Stadt erkennt Landbesetzer an
Informelle Stadtgebiete: Windhoek plant 1200 Häuser zu errichten
Von Clemens von Alten, Windhoek
Nachdem der Stadtrat von Windhoek vor knapp einem Jahr eine Strategie zur Entwicklung informeller Siedlungen beschlossen hat, geht die Lokalbehörde nun die Einwohner zu, die rund 40 Prozent der städtischen Bevölkerung ausmachen: „Alle ungeplante informelle Siedlungen wurden zu Aufnahmegebieten erklärt und wir werden baldigst entsprechende Anerkennungsbescheinigungen der Landbesetzung ausstellen, was der erste Schritt zur Sicherung des Besitztitels ist“, sagte Bürgermeisterin Fransina Kahungu bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend. „In diesem Jahr werden wir 20000 Zertifikate ausstellen, danach noch mehr.“
Wohnungsbau gebilligt
Zudem hat der Stadtrat einem Wohnungsbauprojekt grünes Licht gegeben, das bei einer Strategiesitzung am 1. Juni vom Ministerium für ländliche und städtische Entwicklung vorgeschlagen worden sei: Demnach sollen bis spätestens Mitte 2022 insgesamt 1200 Häuser in zwei Phasen errichtet werden, 650 von der Stadtverwaltung (CoW) und 550 von der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft (NHE). Die geschätzten Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich laut Beschlussvorlage auf 138,8 Millionen Namibia-Dollar – Geld, das von der Zentralregierung (40 Mio. N$), dem Khomas-Regionalrat (3,5 Mio. N$), der Stadt (17. Mio. N$) und der Firma NHE (30 Mio. N$) zur Verfügung gestellt werden muss. „In der zweiten Phase gibt es eine Finanzierungslücke in Höhe von 48,3 Mio. N$“, heißt es.
„Wir werden das Projekt in dieser Woche offiziell vorstellen“, kündigte die Pressesprecherin der Stadt, Lydia Amutenya, gestern auf AZ-Nachfrage an. Es sollen 660 Wohneinheiten (22 Quadratmeter groß, Preis pro Haus: 91464 N$) für Geringverdiener errichtet werden, die weniger als 3000 N$ im Monat beziehen; 420 Wohnungen (32 m² für 103682 N$) für Personen in der Gehaltsklasse zwischen 3000 und 5000 N$; und 120 Häuser (45 m², 166906 N$) für Menschen, die monatlich mehr als 5000 N$ beziehen. „Bei der Auswahl der Empfänger dieser Wohnungen ist neben deren Kreditwürdigkeit und finanzieller Situation entscheidend, ob sie in der Umgebung leben und bereits Anspruch auf Boden haben“, heißt es. Die folgenden Gebiete wurden als Standorte ausgewählt: Alt-Havana, Havana Ext. 1, Onyika Nr. 2, Goreangab Ext. 4, Greenwell Matango, Otjiomuise Ext. 8 und 9 sowie Freedom Land A und B.
Wasser und Hygiene
Die Infrastruktur ist eine große Herausforderung: „Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene sind in jeder Gemeinde kritische Aspekte, doch gerade in informellen Siedlungen weltweit ein großes Problem“, erklärte Kahungu. Die Stadt Windhoek sei auf der einen Seite „unermüdlich“ im Einsatz, diese grundlegenden Dienstleistungen zu ermöglichen: „In den vergangenen Monaten haben wir30 kommunale Toiletten errichtet, wovon 25 vom Ministerium und fünf von der Sozialversicherungskommission im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie gespendet wurden“, so die Bürgermeisterin, die auf der anderen Seite aber auch den langsamen Fortschritt kritisierte: „Der Stromversorger NamPower hat uns 80 Toiletten geschenkt, die immer noch in einem Lager herumstehen – wir müssen mehr tun!“ Ihr zufolge müssen in den kommenden Monaten noch 225 Toiletten errichtet werden.
