Steigende Selbstmordraten
Hiesige Experten warnen vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie
Von Jana-Mari Smith und Steffi Balzar, Windhoek
Namibia befindet sich in einer menschlichen Krise. So die Aussage der Sozialarbeiterin Jennifer Lifasi, während einer Podiumsdiskussion anlässlich des weltweiten Tags der Selbstmordprävention, die vergangene Woche vom Informationsministerium in Windhoek veranstaltet wurde. „Diese Selbstmordpandemie ist besorgniserregend“, sagte Lifasi.
„Die weltweite Selbstmordrate liegt bei circa 11 Selbstmorden pro 100000 Einwohner. In Namibia ist die Zahl schätzungsweise doppelt so hoch“, fügte Iani de Kock, klinische Psychologin an der Bel-Esprit-Klinik in Windhoek hinzu. „Das ist recht erheblich, wenn man bedenkt, was für ein kleines Land wir sind.“ Laut einer umfassenden Studie des Gesundheitsministeriums von vor zwei Jahren, stehe Namibia nach den verfügbaren Länderstatistiken in Afrika an vierter und weltweit an elfter Stelle der Selbstmorde im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
Es gebe zwar noch keine schlüssigen Studien, doch Experten mahnen laut der Psychologin vor einem drastischen Anstieg der Selbstmordrate in den kommenden Monaten aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Vor allem in Namibia ist wirtschaftlicher Druck und Arbeitslosigkeit ein Schlüsselfaktor für suizidales Verhalten. „Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen finanziellen Schwierigkeiten und erhöhten Selbstmordraten, Depressionen und psychischen Problemen im Allgemeinen“, warnte der klinische Psychologe Dr. Shaun Whittaker bereits im vergangenen Jahr.
Untersuchungen zufolge sind in Namibia besonders Männer im arbeitsfähigen Alter nach wie vor am stärksten selbstmordgefährdet. 2019 begingen 409 männliche Personen Suizid, gefolgt von 58 Frauen. Acht minderjährige Jungen sowie elf Mädchen wählten 2019 den Freitod. Laut den aktuellen Statistiken für dieses Jahr, wurden 222 Selbstmorde von Männern und 31 von Frauen verübt. Sechs minderjährige Jungen sowie sieben Mädchen wählten in diesem Jahr den Freitod.
Die Khomas-Region führt die Liste der verzeichneten Selbstmorde mit 48 Fällen an, gefolgt von der Omusati-Region mit 42 Fällen und der Otjozondjupa-Region mit 29 Fällen. Im vergangenen Jahr wurde die höchste Anzahl Selbstmorde (66) in der Omusati-Region gemeldet, gefolgt von den Regionen (62) Ohangwena und Khomas (51). Das Gesundheitsministerium bestätigte in der vergangenen Woche zudem, dass es in der ersten Jahreshälfte bereits 435 Selbstmordversuche unternommen worden waren.
Namibia befindet sich in einer menschlichen Krise. So die Aussage der Sozialarbeiterin Jennifer Lifasi, während einer Podiumsdiskussion anlässlich des weltweiten Tags der Selbstmordprävention, die vergangene Woche vom Informationsministerium in Windhoek veranstaltet wurde. „Diese Selbstmordpandemie ist besorgniserregend“, sagte Lifasi.
„Die weltweite Selbstmordrate liegt bei circa 11 Selbstmorden pro 100000 Einwohner. In Namibia ist die Zahl schätzungsweise doppelt so hoch“, fügte Iani de Kock, klinische Psychologin an der Bel-Esprit-Klinik in Windhoek hinzu. „Das ist recht erheblich, wenn man bedenkt, was für ein kleines Land wir sind.“ Laut einer umfassenden Studie des Gesundheitsministeriums von vor zwei Jahren, stehe Namibia nach den verfügbaren Länderstatistiken in Afrika an vierter und weltweit an elfter Stelle der Selbstmorde im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
Es gebe zwar noch keine schlüssigen Studien, doch Experten mahnen laut der Psychologin vor einem drastischen Anstieg der Selbstmordrate in den kommenden Monaten aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Vor allem in Namibia ist wirtschaftlicher Druck und Arbeitslosigkeit ein Schlüsselfaktor für suizidales Verhalten. „Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen finanziellen Schwierigkeiten und erhöhten Selbstmordraten, Depressionen und psychischen Problemen im Allgemeinen“, warnte der klinische Psychologe Dr. Shaun Whittaker bereits im vergangenen Jahr.
Untersuchungen zufolge sind in Namibia besonders Männer im arbeitsfähigen Alter nach wie vor am stärksten selbstmordgefährdet. 2019 begingen 409 männliche Personen Suizid, gefolgt von 58 Frauen. Acht minderjährige Jungen sowie elf Mädchen wählten 2019 den Freitod. Laut den aktuellen Statistiken für dieses Jahr, wurden 222 Selbstmorde von Männern und 31 von Frauen verübt. Sechs minderjährige Jungen sowie sieben Mädchen wählten in diesem Jahr den Freitod.
Die Khomas-Region führt die Liste der verzeichneten Selbstmorde mit 48 Fällen an, gefolgt von der Omusati-Region mit 42 Fällen und der Otjozondjupa-Region mit 29 Fällen. Im vergangenen Jahr wurde die höchste Anzahl Selbstmorde (66) in der Omusati-Region gemeldet, gefolgt von den Regionen (62) Ohangwena und Khomas (51). Das Gesundheitsministerium bestätigte in der vergangenen Woche zudem, dass es in der ersten Jahreshälfte bereits 435 Selbstmordversuche unternommen worden waren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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