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Streit um Stiftungsgeld vertagt
Streit um Stiftungsgeld vertagt

Streit um Stiftungsgeld vertagt

Marc Springer
Prozess zwischen Ex-Kollegen des McLean Childrens´ Trust pausiert

Von Marc Springer, Windhoek

Der Etappensieg ergibt sich aus einem gestern ergangenen Zwischenurteil von Richter Thomas Masuku. Darin gibt er einem am Montag gestellten Antrag von Botes statt, in dem er Einsicht in Unterlagen der Antragsgegner (neben McLean die beiden Treuhänder Conny Maritz und Nic Kruger) verlangt. Ferner stand er dem Kläger bzw. dessen Anwälten Cassie Badenhorst und Deon Obbes eine unbefristete Verschiebung der Verhandlung zu, um ihnen Gelegenheit zu bieten, die Dokumente vor einer Fortsetzung des Prozesses zu studieren.

Obbes hatte am Montag vorgebracht, die Beklagten hätten einen Teil der zu Beginn des Verfahrens angeforderten Unterlagen entweder verspätet oder gar nicht zur Verfügung gestellt. Da es sich dabei „nicht um einzelne Blätter, sondern hunderte Seiten“ handele, habe man das Material bisher nicht vollständig sichten können und deshalb Anspruch auf einen Aufschub des Verfahrens.

Die Beklagten hatten sich dem Antrag zuvor vergeblich widersetzt. Ihr Anwalt Jean Marais hatte dabei argumentiert, die Antragsteller hätten ausreichend Zeit gehabt, Einsicht in die Unterlagen zu beantragen, dies aber erst „in letzter Minute“ getan. Ferner sei ein Großteil der gewünschten Dokumente für das Verfahren irrelevant und stünde der Aufwand diese zu beschaffen, folglich in keinem Verhältnis zu dem Nutzen für die Beklagten.

Botes war 20 Jahre als Direktor von MMTC tätig und in dieser Eigenschaft für Vermarktung, Verwaltung, Projektförderung und Spendeneintreibung bei der Stiftung zuständig, bevor er am 13. September 2013 fristlos entlassen wurde. wurde. Nach seiner Darstellung habe er die zu seinem Amtsantritt hoch verschuldete Stiftung nicht nur vor der Pleite bewahrt, sondern insgesamt rund 90 Millionen N$ für die Organisation eingesammelt und diverse gewinnbringende Projekte ins Leben gerufen.

Demnach verlangt er finanziellen Schadensersatz wegen angeblichen Vertragsbruchs in Höhe von 10 Millionen N$ plus weitere 2 Millionen N$ Entschädigung für seine angeblich böswillig herbeigeführte Demission. Zusammen mit weiteren 2 Millionen N$ an angeblich ausstehendem Pensionsgeld summiert sich die Forderung damit auf 14 Millionen N$.

Die Beklagten erwidern dem Antrag mit einer Gegenforderung, in der sie von Botes 7,7 Millionen N$ verlangen. Dieser Anspruch stützt sich unter anderem auf die Behauptung, jener habe von der Stiftung Geld bezogen, auf das er nicht berechtigt gewesen sei. Dieser Darstellung liegt die Überzeugung der Beklagten zu Grunde, die Kommission von Botes hätte auf den Profit und nicht dem (deutlich höheren) Umsatz der Stiftung berechnet werden müssen und er sich folglich einen Mehrbetrag angeeignet, der ihm nicht zugestanden habe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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