Stadtmuseum Windhoek geplant
Windhoek - Das Treffen auf dem Gelände der katholischen St.-Bonifatius-Missionskirche beginnt am Morgen ab 7 Uhr und dauert laut städtischem Programm bis am Nachmittag, 17 Uhr. Die Kirche liegt zwischen Pionierspark und dem großen Stadtfriedhof, Eingang zum Gelände vom Nordende der Joubertstraße. Der Friedhof der Alten Werft, wo die Opfer des Werft-Aufstands von Dezember 1959 begraben sind, liegt ebenfalls in der Nähe. Die Teilnehmer und Gäste werden aufgefordert, sich im Stil der 40er bis 60er Jahre zu kleiden.
Das Alte-Werft-Wiedersehen findet im Rahmen der Planung für ein Windhoeker Stadtmuseum statt und soll laut Mitteilung der Koordinatoren Grace Pujatura von der Fremdenverkehrsabteilung und M. Mayumbelo von der Abteilung Strategische Planung folgenden Zielen dienen:
- die Alteinwohner in die Planung des Museums einzubinden
- Gegenstände, historische Fotos und Erinnerungen für die Galerie "Alte Werft/Old Location" zu sammeln
- eine Plattform für Diskussionen über die Geschichte Windhoeks zu bieten
- Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt zu sammeln
- für Einwohner, Besucher und Forscher eine Plattform zu bieten, Verständnis zu wecken und Einblick zu verschaffen, wie sich die Stadt, samt Alter Werft, entwickelt hat und wie die Zwangsumsiedlung abgelaufen ist.
Das Windhoeker Stadtmuseum, wofür bereits ein Haus an der Robert-Mugabe-Avenue (Nähe Bank Windhoek Art School) erworben wurde, soll aus fünf Abteilungen bestehen: das präkoloniale und deutsch-koloniale Windhoek, historische Werften (es gab mehrere) und Zwangsumsiedlung, Galerie für zeitweilige Ausstellungen, Windhoek Heute und Windhoeks Biodiversität/Umwelt.
Das neuzeitliche Windhoek entstand ab 1890, als Landeshauptmann Curt von François den jungen kolonialen Verwaltungssitz von Otjimbingwe nach Windhoek (auch Otjomuise, /Ai//gams genannt) verlegte, wodurch der zwischen Nama und Herero umstrittene, wasserreiche Flecken, bei Missionaren zeitweilig auch als "Zankbrunnen" bekannt, der kolonialen kommunalen Verwaltung und bald einer geordneten Stadtplanung unterstellt wurde. Laut Mitteilung der Stadt entstand die Alte Werft bereits 1892 und wurde 1912 durch den Windhoeker Stadtrat formal gegründet. Manche Historiker wollen in der Gründung der Alten Werft die Politik deutscher Rassentrennung sehen, wonach es eine Heimstatt für Bedienstete geben sollte. Dort wurden Einwohner eingewiesen, die sich auf anderen Windhoeker Werften angesiedelt hatten, die die kaiserliche Verwaltung aufgelöst hatte: eine davon am heutigen Kenia-Haus (früher Grand Hotel) in der Robert-Mugabe-Avenue, die andere im heutigen Windhoek-Nord auf dem Gelände des früheren abgerissenen Krankenhauses für "Nicht-Weiße", wo heutzutage der Zirkus sein Zelt aufstellt, sollte noch einer kommen.
Klein-Windhoek hatte ebenfalls eine Werft, für die vor über 100 Jahren die lutherische Lukas-Kirche gebaut wurde, die heute noch als kleine Landmarke im Klein-Windhoeker Tal steht und nach wie vor als Kirche dient. Auch diese Werft wurde aufgelöst. Auf dem Gelände stehen heute einige der teuersten Immobilien der Stadt.
Die Erinnerung an die unfreiwillige Umsiedlung der Bewohner nach Katutura, der Ort mit der Verneinung im Otjiherero-Namen (der Ort, an dem wir nicht wohnen wollen/können), und das Blutvergießen bei der Niederwerfung der Straßenproteste 1959, wird bei dem angesagten Treffen eine Rolle spielen.