Zudem werde die Stadt Windhoek angesichts der Pandemie bedürftigen Einwohnern weiterhin „freies Wasser“ zu Verfügung stellen, wie es die Lokalbehörde seit Beginn des Notstandes am 27. März getan habe. „Doch dieses Wasser muss immer noch bezahlt werden und wir haben die Regierung um eine Kostensubvention gebeten, und wir hoffen, dass unserer Bitte bald erfüllt wird“, sagte die Kahungu weiter, betonte aber, dass es einen Fehlbetrag geben werde, der von den Bürgern getragen werden müsse.
Mehr Stromanschlüsse
Ferner habe die Regierung 14 Millionen Namibia-Dollar zur Verfügung gestellt, um die Elektrizitätsversorgung in informellen Stadtgebieten auszubauen: „Wir beabsichtigen, vor Ende Oktober dieses Jahres 1200 Haushalte ans Stromnetz anzuschließen“, teilte die Bürgermeisterin mit – 576 Haushalte in Otjiomuise Extension sechs und sieben, 608 in Havana Extension eins und drei sowie 101 in anderen Stadtteilen. „Diese Zahl könnte noch ansteigen, da wir das zuständige Ministerium um Erlaubnis gebeten haben, künftig Stromanschlüsse mit Mitteln aus unserem städtischen Budget zu finanzieren“, erklärte Kahungu. Zudem hatte NamPower vor einem Monat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 1000 Haushalten anzuschließen (AZ berichtete).
Außerdem versuche die Lokalbehörde mit stadtnaher Landwirtschaft die Armut zu bekämpfen. Der Bürgermeisterin zufolge hat der Stadtrat 2015 Grundstücke ausgesucht. „Die Stadt hat mit der Umsetzung dreier Gemeinschaftsgärten gute Fortschritte gemacht“, so Kahungu. Dabei handele es sich um die Anbauprojekte der Olof-Palme-Grundschule, in Greenwell Matango und die Okukuna Farm. In diesem Jahr allein haben laut der Bürgermeisterin 550 Gemeindemitglieder von diesen Gärten profitiert.
Nachdem der Stadtrat von Windhoek vor knapp einem Jahr eine Strategie zur Entwicklung informeller Siedlungen beschlossen hat, geht die Lokalbehörde nun die Einwohner zu, die rund 40 Prozent der städtischen Bevölkerung ausmachen: „Alle ungeplante informelle Siedlungen wurden zu Aufnahmegebieten erklärt und wir werden baldigst entsprechende Anerkennungsbescheinigungen der Landbesetzung ausstellen, was der erste Schritt zur Sicherung des Besitztitels ist“, sagte Bürgermeisterin Fransina Kahungu bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend. „In diesem Jahr werden wir 20000 Zertifikate ausstellen, danach noch mehr.“
Wohnungsbau gebilligt
Zudem hat der Stadtrat einem Wohnungsbauprojekt grünes Licht gegeben, das bei einer Strategiesitzung am 1. Juni vom Ministerium für ländliche und städtische Entwicklung vorgeschlagen worden sei: Demnach sollen bis spätestens Mitte 2022 insgesamt 1200 Häuser in zwei Phasen errichtet werden, 650 von der Stadtverwaltung (CoW) und 550 von der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft (NHE). Die geschätzten Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich laut Beschlussvorlage auf 138,8 Millionen Namibia-Dollar – Geld, das von der Zentralregierung (40 Mio. N$), dem Khomas-Regionalrat (3,5 Mio. N$), der Stadt (17. Mio. N$) und der Firma NHE (30 Mio. N$) zur Verfügung gestellt werden muss. „In der zweiten Phase gibt es eine Finanzierungslücke in Höhe von 48,3 Mio. N$“, heißt es.
