Stillstand im "Strompoker"
Windhoek - Der staatliche Energieversorger NamPower darf seinen Strompreis für das Geschäftsjahr 2011/12 um 18,28% erhöhen. So hat es der Elektrizitätskontrollrat (ECB) beschlossen und heute vor einer Woche bekannt gegeben (AZ berichtete). Die Kontrollbehörde kam mit ihrer Entscheidung bzw. Bekanntgabe reichlich verspätet, denn der 1. Juli gilt - wegen des Beginns des Finanzjahres vieler Kommunen und Unternehmen - als üblicher Termin zur Strompreiserhöhung für Endverbraucher.
Nun aber schweigt NamPower - in jeglicher Hinsicht. Der Energieversorger hat seine Kunden, also Kommunen und REDs, noch nicht darüber informiert, zu welchem Preis er den Strom an diese weiterleitet. Demzufolge können die NamPower-Kunden ihre Verbraucher nicht informieren. Zum Grund der Verzögerung sowie zum weiteren Prozess hüllt sich NamPower in Schweigen. Geschäftsführer Paulinus Shilamba ließ eine entsprechende AZ-Anfrage am Wochenende ebenso unbeantwortet wie Unternehmenssprecher John Kaimu.
Dabei hatte Shilamba noch vor zwei Wochen im AZ-Gespräch noch auf eine schnelle Entscheidung des ECB gedrängt, da zum 1. Juli eine "große Erhöhung" des südafrikanischen Energieversorgers Eskom für importierten Strom wirksam geworden sei. "Wir verlieren Einnahmen", sagte Shilamba (AZ berichtete). Wie hoch der Eskom-Preisanstieg ist, konnte oder wollte der NamPower-Chef aber nicht sagen.
Vom Tag der offiziellen Mitteilung durch NamPower bis zur Einführung der neuen Preise für die Endverbraucher werde es nochmals zwei bis vier Wochen dauern, rechnete Gerhard Coeln, Geschäftsführer des Stromverteilers Erongo-RED, vor. Er müsse auf Grundlage der Preiserhöhung zunächst eine Kalkulation machen und diese dem Vorstand und danach dem ECB vorlegen. Erst wenn die Regulierungsbehörde dann zustimmt, dürfe der Strompreis erhöht werden. Die rund zweimonatige Verzögerung bringe die Kostenrechnung durcheinander, da Erongo-RED rund 60% der Betriebsausgaben - die im laufenden Finanzjahr mit rund 600 Mio. N$ beziffert werden - für Stromeinkauf von NamPower verwende. Obwohl die Bekanntgabe von NamPower noch aussteht, warnt Coeln die Verbraucher in seinem Versorgungsgebiet vor Illusionen: "Sie sollten sich auf eine Preiserhöhung einstellen", riet er.
Auch die Stadt Windhoek ist in Wartestellung. "Wir haben noch keine offizielle Bekanntmachung von NamPower erhalten", erklärte Roger Gertze, Chef der Finanzabteilung der Stadtverwaltung, am Freitag auf AZ-Nachfrage. Ob die Hauptstadt durch die Verzögerung einen Verlust einfahre, wollte er nicht beantworten. Zumindest im vergangenen Jahr hat Windhoek noch einen stattlichen Gewinn aus dem Stromhandel gemacht, obwohl der Preis für Verbraucher subventioniert wurde. So hatte NamPower für den Bezug von Energie 20,7% mehr berechnet, die Preiserhöhung der Stadt betrug (im Durchschnitt) aber nur 16,7% - im Finanzjahr 2010/11 wurde mit einem Gewinn aus Stromverkäufen in Höhe von 196,5 Mio. N$ kalkuliert.
