Stadt finanziell am Abgrund
WindhoekOkahandja - Statt dokumentierter Transaktionen, vollständiger Konten und Bilanzen wurden seine Prüfer mit eklatanten Dokumentationslücken konfrontiert. Die Liste der Beschwerden von Junias Kandjeke ist lang. Sie ist in einem Revisionsbericht enthalten, der unlängst dem Parlament vorgelegt wurde.
"Interne- und Rechnungskontrollen sind absolut unzureichend", kritisiert der Generalbuchprüfer. Es gebe vor allem gravierende Probleme bei der Verwaltung und Eintreibung von Außenständen. Im März 2009 betrugen die Schulden der Bürger nach Angaben der Stadtverwaltung rund 22,6 Millionen Namibia-Dollar. Sie machten 99,8 Prozent des gesamten Umlaufvermögens (current assets) der Stadtverwaltung aus. Im betreffenden Finanzjahr seien schon Forderungen in Höhe von vier Millionen Namibia-Dollar als "uneinbringlich" abgeschrieben worden. Viel zu wenig, meint der Generalbuchprüfer. Es hätten 13 Millionen Namibia-Dollar zusätzlich abgeschrieben werden müssen. Dies hätte einen drastischen Einbruch des Umlaufvermögens auf 9,6 Millionen Namibia-Dollar zur Folge gehabt.
Ein Blick auf die Bruttoertragsanalyse im Cashflow-Bericht der Stadtverwaltung zeigt deutliche Spuren eines Liquiditätsengpasses, der durch die hohen (und zweifelhaften) Forderungen verursacht wurde. Sie zeigt einen Barmittelabfluss aus betrieblichen Aktivitäten (cash flow from operating activities) in Höhe von rund 1,8 Millionen Namibia-Dollar. Dies bedeutet, dass die gebührenpflichtigen Bürger weniger und langsamer zahlen als die Stadtverwaltung benötigt, um ihre normalen betrieblichen Ausgaben zu decken.
Kurzfristige Verbindlichkeiten - laut Stadtverwaltung betrugen sie im März 2009 rund 9,3 Millionen Namibia-Dollar - wurden Kandjeke zufolge unzureichend dokumentiert und abgestimmt (reconciled). Seine Prüfer hätten daher keine Möglichkeit gehabt, das korrekte Ausmaß der kurzfristigen Schulden der Stadtverwaltung festzustellen. Bei den langfristigen Verbindlichkeiten, sprich Darlehen, die von der Regierung gegeben wurden, sei die Stadtverwaltung in einen Zahlungsverzug in Höhe von rund 2,45 Millionen Namibia-Dollar geraten.
Die Wirtschaftsprüfer hätten vergeblich nach einer vollständigen Liste gesucht, in der die Grundstücke, die im Finanzjahr 2008/09 verkauft wurden, erscheinen. Es sei daher nicht möglich gewesen, Erlöse aus Grundstücksverkäufen zu verifizieren. Akkurate Statistiken über den An- und Verkauf von Elektrizitäts- und Wassereinheiten seien nicht vorhanden gewesen. Die Jahresinventur sei zudem in Abwesenheit von Wirtschaftsprüfern durchgeführt worden und könne von Kandjeke daher nicht belegt werden.
Als allgemeine Beobachtung übt der Generalbuchprüfer dünn verschleierte Kritik an den Verantwortlichen: "Obwohl größeres Management-Engagement Risiken (in der Verwaltung, d.Red) verringern kann, besteht immer die Gefahr, dass hierdurch existierende interne Kontrollen außer Kraft gesetzt werden könnten. Dies ist eine potenziell gefährliche Praktik, gegen die sich die Stadtverwaltung schützen muss."
"Interne- und Rechnungskontrollen sind absolut unzureichend", kritisiert der Generalbuchprüfer. Es gebe vor allem gravierende Probleme bei der Verwaltung und Eintreibung von Außenständen. Im März 2009 betrugen die Schulden der Bürger nach Angaben der Stadtverwaltung rund 22,6 Millionen Namibia-Dollar. Sie machten 99,8 Prozent des gesamten Umlaufvermögens (current assets) der Stadtverwaltung aus. Im betreffenden Finanzjahr seien schon Forderungen in Höhe von vier Millionen Namibia-Dollar als "uneinbringlich" abgeschrieben worden. Viel zu wenig, meint der Generalbuchprüfer. Es hätten 13 Millionen Namibia-Dollar zusätzlich abgeschrieben werden müssen. Dies hätte einen drastischen Einbruch des Umlaufvermögens auf 9,6 Millionen Namibia-Dollar zur Folge gehabt.
Ein Blick auf die Bruttoertragsanalyse im Cashflow-Bericht der Stadtverwaltung zeigt deutliche Spuren eines Liquiditätsengpasses, der durch die hohen (und zweifelhaften) Forderungen verursacht wurde. Sie zeigt einen Barmittelabfluss aus betrieblichen Aktivitäten (cash flow from operating activities) in Höhe von rund 1,8 Millionen Namibia-Dollar. Dies bedeutet, dass die gebührenpflichtigen Bürger weniger und langsamer zahlen als die Stadtverwaltung benötigt, um ihre normalen betrieblichen Ausgaben zu decken.
Kurzfristige Verbindlichkeiten - laut Stadtverwaltung betrugen sie im März 2009 rund 9,3 Millionen Namibia-Dollar - wurden Kandjeke zufolge unzureichend dokumentiert und abgestimmt (reconciled). Seine Prüfer hätten daher keine Möglichkeit gehabt, das korrekte Ausmaß der kurzfristigen Schulden der Stadtverwaltung festzustellen. Bei den langfristigen Verbindlichkeiten, sprich Darlehen, die von der Regierung gegeben wurden, sei die Stadtverwaltung in einen Zahlungsverzug in Höhe von rund 2,45 Millionen Namibia-Dollar geraten.
Die Wirtschaftsprüfer hätten vergeblich nach einer vollständigen Liste gesucht, in der die Grundstücke, die im Finanzjahr 2008/09 verkauft wurden, erscheinen. Es sei daher nicht möglich gewesen, Erlöse aus Grundstücksverkäufen zu verifizieren. Akkurate Statistiken über den An- und Verkauf von Elektrizitäts- und Wassereinheiten seien nicht vorhanden gewesen. Die Jahresinventur sei zudem in Abwesenheit von Wirtschaftsprüfern durchgeführt worden und könne von Kandjeke daher nicht belegt werden.
Als allgemeine Beobachtung übt der Generalbuchprüfer dünn verschleierte Kritik an den Verantwortlichen: "Obwohl größeres Management-Engagement Risiken (in der Verwaltung, d.Red) verringern kann, besteht immer die Gefahr, dass hierdurch existierende interne Kontrollen außer Kraft gesetzt werden könnten. Dies ist eine potenziell gefährliche Praktik, gegen die sich die Stadtverwaltung schützen muss."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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