Die Stadt Windhoek nimmt für die Gründung des Museums auch Spenden, bzw. Beiträge von Sponsoren entgegen. Kontaktperson: Nguvitjita Kapere, Department Economic Development & Community Services, Tel. (061) 2902416 oder Mobil-Tel. 081-1402520.
Das Alte-Werft-Wiedersehen findet im Rahmen der Planung für ein Windhoeker Stadtmuseum statt und soll laut Mitteilung der Koordinatoren Grace Pujatura von der Fremdenverkehrsabteilung und M. Mayumbelo von der Abteilung Strategische Planung folgenden Zielen dienen:
- die Alteinwohner in die Planung des Museums einzubinden
- Gegenstände, historische Fotos und Erinnerungen für die Galerie "Alte Werft/Old Location" zu sammeln
- eine Plattform für Diskussionen über die Geschichte Windhoeks zu bieten
- Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt zu sammeln
- für Einwohner, Besucher und Forscher eine Plattform zu bieten, Verständnis zu wecken und Einblick zu verschaffen, wie sich die Stadt, samt Alter Werft, entwickelt hat und wie die Zwangsumsiedlung abgelaufen ist.
Das Windhoeker Stadtmuseum, wofür bereits ein Haus an der Robert-Mugabe-Avenue (Nähe Bank Windhoek Art School) erworben wurde, soll aus fünf Abteilungen bestehen: das präkoloniale und deutsch-koloniale Windhoek, historische Werften (es gab mehrere) und Zwangsumsiedlung, Galerie für zeitweilige Ausstellungen, Windhoek Heute und Windhoeks Biodiversität/Umwelt.
Das neuzeitliche Windhoek entstand ab 1890, als Landeshauptmann Curt von François den jungen kolonialen Verwaltungssitz von Otjimbingwe nach Windhoek (auch Otjomuise, /Ai//gams genannt) verlegte, wodurch der zwischen Nama und Herero umstrittene, wasserreiche Flecken, bei Missionaren zeitweilig auch als "Zankbrunnen" bekannt, der kolonialen kommunalen Verwaltung und bald einer geordneten Stadtplanung unterstellt wurde. Laut Mitteilung der Stadt entstand die Alte Werft bereits 1892 und wurde 1912 durch den Windhoeker Stadtrat formal gegründet. Manche Historiker wollen in der Gründung der Alten Werft die Politik deutscher Rassentrennung sehen, wonach es eine Heimstatt für Bedienstete geben sollte. Dort wurden Einwohner eingewiesen, die sich auf anderen Windhoeker Werften angesiedelt hatten, die die kaiserliche Verwaltung aufgelöst hatte: eine davon am heutigen Kenia-Haus (früher Grand Hotel) in der Robert-Mugabe-Avenue, die andere im heutigen Windhoek-Nord auf dem Gelände des früheren abgerissenen Krankenhauses für "Nicht-Weiße", wo heutzutage der Zirkus sein Zelt aufstellt, sollte noch einer kommen.
Klein-Windhoek hatte ebenfalls eine Werft, für die vor über 100 Jahren die lutherische Lukas-Kirche gebaut wurde, die heute noch als kleine Landmarke im Klein-Windhoeker Tal steht und nach wie vor als Kirche dient. Auch diese Werft wurde aufgelöst. Auf dem Gelände stehen heute einige der teuersten Immobilien der Stadt.
Die Erinnerung an die unfreiwillige Umsiedlung der Bewohner nach Katutura, der Ort mit der Verneinung im Otjiherero-Namen (der Ort, an dem wir nicht wohnen wollen/können), und das Blutvergießen bei der Niederwerfung der Straßenproteste 1959, wird bei dem angesagten Treffen eine Rolle spielen.
Die Stadt Windhoek nimmt für die Gründung des Museums auch Spenden, bzw. Beiträge von Sponsoren entgegen. Kontaktperson: Nguvitjita Kapere, Department Economic Development & Community Services, Tel. (061) 2902416 oder Mobil-Tel. 081-1402520.
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Allgemeine Zeitung
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