Spur nach Angola

Swakopmund/Walvis Bay - Das flüchtige Containerschiff Umfolozi - vom neuen Eigentümer in Michael S umbenannt - soll sich angeblich derzeit in angolanischem Hoheitsgewässer befinden. Das beschlagnahmte Containerschiff hatte nicht wie angegeben am Donnerstag, sondern erst am vergangenen Samstag um 16 Uhr in der Reede von Walvis Bay seinen Anker gelichtet. Vorab waren die beiden Bewacher von der Besatzung über Bord geworfen worden (AZ berichtete).

"Es war ein abgekartetes Spiel", sagte der stellvertretende Gerichtsvollzieher Andre Visser gestern, "fast zeitgleich mit dem Lichten des Ankers befand sich auch der Eigentümer von Seagate Shipping, Alex Saleh, auf dem Weg zum Flughafen, um das Land zu verlassen". Visser vermutet zudem, dass ein Tanker die Umfolozi auf hoher See mit Treibstoff versorgen wird.

Reinhardt Küsters, Schiffsagent und Geschäftsführer von King & Sons, ist der Meinung, die Besatzung habe bewusst das Wochenende genutzt, wohl wissend, dass dann selten eine Behörde in Namibia "aktiviert" werden könne. Unerfahrenheit, aber auch Schlamperei nennt er den bisherigen Verlauf. "Erst als Transnet, Eigentümer der südafrikanischen Hafenbehörde, eingewilligt hatte, die Suchkosten zu übernehmen, wurde am Montag die Marine eingeschaltet", so Küsters. Offenbar sucht die Marine derzeit von Opuwo aus mit Propellermaschinen die Küste ab, da das Radarflugzeug des Fischereiministeriums angeblich einen Motorenschaden hat.