Stärk: "Ich bin mit weniger Erwartungen nach Namibia gekommen"
AZ: Herr Stärk, seit genau einem Jahr arbeiten Sie nun in Namibia. Wie fällt Ihr Fazit nach dieser Zeit aus?
K. Stärk: Besser, als ich erhofft hatte. Ich bin ehrlich gesagt mit viel weniger Erwartungen hierher gekommen. Das lag vielleicht daran, dass ich vorher in Afghanistan gearbeitet habe und viele Leute mir sagten, dass Namibia ein schönes Land zum Urlaub machen ist, aber beim Fußball nichts los sei. Daher bin ich positiv überrascht. Zudem habe ich die meisten meiner gesteckten Ziele erreicht - vor allem in der Trainer- und Jugendausbildung.
AZ: Sie haben bereits früh nach Ihrer Ankunft mit den Trainerkursen begonnen und immer wieder ihre Wichtigkeit betont. Bis jetzt haben Sie acht Einleitungskurse erfolgreich abgehalten und im Oktober starten dann die C-Lizenzkurse. Wie haben Sie das Ganze bis dato erlebt. Wie war die Resonanz?
K. Stärk: Es ist immer wieder etwas schwierig, da die meisten Teilnehmer kein Vorwissen besitzen. Aber ich bin echt beeindruckt, wie die Teilnehmer mitmachen, über die Begeisterung und wie schnell sie lernen. Ich hatte immer volles Haus und alles verlief ohne größere Zwischenfälle, das zeugt davon, dass viel Interesse besteht. Die Resonanz war sehr gut. Ein Teilnehmer aus Walvis Bay sagt mir gar, ich hätte ihm die Augen geöffnet. So etwas hört man natürlich gerne...
AZ:...es gab aber einen kleinen Zwischenfall in Katima Mulilo?
K. Stärk: Das stimmt. Es war aber eigentlich ganz lustig. Da nicht genügend Räume für unseren Unterricht vorhanden waren, machten wir aus einem Friseursalon kurzerhand einen Unterrichtsraum. Solche Dinge erlebt man dann doch eigentlich ganz gerne.
AZ: Nun zum C-Lizenzkurs. Was erhoffen Sie sich von diesen Kursen?
K. Stärk: Dieser Kurs ist ja im Grunde genommen ein Gesamtüberblick, ohne dabei zu sehr ins Detail zugehen. Das kommt dann bei der B- und A-Lizenz. Der Schwerpunkt wird allerdings auf Taktik und Fitness liegen. Viele hier wissen gar nicht, dass man alles mit dem Ball trainieren kann. Die meisten rennen Stunden umher - das muss aber nicht sein. Ich erhoffe mir natürlich, dass die Qualität des Fußballs dadurch kontinuierlich steigt. Ich erwarte auch hier viele Teilnehmer, obwohl es schwierig ist, der Arbeit drei Wochen fern zu bleiben.
AZ: Des Weiteren legen Sie viel Wert auf die Jugendarbeit. Sie selber trainieren die U17 bis U20-Nationalmannschaften. Wo befindet sich Ihrer Meinung nach der Jugendfußball derzeit?
K. Stärk: Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Ich denke, der Jugendfußball wurde zu lange den Schulen überlassen und die haben natürlich auch andere Dinge im Sinn, als nur den Fußball. Die Vereine, Akademien und Clubs müssen sich stärker engagieren. Zudem versuchen wir dann alle Mannschaften unter das Dach des Verbandes (NFA, die Red.) zu bringen. Weil ich die verschiedenen Mannschaften trainiere, sehe ich, dass das Talent vorhanden ist, aber es wird noch zu wenig gefördert...
AZ:...vor allem in den Regionen gibt es noch einige Probleme, richtig?
