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Stiller Protest gegen Verbrechen

Swakopmund hält inne und setzt Zeichen gegen Gewalt in der Küstenstadt
Marc Springer
Von NMH und Marc Springer, Windhoek/Swakopmund

Die als stiller Protest angelegte Kundgebung wurde von dem Swakopmunder Geschäftsmann Clinton Lang organisiert und sollte ein Zeichen gegen zunehmende Gesetzlosigkeit in der Erongo-Region generell und der Küstenortschaft speziell setzen. Hunderte Teilnehmer nahmen sich schweigend an den Händen um ihre Solidarität im Kampf gegen die Kriminalität und ihre Anteilnahme mit den Opfern von Gewaltverbrechen zu symbolisieren.

Lang zufolge sollte die Demonstration ferner ausdrücken, dass sich die Einwohner der Küstenortschaft gegenseitig unterstützen und vereint in der Forderung sind, dass mutmaßlichen Schwerstkriminellen keine Kaution gewährt werden dürfe. Um diesem Gemeinschaftsgedanken Nachdruck zu verleihen, wurde der Unterricht an einigen Schulen und die Arbeit an einigen Unternehmen um 10 Uhr vorübergehend ausgesetzt um Kindern bzw. Angestellten die Gelegenheit zu bieten, auf dem Schulhof oder Firmengelände ebenfalls menschliche Ketten zu bilden.

„Obwohl wir uns durch diese Aktion vordergründig gegen eine bedingte Freilassung mutmaßlicher Mörder wenden und ihre rasche Verurteilung fordern, wollen wir gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung, Liebe und des Friedens setzen“, erklärte Lang. Einige Teilnehmer der Kundgebung bestätigten diese Zielsetzung und brachten gleichzeitig die Sorge zum Ausdruck, ob sich Bürger von Swakopmund noch sicher fühlen könnten.

Der Protest vor dem Magistratsgericht diente Staatsanwalt Dalon Quickfall auch als Argument dafür, sich gegen eine bedingte Freilassung der Angeklagten Daniel Stephanus Nghilifa (26), Jerobeam Simon Shidute (23) und Fabianus Lazarus (24) auszusprechen. „Es herrscht ein öffentlicher Aufschrei gegen derart bösartige Verbrechen und aufgrund öffentlichen Interesses und andauernder Ermittlungen sollte den Angeklagten folglich Kaution verweigert werden“, erklärte er.

Die Beschuldigten werden folglich in Untersuchungshaft bleiben, bis ihr Prozess am 6. Dezember fortgesetzt wird. Sie werden beschuldigt, am 2. August das Rentner-Ehepaar Siegfried Paul Strzelecki (82) und dessen Frau Rosvietha Sieglinde (79) in ihrer Wohnung überfallen und schwer misshandelt zu haben, um sie zur Herausgabe des Safe-Schlüssels zu zwingen. Die Seniorin ist noch am Tatort an der Gewalteinwirkung gestorben und ihr Mann einige Tage später seinen Verletzungen erlegen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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