Statistikamt erklärt Landbesitz
Knapp 5,2 Millionen Hektar Farmland seit 1992 zum Verkauf freigegeben
Von Frank Steffen, Windhoek
Seit dem Jahre 2016 hatte der Landreformminister Utoni Nujoma im Anlauf zur zweiten Landreformkonferenz, die nun endlich im Oktober 2018 stattfinden soll, wiederholt genaue Zahlen versprochen. Nun hat das Namibische Statistikamt (NSA) in einem Bericht viele Analysen vorgestellt, die den Konferenzteilnehmern sowie der Öffentlichkeit etwas Klarheit über den Besitzstand verschaffen sollen. Allerdings bleibt die oft gestellte Frage, an wen die vom Staat aufgekauften Farmen verteilt wurden, weiterhin unbeantwortet.
Immer wieder hatten Vertreter der beiden Volksgruppen Herero und Nama darauf hingewiesen, dass aufgekaufte Farmen entweder an Umsiedlungsfarmer verteilt wurden, die familiär oder anderweitig mit Politikern verbunden sind, oder gar Leute sind, die aus ganz anderen Gegenden Namibias kommend nicht auf angebliches Stammland berechtigt sein sollten. Der Bericht zeigt wie viele Hektar in den verschiedenen Regionen, in denen sich kommerzielles Farmland befindet, dem Staat zum Kauf angeboten worden waren und welches Größenordnung aufgrund einer Verzichtserklärung privat verkauft worden durfte. Demnach waren dem Staat seit 1992 knapp 8,2 Millionen ha zum Kauf angeboten worden (20,6% des gesamten Farmlandes, das 39,7 Mio. ha bemisst), doch seien letztendlich nur etwas mehr als 3 Mio. ha (37% des angebotenen Landes) für die Umverteilung aufgekauft worden. Insgesamt 5352 ehemals Benachteiligte sin laut Bericht so zu Land gekommen.
Dieser Umstand scheint die wiederholte Behauptung des Vorsitzenden des namibischen Landwirtschaftsverbandes NAU, Ryno van der Merwe, zu bestätigen, dass der angebliche Mangel an Siedlungsfarmen nicht ausschließlich an einem Versagen des williger-Verkäufer-williger-Käufer-Prinzips liege, sondern u.a. an der Tatsache, dass der Staat das ihm angebotene Land nicht aufgekauft und umverteilt habe. Er hatte betont, dass die Farmergemeinschaft oft Land zum Verkauf angeboten und außerdem Neufarmern unter die Arme gegriffen habe.
Abgesehen von den 3 Mio. ha, hat die Namibische Landbank (ABN) ehemals Benachteiligten den Kauf weiterer 6,4 Mio. ha ermöglicht - davon hat sie 3,4 Mio. ha im Rahmen eines Sonder-Hilfsprogrammes selbst finanziert. Trotzdem gehören etwa 70% des Farmlandes noch „ehemals Bevorteilten“.
Aus dem Bericht wird ersichtlich, dass ein eventueller Mangel an Grund und Boden für Neusiedler kaum an dem Besitzstand von Ausländern liegen kann, wie immer behauptet. Diese besitzen nur 250 (1,2 Mio. ha.) der insgesamt 12382 kommerziellen Farmen in Namibia. 53% der Farmen gehören Deutschen, 29% Südafrikanern, knapp 7% Amerikanern und die restlichen 11% einer Mischung von Leuten aus Österreich, Schweiz, England, Italien, Holland, Kanada, China und Portugal. Wenngleich nicht genauer angegeben, dürfte es sich bei diesen Farmen oft um Gästebetriebe und Lodges handeln, die sich auch für die nähere Umgebung und Bevölkerung einsetzen.
Seit dem Jahre 2016 hatte der Landreformminister Utoni Nujoma im Anlauf zur zweiten Landreformkonferenz, die nun endlich im Oktober 2018 stattfinden soll, wiederholt genaue Zahlen versprochen. Nun hat das Namibische Statistikamt (NSA) in einem Bericht viele Analysen vorgestellt, die den Konferenzteilnehmern sowie der Öffentlichkeit etwas Klarheit über den Besitzstand verschaffen sollen. Allerdings bleibt die oft gestellte Frage, an wen die vom Staat aufgekauften Farmen verteilt wurden, weiterhin unbeantwortet.
Immer wieder hatten Vertreter der beiden Volksgruppen Herero und Nama darauf hingewiesen, dass aufgekaufte Farmen entweder an Umsiedlungsfarmer verteilt wurden, die familiär oder anderweitig mit Politikern verbunden sind, oder gar Leute sind, die aus ganz anderen Gegenden Namibias kommend nicht auf angebliches Stammland berechtigt sein sollten. Der Bericht zeigt wie viele Hektar in den verschiedenen Regionen, in denen sich kommerzielles Farmland befindet, dem Staat zum Kauf angeboten worden waren und welches Größenordnung aufgrund einer Verzichtserklärung privat verkauft worden durfte. Demnach waren dem Staat seit 1992 knapp 8,2 Millionen ha zum Kauf angeboten worden (20,6% des gesamten Farmlandes, das 39,7 Mio. ha bemisst), doch seien letztendlich nur etwas mehr als 3 Mio. ha (37% des angebotenen Landes) für die Umverteilung aufgekauft worden. Insgesamt 5352 ehemals Benachteiligte sin laut Bericht so zu Land gekommen.
Dieser Umstand scheint die wiederholte Behauptung des Vorsitzenden des namibischen Landwirtschaftsverbandes NAU, Ryno van der Merwe, zu bestätigen, dass der angebliche Mangel an Siedlungsfarmen nicht ausschließlich an einem Versagen des williger-Verkäufer-williger-Käufer-Prinzips liege, sondern u.a. an der Tatsache, dass der Staat das ihm angebotene Land nicht aufgekauft und umverteilt habe. Er hatte betont, dass die Farmergemeinschaft oft Land zum Verkauf angeboten und außerdem Neufarmern unter die Arme gegriffen habe.
Abgesehen von den 3 Mio. ha, hat die Namibische Landbank (ABN) ehemals Benachteiligten den Kauf weiterer 6,4 Mio. ha ermöglicht - davon hat sie 3,4 Mio. ha im Rahmen eines Sonder-Hilfsprogrammes selbst finanziert. Trotzdem gehören etwa 70% des Farmlandes noch „ehemals Bevorteilten“.
Aus dem Bericht wird ersichtlich, dass ein eventueller Mangel an Grund und Boden für Neusiedler kaum an dem Besitzstand von Ausländern liegen kann, wie immer behauptet. Diese besitzen nur 250 (1,2 Mio. ha.) der insgesamt 12382 kommerziellen Farmen in Namibia. 53% der Farmen gehören Deutschen, 29% Südafrikanern, knapp 7% Amerikanern und die restlichen 11% einer Mischung von Leuten aus Österreich, Schweiz, England, Italien, Holland, Kanada, China und Portugal. Wenngleich nicht genauer angegeben, dürfte es sich bei diesen Farmen oft um Gästebetriebe und Lodges handeln, die sich auch für die nähere Umgebung und Bevölkerung einsetzen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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