Sträfliche Schlamperei
Der schleppende Verlauf der ID-Karten-Produktion ist vor allem angesichts der Tatsache skandalös, dass dieser Ausweis für viele Einwohner von existenzieller Bedeutung ist.
Dass die Herstellung der Karten bis zu einem Jahr dauert, lässt sich mit viel Wohlwollen noch entschuldigen, weil die dafür notwendige Maschine besonders teuer ist und sich die Regierung nicht mehrere dieser Geräte leisten kann. Unverzeihbar ist dagegen der Umstand, dass sich Antragsteller (zum Teil vergeblich) über mehrere Stunden anstellen müssen, um ihre Ausweise abzuholen.
Das Innenministerium beklagt sich in regelmäßigen Abständen darüber, dass Personen ID-Karten beantragen und diese später nicht abholen würden. Wie aber kann man vor allem von Berufstätigen erwarten, sich stundenlang bei den Büros der zuständigen Instanzen anzustellen und dabei nicht einmal sicher zu sein, ob der ersehnte Ausweis überhaupt fertiggestellt wurde und zum Abholen bereitliegt.
Behördengänge sind auf der ganzen Welt anstrengend und nervenaufreibend. Kaum sonstwo wird dem Kunden jedoch so viel zugemutet und seine Geduld derart auf die Probe gestellt wie hier. Dabei bedarf es nicht viel, die Herausgabe fertiggestellter ID-Karten wesentlich zu beschleunigen. So ist beispielsweise in Windhoek nur ein Büro (im nördlichen Industrieviertel) vorhanden wo etwa vier Beamte an einem Schalter Anträge aller Art (darunter die Ausstellung von Geburts- und Totenscheinen) bearbeiten.
Vor diesem einen Schalter müssen sich auch Personen anstellen, die ihre ID-Karte abholen wollen, ohne dass für diese ein gesonderter Eingang oder ein getrennter Schalter bereitsteht. Wer Zugang zu dem Schalter erhält, entscheidet der Zufall, bzw. das Durchsetzungsvermögen der wartenden Anwärter.
Es wäre ein leichtes, wenigstens einen getrennten Schalter speziell für Personen zu eröffnen, die ihre ID-Karte abholen wollen, oder die Ausweise direkt an die Antragsteller zu posten, sobald sie fertig sind.
Für viele Einwohner ist die ID-Karte mehr als nur ein Stück Plastik, das man gelegentlich bei der Bank vorzeigt. So kann der Ausweis beispielsweise Personen entlang der nördlichen Grenze vor einer Deportation bewahren, die fälschlicher Weise für Angolaner gehalten werden. Und er könnte Leute wie dem jungen Mann zu einem Einkommen verhelfen der gestern zum vierten Male das Büro des Innenministeriums angelaufen hat und meinte: "Mir wurden in den letzten zwei Jahren verschiedene Arbeitsangebote entzogen, weil ich mich nicht ausweisen konnte".
Dass die Herstellung der Karten bis zu einem Jahr dauert, lässt sich mit viel Wohlwollen noch entschuldigen, weil die dafür notwendige Maschine besonders teuer ist und sich die Regierung nicht mehrere dieser Geräte leisten kann. Unverzeihbar ist dagegen der Umstand, dass sich Antragsteller (zum Teil vergeblich) über mehrere Stunden anstellen müssen, um ihre Ausweise abzuholen.
Das Innenministerium beklagt sich in regelmäßigen Abständen darüber, dass Personen ID-Karten beantragen und diese später nicht abholen würden. Wie aber kann man vor allem von Berufstätigen erwarten, sich stundenlang bei den Büros der zuständigen Instanzen anzustellen und dabei nicht einmal sicher zu sein, ob der ersehnte Ausweis überhaupt fertiggestellt wurde und zum Abholen bereitliegt.
Behördengänge sind auf der ganzen Welt anstrengend und nervenaufreibend. Kaum sonstwo wird dem Kunden jedoch so viel zugemutet und seine Geduld derart auf die Probe gestellt wie hier. Dabei bedarf es nicht viel, die Herausgabe fertiggestellter ID-Karten wesentlich zu beschleunigen. So ist beispielsweise in Windhoek nur ein Büro (im nördlichen Industrieviertel) vorhanden wo etwa vier Beamte an einem Schalter Anträge aller Art (darunter die Ausstellung von Geburts- und Totenscheinen) bearbeiten.
Vor diesem einen Schalter müssen sich auch Personen anstellen, die ihre ID-Karte abholen wollen, ohne dass für diese ein gesonderter Eingang oder ein getrennter Schalter bereitsteht. Wer Zugang zu dem Schalter erhält, entscheidet der Zufall, bzw. das Durchsetzungsvermögen der wartenden Anwärter.
Es wäre ein leichtes, wenigstens einen getrennten Schalter speziell für Personen zu eröffnen, die ihre ID-Karte abholen wollen, oder die Ausweise direkt an die Antragsteller zu posten, sobald sie fertig sind.
Für viele Einwohner ist die ID-Karte mehr als nur ein Stück Plastik, das man gelegentlich bei der Bank vorzeigt. So kann der Ausweis beispielsweise Personen entlang der nördlichen Grenze vor einer Deportation bewahren, die fälschlicher Weise für Angolaner gehalten werden. Und er könnte Leute wie dem jungen Mann zu einem Einkommen verhelfen der gestern zum vierten Male das Büro des Innenministeriums angelaufen hat und meinte: "Mir wurden in den letzten zwei Jahren verschiedene Arbeitsangebote entzogen, weil ich mich nicht ausweisen konnte".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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