Staatsfahrzeuge missbraucht

Windhoek - Die Regierungsgarage leidet weiterhin unter dem sorglosen Umgang mit Staatsfahrzeugen, von denen im letzten Jahr jedes sechste beschädigt wurde.

Wie aus dem jüngsten Jahresbericht des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Transport und Kommunikation hervorgeht, wurden im Jahre 2001/02 insgesamt 538 Regierungsautos bei Unfällen demoliert und ist dabei ein Sachschaden von N$ 2,7 Millionen entstanden. Von den betroffenen Wagen sind 31 irreparabel beschädigt worden, was einem Verlust von N$ 725.783 entspricht.


Dem Jahresbericht zufolge sind während demselben Zeitraum 27 Regierungsautos gestohlen worden, von denen nur fünf wiedergefunden wurden. Die verbleibenden und weiterhin verschwundenen 22 Staatsfahrzeuge hätten einen Gesamtwert von N$ 546,315 gehabt. Neben diesen Verlusten musste die Regierungsgarage im letzten Finanzjahr Ausgaben in Höhe von N$ 27,5 Millionen für die Instandhaltung des staatlichen Fuhrparks verkraften. Diese Kosten entsprechen umgerechnet einem Wartungsaufwand von N$ 1,16 pro Kilometer.


Dem Bericht zufolge sind 90 Prozent aller Staatsfahrzeuge permanent einem Nutzer zugeteilt und stehen die verbleibenden 10 Prozent für die kurzfristige Verwendung zur Verfügung. Im Jahre 2001/02 haben alle Fahrzeuge der Regierungsgarage (über deren genaue Anzahl der Bericht keine Auskunft gibt) eine Gesamtdistanz von 23,6 Millionen Kilometern zurückgelegt und dabei 14,1 Millionen Liter Benzin benötigt, was einem Verbrauch von einem Litern pro 1,6 Kilometer entspricht.


Die Fahrzeuge der Regierungsgarage die irreparabel beschädigt wurden oder das Ende ihrer Laufzeit erreicht haben, werden landesweit bei öffentlichen Versteigerungen verkauft. Im Jahre 2001/02 haben auf diese Weise 306 Regierungsfahrzeuge den Besitzer gewechselt, wobei insgesamt N$ 3,8 Millionen eingenommen wurden. Dieser Betrag macht einen Teil der Summe von N$ 66,8 Millionen aus, den die Regierungsgarage im letzten Finanzjahr eingenommen hat und der Ausgaben von N$ 98,8 Millionen (davon N$ 15 Millionen Gehaltszahlungen) gegenüberstehen.


"Die Regierungsgarage hat durchgehend Probleme mit dem Missbrauch von Staatsfahrzeugen und den damit verbundenen Reparatur- und Ersatzkosten erlebt", bedauert der Bericht. Dessen Autoren führen diesen Misstand darauf zurück, dass die Regierungsgarage weder Einfluss noch Kontrolle darüber habe, wie die Staatsfahrzeuge eingesetzt werden.