K. Stärk: Genau. Wir müssen in jeder einzelnen Region einen Regionalverband gründen, der den Fußball dort regelt. Aus Windhoek ist das alles nicht zu schaffen. Das Ziel ist es dann, einen geregelten Ablauf von Spielen und Turnieren für die Youngstars zu schaffen. Jedes zweite Wochenende könnten dann alle Mannschaften der verschiedenen Regionen sich treffen und kicken. Danach ist es einfacher eine Regional- und schlussendlich eine Nationalmannschafft zu wählen.
AZ: Probleme wird es jedoch, wie schon so oft in der Vergangenheit, mit Geld und Infrastruktur geben.
K. Stärk: Wir müssen einfach mal schauen, was diesbezüglich machbar ist. Wenn die ganze Sache erst einmal richtig läuft, können wir auch auf Sponsoren hoffen. Bis dahin müssen wir (der Verband) aber auch etwas Geld investieren. Das ist bis jetzt aber nur eine Langzeitidee.
AZ: Dass der Verband nicht immer in den Positivschlagzeilen steht, ist Ihnen bekannt. Wie finden Sie sich mit den Strukturen und Mitarbeitern zurecht?
K. Stärk: Dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe in meiner gesamten Amtszeit noch keinerlei Probleme mit jemandem vom Verband gehabt - im Gegenteil. Ich arbeite sehr gut und effektiv mit dem Generalsekretär, Barry Rukoro, zusammen. Zudem erhalte ich weitgehendst die nötige Unterstützung, die ich für meinen Beruf brauch.
AZ: Ein Jahr ist nun vorbei. Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
K. Stärk: Ich möchte gerne einen Lehr-Stab mit Instrukteuren haben, die mich bei meiner Ausbildungsarbeit unterstützen. Wenn man noch zwei oder drei Trainer im Haus hat, kann man mehr Lehrgänge durchführen. Auch im Jugendfußball gibt es noch allerhand zu tun. Nun wollen wir unsere starke U17-Mannschaft weiter fördern. Der Kern des Teams steht, die ziehen wir dann in Richtung U19, U21 und schließlich für die Senioren-Nationalmannschaft. Die jüngeren Jahrgänge kommen jetzt durch und wir müssen die richtigen Talente schnell finden und aus diesen dann eine Mannschaft formen.
AZ: Danke für das Gespräch.
K. Stärk: Besser, als ich erhofft hatte. Ich bin ehrlich gesagt mit viel weniger Erwartungen hierher gekommen. Das lag vielleicht daran, dass ich vorher in Afghanistan gearbeitet habe und viele Leute mir sagten, dass Namibia ein schönes Land zum Urlaub machen ist, aber beim Fußball nichts los sei. Daher bin ich positiv überrascht. Zudem habe ich die meisten meiner gesteckten Ziele erreicht - vor allem in der Trainer- und Jugendausbildung.
AZ: Sie haben bereits früh nach Ihrer Ankunft mit den Trainerkursen begonnen und immer wieder ihre Wichtigkeit betont. Bis jetzt haben Sie acht Einleitungskurse erfolgreich abgehalten und im Oktober starten dann die C-Lizenzkurse. Wie haben Sie das Ganze bis dato erlebt. Wie war die Resonanz?
K. Stärk: Es ist immer wieder etwas schwierig, da die meisten Teilnehmer kein Vorwissen besitzen. Aber ich bin echt beeindruckt, wie die Teilnehmer mitmachen, über die Begeisterung und wie schnell sie lernen. Ich hatte immer volles Haus und alles verlief ohne größere Zwischenfälle, das zeugt davon, dass viel Interesse besteht. Die Resonanz war sehr gut. Ein Teilnehmer aus Walvis Bay sagt mir gar, ich hätte ihm die Augen geöffnet. So etwas hört man natürlich gerne...
AZ:...es gab aber einen kleinen Zwischenfall in Katima Mulilo?
K. Stärk: Das stimmt. Es war aber eigentlich ganz lustig. Da nicht genügend Räume für unseren Unterricht vorhanden waren, machten wir aus einem Friseursalon kurzerhand einen Unterrichtsraum. Solche Dinge erlebt man dann doch eigentlich ganz gerne.