„Wir werden das Projekt in dieser Woche offiziell vorstellen“, kündigte die Pressesprecherin der Stadt, Lydia Amutenya, gestern auf AZ-Nachfrage an. Es sollen 660 Wohneinheiten (22 Quadratmeter groß, Preis pro Haus: 91464 N$) für Geringverdiener errichtet werden, die weniger als 3000 N$ im Monat beziehen; 420 Wohnungen (32 m² für 103682 N$) für Personen in der Gehaltsklasse zwischen 3000 und 5000 N$; und 120 Häuser (45 m², 166906 N$) für Menschen, die monatlich mehr als 5000 N$ beziehen. „Bei der Auswahl der Empfänger dieser Wohnungen ist neben deren Kreditwürdigkeit und finanzieller Situation entscheidend, ob sie in der Umgebung leben und bereits Anspruch auf Boden haben“, heißt es. Die folgenden Gebiete wurden als Standorte ausgewählt: Alt-Havana, Havana Ext. 1, Onyika Nr. 2, Goreangab Ext. 4, Greenwell Matango, Otjiomuise Ext. 8 und 9 sowie Freedom Land A und B.
Wasser und Hygiene
Die Infrastruktur ist eine große Herausforderung: „Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene sind in jeder Gemeinde kritische Aspekte, doch gerade in informellen Siedlungen weltweit ein großes Problem“, erklärte Kahungu. Die Stadt Windhoek sei auf der einen Seite „unermüdlich“ im Einsatz, diese grundlegenden Dienstleistungen zu ermöglichen: „In den vergangenen Monaten haben wir30 kommunale Toiletten errichtet, wovon 25 vom Ministerium und fünf von der Sozialversicherungskommission im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie gespendet wurden“, so die Bürgermeisterin, die auf der anderen Seite aber auch den langsamen Fortschritt kritisierte: „Der Stromversorger NamPower hat uns 80 Toiletten geschenkt, die immer noch in einem Lager herumstehen – wir müssen mehr tun!“ Ihr zufolge müssen in den kommenden Monaten noch 225 Toiletten errichtet werden.
Zudem werde die Stadt Windhoek angesichts der Pandemie bedürftigen Einwohnern weiterhin „freies Wasser“ zu Verfügung stellen, wie es die Lokalbehörde seit Beginn des Notstandes am 27. März getan habe. „Doch dieses Wasser muss immer noch bezahlt werden und wir haben die Regierung um eine Kostensubvention gebeten, und wir hoffen, dass unserer Bitte bald erfüllt wird“, sagte die Kahungu weiter, betonte aber, dass es einen Fehlbetrag geben werde, der von den Bürgern getragen werden müsse.
Mehr Stromanschlüsse
Ferner habe die Regierung 14 Millionen Namibia-Dollar zur Verfügung gestellt, um die Elektrizitätsversorgung in informellen Stadtgebieten auszubauen: „Wir beabsichtigen, vor Ende Oktober dieses Jahres 1200 Haushalte ans Stromnetz anzuschließen“, teilte die Bürgermeisterin mit – 576 Haushalte in Otjiomuise Extension sechs und sieben, 608 in Havana Extension eins und drei sowie 101 in anderen Stadtteilen. „Diese Zahl könnte noch ansteigen, da wir das zuständige Ministerium um Erlaubnis gebeten haben, künftig Stromanschlüsse mit Mitteln aus unserem städtischen Budget zu finanzieren“, erklärte Kahungu. Zudem hatte NamPower vor einem Monat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 1000 Haushalten anzuschließen (AZ berichtete).
Außerdem versuche die Lokalbehörde mit stadtnaher Landwirtschaft die Armut zu bekämpfen. Der Bürgermeisterin zufolge hat der Stadtrat 2015 Grundstücke ausgesucht. „Die Stadt hat mit der Umsetzung dreier Gemeinschaftsgärten gute Fortschritte gemacht“, so Kahungu. Dabei handele es sich um die Anbauprojekte der Olof-Palme-Grundschule, in Greenwell Matango und die Okukuna Farm. In diesem Jahr allein haben laut der Bürgermeisterin 550 Gemeindemitglieder von diesen Gärten profitiert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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