Staat verlangt Kommandohöhe
AZ: Die Arbeiten am neuen Unabhängigkeitsmuseum zwischen der Alten Feste und der Christuskirche haben begonnen. Die Allgemeine Zeitung möchte für den Einblick der Öffentlichkeit gern Pläne und Skizzen des neuen Gebäudes veröffentlichen, das nach unserer Information vom Steuerzahler finanziert wird. Stehen solche Pläne für den Einblick der Öffentlichkeit zur Verfügung?
Helmut Angula: Ja, die Arbeiten am Unabhängigkeits-Gedenkmuseum (Independence Memorial Museum) haben begonnen und ich wurde informiert, dass es gut vorangeht. Die Zeichnungen des Museums stehen derzeit nicht zur Verfügung, denn es betrifft viele technische Einzelheiten und diese werden der Öffentlichkeit nicht vorgelegt, trotz der Tatsache, dass wir Steuergelder verwenden. Es gibt viele Projekte, die wir in diesem Land mit Steuergeld konstruiert haben, aber wir haben die Entwürfe oder Zeichnungen niemandem verschafft.
AZ: Das Gebäude wird eine höchst prominente, historische Stätte im Herzen von Windhoek einnehmen. Hat die Regierung die Öffentlichkeit oder andere Interessenträger, wie die Stadt Windhoek, die Windhoeker Steuerzahlervereinigung und/oder das Institut der Architekten oder andere Zivilorganisationen zur Erörterung der Wahl des Standorts eingeladen?Helmut Angula: Ja, das Ministerium hat öffentlich rechtliche Interessenträger eingeladen wie den Heritage Council und den Kurator des Museums. Sie wussten, dass die Regierung das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum an dieser historischen Stätte im Herzen der Stadt bauen wird. Das entspricht der Direktive oder dem Kabinettsbeschluss Nr. 16126.06.01/003. Es könnte aber nicht ratsam sein, die Frage mit der Steuerzahlervereinigung zu debattieren.
AZ: Wenn nein (niemand aufgefordert wurde), aus welchem Grund wurde das öffentliche Interesse ausgegrenzt?
Helmut Angula: Die Öffentlichkeit ist gut über die Konstruktion des neuen Unabhängigkeits-Gedenkmuseums informiert.
AZ: Was meinen Sie? Sollte die Öffentlichkeit (kulturelle, Zivilgesellschaften und/oder normale Steuerzahler im Geiste demokratischer Rechenschaft und Transparenz noch über den Bauplan informiert werden?
Helmut Angula: Der Öffentlichkeit ist der Bau dieses historischen Museums - das erste seiner Art in unserem Land - schon bekannt. Eins sollten Sie wissen. Beim Museum handelt es sich um die zweite Phase des Heldenackers. Die Pläne und Entwürfe waren schon vorhanden, als wir vor einigen Jahren den Heldenacker errichtet haben. Für Mitglieder der Öffentlichkeit ist das keine Neuigkeit. Wir wollen den Plan noch auf dem Baugelände anschlagen.
AZ: Wer sind die Architekten des neuen Museums? Wie heißen ihre Firma und das Land ihrer Herkunft?
Helmut Angula: Mansudae Overseas Project Group of Companies hat das Projekt entworfen. Sie stammen aus der Volksrepublik Nordkorea.
AZ: Wenn die Architekten keine Namibier sind, warum wurden keine Namibier engagiert?
Helmut Angula: Zuerst gab es Gespräche mit lokalen Gruppen. Es handelt sich jedoch um eine derart spezialisierte Aufgabe, die lokale Unternehmer nicht durchführen können. Da es sich um Phase II des Heldenackers handelt, wurde keine Ausschreibung (Tenderverfahren) durchgeführt, denn der Zuschlag war schon erfolgt, als sie den Heldenacker aufgebaut haben.
AZ: Wurden diese Architekten durch öffentliche Ausschreibung ermittelt?
Helmut Angula: Nach ministeriellem Verfahren werden Architekten durch das Ministerium ernannt und wir gehen damit nicht in die öffentliche Ausschreibung.
AZ: Wie heißt die Baufirma, die für die Errichtung des Museums verantwortlich ist?
Helmut Angula: Mansudae Overseas Project Group of Companies.
