Stadtrat wehrt sich gegen Kritik

Windhoek - Der Windhoeker Stadtrat verteidigt den gerade beschlossenen Nachtragshaushalt im Energiebudget der Stadt. DTA-Stadträtin Ilme Schneider sagte auf Nachfrage der AZ: "Sicher ist Kritik berechtigt, wenn bei einem Energiehaushalt von veranschlagten N$ 20,4 Millionen für das vergangene Jahr ein Nachtragshaushalt von N$ 9,2 Millionen nötig wird. Aber ich weise auch darauf hin, dass die Stadt mit unerwarteten Strom-Mehrkosten des Textilkonzerns Ramatex in Höhe von N$ 2,5 Millionen konfrontiert wurde. Uns sind da durch die Regierung die Hände gebunden."

Laut der Energie-Versorgungsbteilung der Stadt fließen N$ 4,3 Millionen oder 47 Prozent des Nachtragshaushalts in Subventionszahlungen an Ramatex. Nach Schätzungen des Stadtrates belaufen sich die Subventionen an den Textilkonzern inzwischen auf rund N$ 70 Millionen. Dem Unternehmen wurden im Jahr 2001 unter anderem Sonderkonditionen für das Firmengelände, die Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung sowie die Stromversorgung zugebilligt.

Im Gegenzug hatte Ramatex schriftlich zugesagt, Abwässer durch eine eigene Kläranlage zu reinigen und als Brauchwasser zurück in den stadteigenen Reinigungskreislauf zu geben. Auch hatte der Konzern damals vertraglich zugestimmt, die Ramatex-Arbeiter auf eigene Rechnung aus- und fortzubilden. Keine dieser Zusagen ist bisher realisiert worden. Im Gegenteil fordere Ramatex laut Schneider nun, dass die Stadt bzw. die Regierung auch diese Kosten übernimmt.