Steile Sprünge und rauschende Röcke
Das Nationaltheater präsentiert das Märchen von Cinderella und ihrem Prinzen als Ballett
Ganz leise klackt es, wenn die Absätze der Tänzer den schwarzen Bodenbelag berühren. Vierunddreißig Ballerinas tippeln, springen und wirbeln fast geräuschlos durch das Ballettstudio des College of the Arts in Windhoek (COTA). Nur die hellblauen Röcke – aufgebauscht durch zahlreiche Schichten Tüll – rauschen bei jeder Bewegung. Robin van Wyk, Intendant der Cape Town City Ballett Company, zählt die Takte: „Eins, zwei, drei, vier, fünf.“ Jeder Takt bedeutet eine ganz bestimmte Position – eine Körperhaltung. Was in den Proben noch technisch und abgehackt wirkt, soll später auf der Bühne fließen. Van Wyk achtet auf jedes Detail, er korrigiert die Handhaltung, die Stellung der Füße, die Kopfposition, ja sogar den Gesichtsausdruck der Tänzerinnen. „Lächeln!“, ermahnt er sie immer wieder. Leicht und grazil wirken die Bewegungen, fast schwerelos. Erst auf den zweiten Blick bemerkt man die durchgestreckten Rücken – die angespannten Muskeln in Armen und Beinen. Nach jeder Sequenz wischen sich die Tänzerinnen den Schweiß von der Stirn. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich – sie atmen schwer. Ballett ist harte Arbeit, aber davon sollen die Zuschauer bei der Premiere im Nationaltheater nichts mitbekommen.
Seit Monaten proben die Schülerinnen und Schüler des College of the Arts für die Ballett-Aufführung „Cinderella and Her Prince“ – „Die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten, erzählt durch die unglaubliche Musik von Sergei Prokofjew“, sagt der Intendant Robin van Wyk. Die weniger Ballett-Erfahrenen kennen Cinderellas Märchen wahrscheinlich aus dem berühmten Disney-Zeichentrickfilm.
Die Handlung ist schnell erzählt: Cinderella lebt bei ihrer Stiefmutter und deren Töchtern Anastasia und Drizella. Sie demütigen das Mädchen und überhäufen sie mit Arbeit. Eines Tages läd der König des Landes alle Mädchen im heiratsfähigen Alter in sein Schloss, um eine Gemahlin für seinen Sohn, den Prinzen zu finden. Die Stiefmutter und die Stiefschwestern wollen unbedingt verhindern, dass die schöne Cinderella dem Prinzen begegnet, aber eine gute Fee kommt dem Mädchen zu Hilfe. Sie zaubert ihr ein Kleid und eine Kutsche und als der Prinz Cinderella sieht, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch der Zauber endet um Mitternacht. Cinderella kann im letzten Moment aus dem Schloss fliehen, verliert aber dabei ihren gläsernen Schuh. Und so macht sich der Prinz im ganzen Reich auf die Suche nach dem einen Mädchen, dem dieser Schuh passt, um sie zu heiraten. Ein klassisches Märchen.
Klassisch sei auch die Inszenierung, die dieses Wochenende im Nationaltheater aufgeführt wird. Allerdings gebe es eine Besonderheit, so der Intendant: „Es tanzen sehr viele Kinder mit. Wir führen eine ähnliche Version in Kapstadt auf, aber nur mit Erwachsenen. Zaandre du Toit vom College of the Arts hat sich entschieden, eine Version für ihre Schüler zu machen, also habe ich viele Rollen für Kinder entwickelt. Über einhundert Kinder werden in dieser Produktion tanzen.“
Robin van Wyk bittet um Ruhe. Die Tänzerinnen und Tänzer bringen sich in Position. Er korrigiert ein letztes Mal ihre Haltung, dann setzt die Musik ein. Die Tänzer kreuzen die Beine voreinander, beugen die Knie und heben langsam die Arme über den Kopf indem sie mit den Händen die Form eines Kreises nachzeichnen. Leichtfüßig wirbeln sie auf Zehenspitzen durch den Raum. Nur Cinderellas Schwestern fallen immer wieder aus der Reihe. Tollpatschig und überhaupt nicht grazil stolpern sie mit großem Drama, reißen die Beine über den Kopf und zeigen dem Publikum die altmodischen weißen Unterröcke.