AZ: Wurde diese Gesellschaft durch öffentliche Ausschreibung ermittelt? Wenn nein, warum nicht?
Helmut Angula: Das Ausschreibungsverfahren wurde in diesem Fall nach Artikel 17(1) k des Gesetzes (Tender Board of Namibia Act) aufgehoben.
AZ: Die Kosten für das neue Museum werden mit 60 Mio. N$ angegeben. Stimmt der Betrag?
Helmut Angula: Ja, stimmt.
AZ: Damit das Baugelände für das Museum hergerichtet werden kann, muss das gesetzlich proklamierte Denkmal, das Reiterstandbild, an eine andere Stelle verlegt werden. Warum hat die Regierung für die Verlegung und Wiedererrichtung des Standbilds keine Gelder bereitgestellt?
Helmut Angula: Die Regierung wollte das Standbild entfernen, aber der Deutsche Kulturrat hat darum ersucht, es zu versetzen und es zu verwahren, bis die Bauarbeiten am neuen Museum abgeschlossen sind.
AZ: Eine informelle Aufnahme durch die Allgemeine Zeitung sowie eine formelle Befragung der Öffentlichkeit durch einen Juristen (Andreas Vaatz) hat ergeben, dass 80% der Befragten, hauptsächlich Schwarze, gegen die Verlegung des Reiterstandbilds sind. Hat die Regierung jemals erwogen, in der Sache die Öffentlichkeit zu befragen?
Helmut Angula: Wir sind keine Koalitionsregierung. Wir sind jeweils auf fünf Jahre gewählt. Die Exekutive (Kabinett) hat in ihrer Weisheit gehandelt, wie oben erklärt. Als die USA in Bagdad einmarschiert sind, haben sie zuerst die Saddam-Hussein-Statue gestürzt. Hier (in Namibia) haben die Befreier eine wohlgeordnete Übernahme durchgezogen.
AZ: Haben Sie eine Botschaft, die Sie der Öffentlichkeit zum neuen Museum vermitteln wollen?
Helmut Angula: Es handelt sich um eine prominente Stätte, wo ein koloniales Denkmal stand. In keinem (unabhängigen) Land wird zugelassen, dass eine solche Statue einen derart prominenten Standort, eine solche Kommandohöhe einnehmen darf. Die Macht hat sich geändert. Andere haben die Verantwortung.
AZ: Danke für das Gespräch.
Helmut Angula: Ja, die Arbeiten am Unabhängigkeits-Gedenkmuseum (Independence Memorial Museum) haben begonnen und ich wurde informiert, dass es gut vorangeht. Die Zeichnungen des Museums stehen derzeit nicht zur Verfügung, denn es betrifft viele technische Einzelheiten und diese werden der Öffentlichkeit nicht vorgelegt, trotz der Tatsache, dass wir Steuergelder verwenden. Es gibt viele Projekte, die wir in diesem Land mit Steuergeld konstruiert haben, aber wir haben die Entwürfe oder Zeichnungen niemandem verschafft.
AZ: Das Gebäude wird eine höchst prominente, historische Stätte im Herzen von Windhoek einnehmen. Hat die Regierung die Öffentlichkeit oder andere Interessenträger, wie die Stadt Windhoek, die Windhoeker Steuerzahlervereinigung und/oder das Institut der Architekten oder andere Zivilorganisationen zur Erörterung der Wahl des Standorts eingeladen?Helmut Angula: Ja, das Ministerium hat öffentlich rechtliche Interessenträger eingeladen wie den Heritage Council und den Kurator des Museums. Sie wussten, dass die Regierung das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum an dieser historischen Stätte im Herzen der Stadt bauen wird. Das entspricht der Direktive oder dem Kabinettsbeschluss Nr. 16126.06.01/003. Es könnte aber nicht ratsam sein, die Frage mit der Steuerzahlervereinigung zu debattieren.
AZ: Wenn nein (niemand aufgefordert wurde), aus welchem Grund wurde das öffentliche Interesse ausgegrenzt?
Helmut Angula: Die Öffentlichkeit ist gut über die Konstruktion des neuen Unabhängigkeits-Gedenkmuseums informiert.
AZ: Was meinen Sie? Sollte die Öffentlichkeit (kulturelle, Zivilgesellschaften und/oder normale Steuerzahler im Geiste demokratischer Rechenschaft und Transparenz noch über den Bauplan informiert werden?
