC berufen, da der PAAB nicht rechtlich über den IFAC verfügt oder diesem angehört.

In seinen sechs Klagen wirft der PAAB Hashagen fünf Fälle des Fehlverhaltens laut der Ethik-Kode vor und in der sechsten Klage wird ihm vorgeworfen, nicht alle relevanten Akten zu gewissen Themen in seinen Bericht aufgenommen zu haben. Hashagen erkennt eine subjektive Einschätzung seitens Ritters einerseits und andererseits eine Untersuchung, die unabhängig abgeschlossen wurde und alles Akten einschloss zu denen EY Zugang hatte.

Ritters Anwalt, Eben de Klerk, pocht darauf, dass sein Mandant ein Recht auf eine faire Anhörung habe, zumal er durch einen angeblich seriösen Bericht geschädigt worden sei.