Während die Großen proben, sitzen die kleinen Tänzerinnen auf dem Boden am Rand des Tanzstudios. Gebannt schauen sie den Mädchen mit den weiten hellblauen Röcken und den streng hochgesteckten Haaren zu. Aber welche von ihnen tanzt Cinderella? „Wir haben vier Gäste aus Südafrika: Craig Pedro, Chante Daniels, Caitlin Smith und Jordan Roelfze. Sie werden Cinderella, ihren Prinzen, die gute Fee und den Hofnarren spielen“, erklärt Robin van Wyk. Doch eigentlich dreht sich alles um die Kinder: „Sie genießen es auf der Bühne zu stehen und die Profi-Tänzer aus Südafrika inspirieren sie, selbst bessere Tänzer zu werden. Darum geht es bei dem ganzen Projekt: Die Jugend zu inspirieren.“
„Cinderella and Her Prince“ werden vom 25. bis 27. Juli, jeweils um 19:00 Uhr im Nationaltheater von Namibia auf der Bühne stehen. Am 27. Juli findet um 15 Uhr eine Matinee statt. Tickets sind für 180 Namibia-Dollar an Computicket-Verkaufsstellen erhältlich.
Seit Monaten proben die Schülerinnen und Schüler des College of the Arts für die Ballett-Aufführung „Cinderella and Her Prince“ – „Die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten, erzählt durch die unglaubliche Musik von Sergei Prokofjew“, sagt der Intendant Robin van Wyk. Die weniger Ballett-Erfahrenen kennen Cinderellas Märchen wahrscheinlich aus dem berühmten Disney-Zeichentrickfilm.
Die Handlung ist schnell erzählt: Cinderella lebt bei ihrer Stiefmutter und deren Töchtern Anastasia und Drizella. Sie demütigen das Mädchen und überhäufen sie mit Arbeit. Eines Tages läd der König des Landes alle Mädchen im heiratsfähigen Alter in sein Schloss, um eine Gemahlin für seinen Sohn, den Prinzen zu finden. Die Stiefmutter und die Stiefschwestern wollen unbedingt verhindern, dass die schöne Cinderella dem Prinzen begegnet, aber eine gute Fee kommt dem Mädchen zu Hilfe. Sie zaubert ihr ein Kleid und eine Kutsche und als der Prinz Cinderella sieht, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch der Zauber endet um Mitternacht. Cinderella kann im letzten Moment aus dem Schloss fliehen, verliert aber dabei ihren gläsernen Schuh. Und so macht sich der Prinz im ganzen Reich auf die Suche nach dem einen Mädchen, dem dieser Schuh passt, um sie zu heiraten. Ein klassisches Märchen.
Klassisch sei auch die Inszenierung, die dieses Wochenende im Nationaltheater aufgeführt wird. Allerdings gebe es eine Besonderheit, so der Intendant: „Es tanzen sehr viele Kinder mit. Wir führen eine ähnliche Version in Kapstadt auf, aber nur mit Erwachsenen. Zaandre du Toit vom College of the Arts hat sich entschieden, eine Version für ihre Schüler zu machen, also habe ich viele Rollen für Kinder entwickelt. Über einhundert Kinder werden in dieser Produktion tanzen.“
Robin van Wyk bittet um Ruhe. Die Tänzerinnen und Tänzer bringen sich in Position. Er korrigiert ein letztes Mal ihre Haltung, dann setzt die Musik ein. Die Tänzer kreuzen die Beine voreinander, beugen die Knie und heben langsam die Arme über den Kopf indem sie mit den Händen die Form eines Kreises nachzeichnen. Leichtfüßig wirbeln sie auf Zehenspitzen durch den Raum. Nur Cinderellas Schwestern fallen immer wieder aus der Reihe. Tollpatschig und überhaupt nicht grazil stolpern sie mit großem Drama, reißen die Beine über den Kopf und zeigen dem Publikum die altmodischen weißen Unterröcke.
Während die Großen proben, sitzen die kleinen Tänzerinnen auf dem Boden am Rand des Tanzstudios. Gebannt schauen sie den Mädchen mit den weiten hellblauen Röcken und den streng hochgesteckten Haaren zu. Aber welche von ihnen tanzt Cinderella? „Wir haben vier Gäste aus Südafrika: Craig Pedro, Chante Daniels, Caitlin Smith und Jordan Roelfze. Sie werden Cinderella, ihren Prinzen, die gute Fee und den Hofnarren spielen“, erklärt Robin van Wyk. Doch eigentlich dreht sich alles um die Kinder: „Sie genießen es auf der Bühne zu stehen und die Profi-Tänzer aus Südafrika inspirieren sie, selbst bessere Tänzer zu werden. Darum geht es bei dem ganzen Projekt: Die Jugend zu inspirieren.“
„Cinderella and Her Prince“ werden vom 25. bis 27. Juli, jeweils um 19:00 Uhr im Nationaltheater von Namibia auf der Bühne stehen. Am 27. Juli findet um 15 Uhr eine Matinee statt. Tickets sind für 180 Namibia-Dollar an Computicket-Verkaufsstellen erhältlich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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