Helmut Angula: Der Öffentlichkeit ist der Bau dieses historischen Museums - das erste seiner Art in unserem Land - schon bekannt. Eins sollten Sie wissen. Beim Museum handelt es sich um die zweite Phase des Heldenackers. Die Pläne und Entwürfe waren schon vorhanden, als wir vor einigen Jahren den Heldenacker errichtet haben. Für Mitglieder der Öffentlichkeit ist das keine Neuigkeit. Wir wollen den Plan noch auf dem Baugelände anschlagen.
AZ: Wer sind die Architekten des neuen Museums? Wie heißen ihre Firma und das Land ihrer Herkunft?
Helmut Angula: Mansudae Overseas Project Group of Companies hat das Projekt entworfen. Sie stammen aus der Volksrepublik Nordkorea.
AZ: Wenn die Architekten keine Namibier sind, warum wurden keine Namibier engagiert?
Helmut Angula: Zuerst gab es Gespräche mit lokalen Gruppen. Es handelt sich jedoch um eine derart spezialisierte Aufgabe, die lokale Unternehmer nicht durchführen können. Da es sich um Phase II des Heldenackers handelt, wurde keine Ausschreibung (Tenderverfahren) durchgeführt, denn der Zuschlag war schon erfolgt, als sie den Heldenacker aufgebaut haben.
AZ: Wurden diese Architekten durch öffentliche Ausschreibung ermittelt?
Helmut Angula: Nach ministeriellem Verfahren werden Architekten durch das Ministerium ernannt und wir gehen damit nicht in die öffentliche Ausschreibung.
AZ: Wie heißt die Baufirma, die für die Errichtung des Museums verantwortlich ist?
Helmut Angula: Mansudae Overseas Project Group of Companies.
AZ: Wurde diese Gesellschaft durch öffentliche Ausschreibung ermittelt? Wenn nein, warum nicht?
Helmut Angula: Das Ausschreibungsverfahren wurde in diesem Fall nach Artikel 17(1) k des Gesetzes (Tender Board of Namibia Act) aufgehoben.
AZ: Die Kosten für das neue Museum werden mit 60 Mio. N$ angegeben. Stimmt der Betrag?
Helmut Angula: Ja, stimmt.
AZ: Damit das Baugelände für das Museum hergerichtet werden kann, muss das gesetzlich proklamierte Denkmal, das Reiterstandbild, an eine andere Stelle verlegt werden. Warum hat die Regierung für die Verlegung und Wiedererrichtung des Standbilds keine Gelder bereitgestellt?
Helmut Angula: Die Regierung wollte das Standbild entfernen, aber der Deutsche Kulturrat hat darum ersucht, es zu versetzen und es zu verwahren, bis die Bauarbeiten am neuen Museum abgeschlossen sind.
AZ: Eine informelle Aufnahme durch die Allgemeine Zeitung sowie eine formelle Befragung der Öffentlichkeit durch einen Juristen (Andreas Vaatz) hat ergeben, dass 80% der Befragten, hauptsächlich Schwarze, gegen die Verlegung des Reiterstandbilds sind. Hat die Regierung jemals erwogen, in der Sache die Öffentlichkeit zu befragen?
Helmut Angula: Wir sind keine Koalitionsregierung. Wir sind jeweils auf fünf Jahre gewählt. Die Exekutive (Kabinett) hat in ihrer Weisheit gehandelt, wie oben erklärt. Als die USA in Bagdad einmarschiert sind, haben sie zuerst die Saddam-Hussein-Statue gestürzt. Hier (in Namibia) haben die Befreier eine wohlgeordnete Übernahme durchgezogen.
AZ: Haben Sie eine Botschaft, die Sie der Öffentlichkeit zum neuen Museum vermitteln wollen?
Helmut Angula: Es handelt sich um eine prominente Stätte, wo ein koloniales Denkmal stand. In keinem (unabhängigen) Land wird zugelassen, dass eine solche Statue einen derart prominenten Standort, eine solche Kommandohöhe einnehmen darf. Die Macht hat sich geändert. Andere haben die Verantwortung.
AZ: Danke für das Gespräch.
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Allgemeine Zeitung
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