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Staatszeuge belastet Conradie
Staatszeuge belastet Conradie

Staatszeuge belastet Conradie

Tonbandaufnahme bringt angeklagten Anwalt in Erklärungsnot
Marc Springer
Von Marc Springer, Windhoek

Conradie wird vorgeworfen, seine Position als ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Mobilfunkanbieters MTC für den Versuch missbraucht zu haben, seiner Bekannten und Mitangeklagten Sara Damases einen Posten bei der Werbeagentur DV8 Saatchi & Saatchie zu sichern. Konkret soll er den damaligen Direktoren von DV8, Mark Bongers und Kim Field zugesichert haben, er werde ihnen den im Juni 2012 ausgeschriebenen Werbeauftrag im Wert von 60 Millionen N$ sichern, wenn sie im Gegenzug einen Posten für Damases bei der Agentur schaffen. DV8 war eine von drei Werbeagenturen, die sich um den Auftrag beworben hatten.

Bei der Fortsetzung des lange pausierenden Verfahrens wurde am Montag der Mitschnitt eines Gesprächs abgespielt, das Bongers und Fields am 12. Juni 2012 mit Conradie geführt und aufgenommen hatten. Auf der Audio-Datei ist unter anderem zu hören, wie Conradie die beiden Werbeschaffenden fragt, ob ein BEE-Partner an ihrer Agentur beteiligt sei. Als Bongers dies verneint, verspricht er einen solchen Teilhaber zu vermitteln. Ferner lässt Conradie die beiden Gesprächspartner wissen, dass ihre Agentur bei MTC nicht als Favorit für den Werbeauftrag gelte, er dies jedoch ändern könne, falls sie Damases als BEE-Partner aufnehmen würden.

Bei seiner anschließenden Vernehmung gab Bongers zu Protokoll, das Angebot von Conradie habe ihn „verblüfft“ und den Eindruck erweckt, dass jener eine Gegenleistung dafür eingefordert habe, seinen Einfluss bei MTC zugunsten von DV8 geltend zu machen. Ferner gab er an, die von Conradie ausgegangene Einladung zum Gespräch habe ihn „verwundert“, weil es Angestellten des Mobilfunkanbieters untersagt sei, Kontakt zu Firmen aufzunehmen, die sich um Aufträge von MTC bewerben. Weil die Einladung Conradies damit ein möglicher Verstoß gegen die Ausschreibungs-Vorschriften von MTC gewesen sei, habe er beschlossen das Gespräch aufzuzeichnen und sich damit „abzusichern“.

Wie bereits zu Beginn des Verfahrens kündigte Conradies Verteidiger Vas Soni an, er behalte sich das Reecht vor, die Zulässigkeit der Aufnahme als Beweismittel zu einem späteren Zeitpunkt anzufechten. Dies begründete er unter anderem damit, der später an die Anti-Korruptionskommission (ACC) übergebene Mittschnitt stelle einen illegalen Lauschangriff da, weil er ohne richterliche Verfügung angefertigt worden sei und damit die Privatsphäre seines Mandanten verletzt habe.

Bereits zuvor hat Soni die Einstellung des Verfahrens in einem von vier Anklagepunkten erwirkt. Dieser ging auf den Vorwurf zurück, Conradie habe versäumt, sein persönliches Interesse an der Auftragsvergabe zu offenbaren. Richter Thomas Masuku folgte dabei der Argumentation der Verteidigung, wonach sich dieser Vorwurf nicht halten lasse, weil der MTC-Vorstand über die Vergabe des Werbevertrags im portugiesischen Lissabon beraten und entschiede habe. Der Vorgang habe sich folglich im Ausland ereignet, wo die hiesige Justiz keine Rechtsgewalt habe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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