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Strom wird 18 Prozent teurer

Der staatliche Energieversorger NamPower hat vor wenigen Tagen eine Erhöhung der Strompreise angekündigt. Ab Juli wird das Unternehmen von seinen Abnehmern 18 Prozent mehr pro Kilowattstunde (kWh) verlangen.

Windhoek - Die Tariferhöhung wurde von der staatlichen Kontrollinstanz, dem Elektrizitätskontrollrat (Electricity Control Board, ECB) bereits gebilligt, erfuhr die AZ aus zuverlässiger Quelle. "Auf Grund des Mangels an Produktionskapazität im südlichen Afrika steigen die Einkaufspreise von Strom extrem an", heißt es von NamPower.

Die von NamPower verlangten Preise sehen dann für das Jahr 2006/07 wie folgt aus: Für den Bergbau werden 18,36 Cent pro kWh fällig (2005/06: 15,56 Cent), von Exportbetrieben werden 20,21 Cent/kWh verlangt (17,13) und alle anderen Kategorien zahlen 19,15 Cent/kWh (16,23). Hierunter fallen auch die regionalen Elektrizitätsverteiler (Regional Electricity Distributer, RED) sowie die Orte, deren Stromabteilungen noch unabhängig sind (z.B. Windhoek). Bergbau-Anlagen etwa werden nicht von den REDs, sondern direkt von NamPower (und im Falle der Scorpion-Zinkmine sogar direkt vom südafrikanischen Stromversorger ESKOM) versorgt und genießen gesonderte Tarife.

Die REDs wurden über die Tariferhöhung informiert und werden diese aller Wahrscheinlichkeit nach an ihre Kunden, die Endverbraucher, weitergeben. So beträgt etwa der von der Stadt Windhoek vom Endkunden verlangte Preis pro Kilowattstunde 61 Cent und wird vermutlich erhöht werden müssen.

Damit NamPower weiterhin fähig ist, seine Kunden "sicher und mit hohem Standard zu versorgen", so der Stromversorger, werden auch die Grundgebühren (Maximum demand charges) erhöht. Diese Gebühren steigen von N$ 80,48/kW auf N$ 82,57/kW bzw. von N$ 72,84/kVA auf 74,73/kVA. Bei der Preiserhöhung ist zu beachten, dass NamPower bis auf Ausnahmen wie etwa im Bergbau die Endverbraucher nicht direkt versorgt, sondern seine Preise für Zwischenhändler, also Stadtverwaltungen und REDs, festlegt. Diese verkaufen den Strom dann mit Aufschlägen - etwa für den Bau und die Erhaltung der Infrastruktur - an die Endverbraucher.

Auf Grund der Kaltwetterfront und weil ein Generator des Kernkraftwerks Koeberg (bei Kapstadt) noch immer nicht wieder voll einsatzfähig ist, sei NamPower zu "einigen Strom-Kürzungen" gezwungen. Die Stadtverwaltung von Windhoek wies in dieser Woche darauf hin, dass sie NamPower darin "von Zeit zu Zeit" unterstützen müsse und im Rahmen der so genannten Rundsteuerung (Ripple Control) Heißwasser-Geyser ausschalten werde (AZ berichtete). Die technischen Möglichkeiten hierzu wurden bereits vor Jahren mit Millionenaufwand installiert. Der Kunde bemerkt dies nicht unmittelbar, da es sich in der Regel um stundenweises Abschalten handelt und das Geyser-Wasser in diesem Zeitraum kaum abkühlt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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