Staat gefährdet Wettbewerb
Windhoek - Der neue Geschäftsführer des Mobiltelefonbetreibers Cell One, der Norweger Frode Haugen, hat dem umstrukturierten Ressort für Information und Kommunikationstechnologie sowie der Regulativbehörde Namibia Communications Commission (NCC) gestern kritisch den Spiegel vorgehalten. Auch seine Konkurrenten MTC Namibia und die staatliche Telecom Namibia blieben nicht ungeschoren. Die drei Betreiber sind sich in einem Punkt jedoch einig: mit der Mehrwertbesteuerung (VAT) in Höhe von 15 Prozent der Mobiltelefonteilnehmer, die ihre Gesprächszeit im Voraus bezahlen, straft und benachteiligen der Staat und die NCC-Kommission hauptsächlich die ärmere Bevölkerungsschicht, während die mittlere und obere Schicht des Marktes durch herkömmliche Verrechnung in diesem Fall steuerfrei davonkommen. "Damit wird der digitale Graben (zwischen arm und reich) erhalten."
Ferner hält Haugen die Tarifstruktur bei Anrufen aus dem Cell One-Netz zum MTC-Netz oder umgekehrt für untragbar, weil viel zu teuer. Er kommt gerade aus einer Erfolgsgeschichte als Geschäftsführer der Ghana Telecom, wo die Gesellschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum von 70% verzeichnen konnte. Haugen stellte sich gestern zum ersten Mal als Cell One-Geschäftsführer vor, benutzte die Gelegenheit jedoch sofort auf die schlimmsten erfolgshemmenden Faktoren im Telekommunikationssektor einzugehen. Dabei kam auch der Konkurrent MTC an die Reihe. Die unterschiedlichen Verbindungskosten von einem zum anderen Betreiber prangert Haugen als viel zu hoch an. Die Gebühren will er drastisch gesenkt sehen. "Wir arbeiten mit der Regulativbehörde, um dies zu ändern." Als ein Unding und rückständig bezeichnet er den Umstand, dass ein Kunde, der aus einem Netz zum anderen überwechselt, seine bisherige Telefon-Nummer nicht mitnehmen kann, was in anderen Ländern eine schlichte Selbstverständlichkeit sei.
Haugen bedauerte gestern auch, dass die Vorlage für ein neues Informations- und Kommunikationsgesetz nach zehn Jahren immer noch nicht zur Gesetzesnovelle für das Parlament gereift sei.
"Erleichterter Zugriff auf Mobiltelefondienste und gleichzeitige Investition in die Infrastruktur bringt dem Land mehr als eine eiligst verordnete Besteuerung."
Dazu kritisierte Haugen das staatliche Telecom Namiba-Unternehmen, das nach wie vor das Monopol internationaler Verbindungen genießt. Namibia benötige ein integriertes und holistisches Netzwerk, das nicht allein fairen Wettbewerb unter seinen Betreibern garantiere, sondern zuverlässige Leistung durch erschwinglichen Zugriff in jedermanns Reichweite bringe.
Derweil der potenzielle Mobiltelefonmarkt in Botswana und Südafrika bereits zu 80 Prozent abgedeckt ist, sieht Haugen in Namibia noch viel Raum für den Absatz, wo der Markt erst bis zu 42 Prozent erfasst sei.
Namibias staatlich behinderten Aufbruch in das Informationszeitalter ordnete der Geschäftsführer dennoch in den globalen Rahmen ein. Weltweit gibt es 2,6 Milliarden mobile Telefonanschlüsse
Ferner hält Haugen die Tarifstruktur bei Anrufen aus dem Cell One-Netz zum MTC-Netz oder umgekehrt für untragbar, weil viel zu teuer. Er kommt gerade aus einer Erfolgsgeschichte als Geschäftsführer der Ghana Telecom, wo die Gesellschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum von 70% verzeichnen konnte. Haugen stellte sich gestern zum ersten Mal als Cell One-Geschäftsführer vor, benutzte die Gelegenheit jedoch sofort auf die schlimmsten erfolgshemmenden Faktoren im Telekommunikationssektor einzugehen. Dabei kam auch der Konkurrent MTC an die Reihe. Die unterschiedlichen Verbindungskosten von einem zum anderen Betreiber prangert Haugen als viel zu hoch an. Die Gebühren will er drastisch gesenkt sehen. "Wir arbeiten mit der Regulativbehörde, um dies zu ändern." Als ein Unding und rückständig bezeichnet er den Umstand, dass ein Kunde, der aus einem Netz zum anderen überwechselt, seine bisherige Telefon-Nummer nicht mitnehmen kann, was in anderen Ländern eine schlichte Selbstverständlichkeit sei.
Haugen bedauerte gestern auch, dass die Vorlage für ein neues Informations- und Kommunikationsgesetz nach zehn Jahren immer noch nicht zur Gesetzesnovelle für das Parlament gereift sei.
"Erleichterter Zugriff auf Mobiltelefondienste und gleichzeitige Investition in die Infrastruktur bringt dem Land mehr als eine eiligst verordnete Besteuerung."
Dazu kritisierte Haugen das staatliche Telecom Namiba-Unternehmen, das nach wie vor das Monopol internationaler Verbindungen genießt. Namibia benötige ein integriertes und holistisches Netzwerk, das nicht allein fairen Wettbewerb unter seinen Betreibern garantiere, sondern zuverlässige Leistung durch erschwinglichen Zugriff in jedermanns Reichweite bringe.
Derweil der potenzielle Mobiltelefonmarkt in Botswana und Südafrika bereits zu 80 Prozent abgedeckt ist, sieht Haugen in Namibia noch viel Raum für den Absatz, wo der Markt erst bis zu 42 Prozent erfasst sei.
Namibias staatlich behinderten Aufbruch in das Informationszeitalter ordnete der Geschäftsführer dennoch in den globalen Rahmen ein. Weltweit gibt es 2,6 Milliarden mobile Telefonanschlüsse
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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