AZ: Nun zum C-Lizenzkurs. Was erhoffen Sie sich von diesen Kursen?
K. Stärk: Dieser Kurs ist ja im Grunde genommen ein Gesamtüberblick, ohne dabei zu sehr ins Detail zugehen. Das kommt dann bei der B- und A-Lizenz. Der Schwerpunkt wird allerdings auf Taktik und Fitness liegen. Viele hier wissen gar nicht, dass man alles mit dem Ball trainieren kann. Die meisten rennen Stunden umher - das muss aber nicht sein. Ich erhoffe mir natürlich, dass die Qualität des Fußballs dadurch kontinuierlich steigt. Ich erwarte auch hier viele Teilnehmer, obwohl es schwierig ist, der Arbeit drei Wochen fern zu bleiben.
AZ: Des Weiteren legen Sie viel Wert auf die Jugendarbeit. Sie selber trainieren die U17 bis U20-Nationalmannschaften. Wo befindet sich Ihrer Meinung nach der Jugendfußball derzeit?
K. Stärk: Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Ich denke, der Jugendfußball wurde zu lange den Schulen überlassen und die haben natürlich auch andere Dinge im Sinn, als nur den Fußball. Die Vereine, Akademien und Clubs müssen sich stärker engagieren. Zudem versuchen wir dann alle Mannschaften unter das Dach des Verbandes (NFA, die Red.) zu bringen. Weil ich die verschiedenen Mannschaften trainiere, sehe ich, dass das Talent vorhanden ist, aber es wird noch zu wenig gefördert...
AZ:...vor allem in den Regionen gibt es noch einige Probleme, richtig?
K. Stärk: Genau. Wir müssen in jeder einzelnen Region einen Regionalverband gründen, der den Fußball dort regelt. Aus Windhoek ist das alles nicht zu schaffen. Das Ziel ist es dann, einen geregelten Ablauf von Spielen und Turnieren für die Youngstars zu schaffen. Jedes zweite Wochenende könnten dann alle Mannschaften der verschiedenen Regionen sich treffen und kicken. Danach ist es einfacher eine Regional- und schlussendlich eine Nationalmannschafft zu wählen.
AZ: Probleme wird es jedoch, wie schon so oft in der Vergangenheit, mit Geld und Infrastruktur geben.
K. Stärk: Wir müssen einfach mal schauen, was diesbezüglich machbar ist. Wenn die ganze Sache erst einmal richtig läuft, können wir auch auf Sponsoren hoffen. Bis dahin müssen wir (der Verband) aber auch etwas Geld investieren. Das ist bis jetzt aber nur eine Langzeitidee.
AZ: Dass der Verband nicht immer in den Positivschlagzeilen steht, ist Ihnen bekannt. Wie finden Sie sich mit den Strukturen und Mitarbeitern zurecht?
K. Stärk: Dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe in meiner gesamten Amtszeit noch keinerlei Probleme mit jemandem vom Verband gehabt - im Gegenteil. Ich arbeite sehr gut und effektiv mit dem Generalsekretär, Barry Rukoro, zusammen. Zudem erhalte ich weitgehendst die nötige Unterstützung, die ich für meinen Beruf brauch.
AZ: Ein Jahr ist nun vorbei. Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
K. Stärk: Ich möchte gerne einen Lehr-Stab mit Instrukteuren haben, die mich bei meiner Ausbildungsarbeit unterstützen. Wenn man noch zwei oder drei Trainer im Haus hat, kann man mehr Lehrgänge durchführen. Auch im Jugendfußball gibt es noch allerhand zu tun. Nun wollen wir unsere starke U17-Mannschaft weiter fördern. Der Kern des Teams steht, die ziehen wir dann in Richtung U19, U21 und schließlich für die Senioren-Nationalmannschaft. Die jüngeren Jahrgänge kommen jetzt durch und wir müssen die richtigen Talente schnell finden und aus diesen dann eine Mannschaft formen.
AZ: Danke für das Gespräch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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