Der Produzentenverband (NMA) bezeichnet die vom ECB genehmigte Preiserhöhung von 18,28% als "sehr hoch". Die Energiekosten machten durchschnittlich etwa zehn Prozent der Kosten für herstellende Unternehmen aus rechnete NMA-Geschäftsführer Hennie Fourie vor. "Das treibt die Kosten hoch", sagte er auf AZ-Nachfrage. Man wolle sich ausführlicher äußern, sobald die Preiserhöhung für die Endverbraucher feststehen, so Fourie abschließend.
Nun aber schweigt NamPower - in jeglicher Hinsicht. Der Energieversorger hat seine Kunden, also Kommunen und REDs, noch nicht darüber informiert, zu welchem Preis er den Strom an diese weiterleitet. Demzufolge können die NamPower-Kunden ihre Verbraucher nicht informieren. Zum Grund der Verzögerung sowie zum weiteren Prozess hüllt sich NamPower in Schweigen. Geschäftsführer Paulinus Shilamba ließ eine entsprechende AZ-Anfrage am Wochenende ebenso unbeantwortet wie Unternehmenssprecher John Kaimu.
Dabei hatte Shilamba noch vor zwei Wochen im AZ-Gespräch noch auf eine schnelle Entscheidung des ECB gedrängt, da zum 1. Juli eine "große Erhöhung" des südafrikanischen Energieversorgers Eskom für importierten Strom wirksam geworden sei. "Wir verlieren Einnahmen", sagte Shilamba (AZ berichtete). Wie hoch der Eskom-Preisanstieg ist, konnte oder wollte der NamPower-Chef aber nicht sagen.
Vom Tag der offiziellen Mitteilung durch NamPower bis zur Einführung der neuen Preise für die Endverbraucher werde es nochmals zwei bis vier Wochen dauern, rechnete Gerhard Coeln, Geschäftsführer des Stromverteilers Erongo-RED, vor. Er müsse auf Grundlage der Preiserhöhung zunächst eine Kalkulation machen und diese dem Vorstand und danach dem ECB vorlegen. Erst wenn die Regulierungsbehörde dann zustimmt, dürfe der Strompreis erhöht werden. Die rund zweimonatige Verzögerung bringe die Kostenrechnung durcheinander, da Erongo-RED rund 60% der Betriebsausgaben - die im laufenden Finanzjahr mit rund 600 Mio. N$ beziffert werden - für Stromeinkauf von NamPower verwende. Obwohl die Bekanntgabe von NamPower noch aussteht, warnt Coeln die Verbraucher in seinem Versorgungsgebiet vor Illusionen: "Sie sollten sich auf eine Preiserhöhung einstellen", riet er.
Auch die Stadt Windhoek ist in Wartestellung. "Wir haben noch keine offizielle Bekanntmachung von NamPower erhalten", erklärte Roger Gertze, Chef der Finanzabteilung der Stadtverwaltung, am Freitag auf AZ-Nachfrage. Ob die Hauptstadt durch die Verzögerung einen Verlust einfahre, wollte er nicht beantworten. Zumindest im vergangenen Jahr hat Windhoek noch einen stattlichen Gewinn aus dem Stromhandel gemacht, obwohl der Preis für Verbraucher subventioniert wurde. So hatte NamPower für den Bezug von Energie 20,7% mehr berechnet, die Preiserhöhung der Stadt betrug (im Durchschnitt) aber nur 16,7% - im Finanzjahr 2010/11 wurde mit einem Gewinn aus Stromverkäufen in Höhe von 196,5 Mio. N$ kalkuliert.
Der Produzentenverband (NMA) bezeichnet die vom ECB genehmigte Preiserhöhung von 18,28% als "sehr hoch". Die Energiekosten machten durchschnittlich etwa zehn Prozent der Kosten für herstellende Unternehmen aus rechnete NMA-Geschäftsführer Hennie Fourie vor. "Das treibt die Kosten hoch", sagte er auf AZ-Nachfrage. Man wolle sich ausführlicher äußern, sobald die Preiserhöhung für die Endverbraucher feststehen, so Fourie abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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