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Steuergeschenk wird akzeptiert

Windhoek - Die Novellierung des Mehrwertsteuergesetzes zum 1. August 2008 beinhaltet die Befreiung von der Mehrwertsteuer (VAT) für folgende Lebensmittel: frische und getrocknete Bohnen, Sonnenblumen-Speiseöl, tierische Fette (zur Essenszubereitung), Brot sowie Brot- und Kuchenmehl (gesiebt und ungesiebt). Stichproben der AZ bei den Supermärkten Maerua Superspar und Woermann, Brock in Windhoek haben ergeben, dass die Preise tatsächlich gesenkt wurden, obwohl die Händler dazu nicht verpflichtet waren.

"Wir haben Freitagmorgen um 6 Uhr alle relevanten Preise gesenkt", erklärte Heiko Hennig, Leiter der Woermann, Brock-Filiale im Windhoeker /Ae//Gams-Zentrum. Und weiter: "Wir haben uns entschieden, die Steuerbefreiung auf alle Brotarten anzuwenden. Außerdem haben wir die Preise für alle Speiseöle runtergesetzt, nicht nur das aus Sonnenblumen-Kernen. Eine Ausnahme bildet Olivenöl." Auch bei Maerua Superspar in Windhoek gab es einen Preissturz in manchen Regalen. "Es wurden alle Brotsorten von der Steuer befreit, auch die Brötchen", sagte Geschäftsführer Robert Voigts auf AZ-Nachfrage. Daneben seien auch die anderen o.g. Produkte billiger geworden. Allerdings wies Voigts darauf hin, dass der Effekt nicht lange anhalten werde, weil gewisse Produzenten in diesen Tagen ihre Preise erhöhen.

So hat das Unternehmen Namib Mills bereits höhere Preise angekündigt. Laut einem Schreiben, das der AZ vorliegt, sollen ab 11. August folgende Produkte teurer werden: Maismehl (+8%), Weizenmehl (+10%), Pasta (+9%) und Zucker (+13%). Schon ab heute verlangt der Zuckerhändler Consolidated Sugar Industries 14% mehr für seine Produkte. "Wegen der Inflation", begründete Geschäftsführer Peter Göttert auf AZ-Nachfrage. "Unsere Zulieferer aus Simbabwe und Südafrika haben die Preise erhöht, das ist ein globaler Trend", führte er aus.

Der für das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU tätige Ökonom Dr. Rigmar Osterkamp hält die Mehrwertsteuer-Befreiung nur für die "zweitbeste Maßnahme". "Damit erreicht man nicht die Armen, denn die kaufen nicht im Supermarkt, sondern im informellen Sektor", erklärte er auf AZ-Nachfrage. Dieser Schritt habe lediglich einen "gewissen politischen Showeffekt" und könne nur eine kurzfristige Abfederung sein. Nach ein paar Monaten sei es angesichts steigender Lebensmittelpreise ohnehin sehr schwer, den Preisunterschied im Handel nachzuvollziehen.

Viel besser sei die direkte Unterstützung der mittellosen Bevölkerung. Die vor wenigen Tagen angekündigte Nahrungsmittelversorgung der Regierung (AZ berichtete) sei der richtige Schritt, aber "keine Dauerlösung", meint der Ökonom. "Man muss die Menschen aus der Armut herausführen", beschreibt Osterkamp die einzige dauerhafte Lösung. Abschließend sagte er: "Langfristig muss man die erhöhten Lebensmittelpreise hinnehmen. Die können auch einen positiven Effekt bringen, nämlich wenn Menschen im informellen Sektor mehr als für den Eigenbedarf produzieren und verkaufen, weil es inzwischen rentabel geworden ist."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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