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Stiftung hilft paralympischen Läufern
Stiftung hilft paralympischen Läufern

Stiftung hilft paralympischen Läufern

„Sport on the Move“ wurde Ende vergangenen Jahres als Stiftung zugelassen
Sportredakteur
Von Martin Leckelt

Windhoek

Fünf Medaillen holte Namibia bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Alle fünf wurden von Sprintern erlaufen. Ananias Shikongo holte in der Kategorie T11 (komplett blind) neben der Goldmedaille über 200 Meter auch Bronze über 100 und 400 Meter, Johannes Nambala holte in der Kategorie T13 (leichte Sehbehinderung) jeweils Silber über 100 und 400 Meter. Für ein Land wie Namibia, dessen Bevölkerung nicht besonders zahlreich und dessen Ressourcen nicht unendlich sind, ist das ein großer Erfolg. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sie nur wenige Monate zur Vorbereitung hatten und wenn man sieht, dass die anderen Medaillengewinner in ihren Disziplinen größtenteils aus wesentlich wohlhabenderen Staaten wie Australien, Irland, Brasilien, den USA oder Spanien kamen, sind die Erfolge der namibischen Sprinter bemerkenswert.

Trotzdem erfahren die paralympischen Spitzensportler Namibias kaum Unterstützung vom Sportministerium oder der Sport-Kommission. Vergangenen Juli konnten die vier qualifizierten namibischen Läufer Shikongo, Nambala, Lahja Ishitile und Johanna Benson nur zu den Weltmeisterschaften nach London, weil eine Bank die Kosten übernahm.

Stiftung gegründet

Damit die namibischen Spitzensportler in Zukunft nicht mehr um ihre Teilnahme an wichtigen Wettkämpfen bangen müssen und ihnen auch sonstige Unterstützung zum Teil wird, haben einige Freiwillige Frank Gschwender und seinen Sohn Paul nun die Stiftung „Sport on the Move“ gegründet, die seit 20. Dezember 2017 offiziell registriert ist. Bereits seit einigen Jahren helfen sie sehbehinderten und blinden Läufern aus Namibia, so organisierten sie beispielsweise vergangenes Jahr eine Spendenveranstaltung, als die Teilnahme der Athleten an den Weltmeisterschaften noch nicht gesichert war. Daher scheint es nur konsequent, dass nun die Gründung einer Stiftung erfolgte, um diese Arbeit zu manifestieren.

Ziel von „Sport on the Move“ sei es, namibischen Leichtathleten die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Zwar betreut das etwa achtköpfige Team aus Leuten in Namibia, Deutschland und den Niederlanden derzeit mit Ananias Shikongo, Johannes Nambala und Lahja Ishitile derzeit nur blinde und sehbehinderte Sprinter, „weil ihre internationalen Erfolge für sich sprechen“. Jedoch möchte die Stiftung in Zukunft ausdrücklich nicht nur im Behindertensport tätig sein.

Tokio 2020 als Ziel

„Das erste Ziel ist Tokio 2020“, sagt Paul Gschwender, Gründungsmitglied von „Sport on the Move“, gegenüber der AZ. Für die nächsten paralympischen Spiele will die Stiftung den Sportlern ermöglichen, sich auf internationale Meisterschaften vorbereiten zu können regelmäßig an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu können und ihre Leistungen verbessern zu können. Jedes Jahr finden zahlreiche Grand Prixs statt, bei denen sich die namibischen Läufer mit der Weltelite messen könnten, was hilfreich wäre, um eigene Defizite aufzudecken und diese ausmerzen zu können. Zudem möchte die Stiftung die Guides, die Shikongo und Ishitile wegen ihren Erblindungen beim Laufen benötigen, unterstützen. „Natürlich ist der Guide genau so ein Leichtathlet wie alle anderen und hat dieselbe Form der Unterstützung verdient“, so Gschwender.

Den Läufern fehlt es dabei an grundlegenden Dingen, so haben Shikongo, Nambala und Ishitile derzeit nicht die Möglichkeit, einer konstanten Trainingsroutine nachzugehen. So mangelt es an Trainsportmöglichkeiten zum Training und wieder nach Hause, an ausgewogener Ernährung und angemessener Ausrüstung - vor allem Schuhe. Um die Athleten dabei unterstützen zu können, diese Hindernisse zu überwinden, braucht „Sport on the Move“ in erster Linie eines: Geld. „Wir wollen dafür aufkommen, was der Staat ihnen momentan einfach nicht ermöglicht“, ,meint Gschwender, der auch als Manager für die drei Sportler fungiert, denen die Stiftung unter die Arme greift. Den Athleten wollen Gschwender & Co. die Chance geben, sich jeden Tag auf die Paralympischen Spiele 2020 vorbereiten zu können. „Wenn man mit einer Vorbereitung von drei bis vier Monaten in Rio fünf Medaillen holt, dann geht mit jahrelanger Vorbereitung mit Sicherheit noch viel mehr“, so der Sportwissenschaftsstudent, der aktuell an der Universität Heidelberg seine Masterarbeit zum Thema „Entwicklungsmöglichkeiten im namibischen Behindertensport“ schreibt.

Die Stiftung wünscht sich auch, dass der Staat behinderte Sportler mehr finanziell unterstützt. „Es wird immer Großes erwartet, aber dafür braucht man auch eine ausreichende Vorbereitung“, äußert sich Paul Gschwender dahingehend. Vielleicht könnte Namibia ja in Tokio über noch mehr als schon eindrucksvolle fünf Medaillen jubeln, wenn der Staat seine behinderten Sportler endlich vernünftig fördert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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