Studie zu Popa-Kraftwerk im Juni beendet
Der geplante Bau eines Wasserkraftwerks bei den Popa Fällen am Okavango im Norden Namibias schreitet voran. Eines der größten Probleme, mit denen sich Experten jedoch konfrontiert sehen, ist die Aufrechterhaltung des Sedimentationstransports im Fluss.
Der namibische Stromversorger NamPower und die für die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie zuständige Firma eco.plan informieren derzeit die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand des Vorhabens. Am Dienstag wurde dazu in Windhoek eine Veranstaltung mit Diskussion durchgeführt.
Ein Bericht über die Ergebnisse der Vor-Durchführbarkeitsstudie (pre-feasibility study), die Mitte Januar begonnen hat, soll voraussichtlich Ende Juni vorliegen. Diese sechsmonatige Untersuchung, auf die eine Machbarkeitsstudie folgt, kostet NamPower etwa N$ 4,5 Millionen.
Bereits 1969 wurde erstmals eine Rentabilitätsstudie bei den Popa Fällen durchgeführt. Anhand dieser und kürzlicher Untersuchungen wurden vier potenzielle Standorte ausgewählt, an denen das Wehr und das Kraftwerk errichtet werden könnten. Oberhalb des Walls soll Wasser abgezweigt werden, welches dann durch einen unterirdischen Kanal zum Kraftwerk geleitet wird. Techniker rechnen damit, dass die Kraftwerksanlage auf der linken Uferseite in Fließrichtung, am Ende des Kanals, der das Wasser etwa 150 bis 200 Meter unterhalb der Fälle in den Fluss zurückleitet, errichtet werde. Es sei jedoch noch zu früh, detaillierte Angaben zu machen oder eine Entscheidung hinsichtlich des genauen Standortes zu treffen. Dies könne erst bekannt gegeben werden, wenn alle Studien unter Mitwirkung der Umweltexperten vollständig ausgewertet sind. Nur wenn NamPower und das Umweltexperten-Team mit den Ergebnissen zufrieden sind, werde das Wasserkraftwerk bei oder in der Nähe der Popa Fälle gebaut. Unter keinen Umständen sollen die Stromschnellen beeinträchtigt werden, beruhigte John Langford, Projektleiter seitens des Stromversorgers die Anwesenden. Das unabhängige Umweltinstitut SAIEA (Südafrika) werde das Projekt überwachen.
Einer der wichtigsten Faktoren, der bei diesem Vorhaben berücksichtigt werden muss, ist der Sedimentationstransport. Dieser dient der Aufrechterhaltung der natürlichen Flussdynamik, die wiederum die Sümpfe des Okavango-Deltas am Leben erhält. Sollte der Sedimentationstransport unterhalb der Stromschnellen unterbrochen werden, würden dort die Sandbänke durch Erosion verschwinden. Diese sind jedoch die Brutplätze des geschützten Scherenschnabels (Afrikan Skimmer), dessen Existenz dadurch gefährdet wäre.
Das Unternehmen eco.plan unter der Leitung von Christian Colins wurde ausgewählt, um im Zuge der Vor-Durchführbarkeitsstudie eine vorläufige Umweltverträglichkeitsstudie (Preliminary Environmental Assessment, PEA) durchzuführen.
Für den Direktor von NamPower, Leake Hangala, hat Elektrizitäts-Selbstversorgung Priorität. Namibia importiere 50 bis 55 Prozent Strom von Escom. Aus diesem Grund sollte Namibia potenzielle Möglichkeiten zur Eigenversorgung ins Auge fassen. Derzeit wird die Caprivi-Region mit teurem Strom aus Sambia versorgt. Ruacana ist das einzige Wasserkraftwerk im Lande, das durchschnittlich 120 Megawatt (MW) und während der Regenzeit (etwa drei Monate) maximal 250 MW liefern kann.
"Der Jahresstrombedarf in Namibia beträgt derzeit 363 MW, wobei der Konsum durch das Wirtschaftswachstum im südlichen Afrika stetig steigt", so Hangala. Unter anderm würden die Textilfirma Ramatex und die Skorpionmine erheblich dazu beitragen. Die bestehenden Kraftwerke Van Eck in Windhoek und Paratus in Walvis Bay wären auf Grund der hohen fossilen Brennstoffkosten nicht rentabel. Kunene sei auch kostenintensiv, zudem werden noch weitere Studien benötigt.
Die Wasserkraftrechte am Orange-Fluss sind immer noch ein Konflikt zwischen Namibia und Südafrika, und das Kudu-Gasprojekt ist durch den Rückzug von Shell Exploration nicht mehr aktuell. Somit bleibe laut Hangala noch Popa als potenzielle Möglichkeit für ein Wasserkraftwerk.
Weitere öffentliche Veranstaltungen zum Thema Popa-Wasserkraftwerk: 11. Februar, 9.00 Uhr Sedia Hotel, Maun, Botswana; 12. Februar, 9.00 Uhr Frans Dimbare Youth Centre in Divundu/Popa Fälle; 13. Februar, 9.00 Uhr Namibia Development Corporation, Rundu.
Ansprechspartner: Colin Christian, eco.plan, Tel. 061-236434; Fax: 061-234285; Email: [email protected]
Der namibische Stromversorger NamPower und die für die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie zuständige Firma eco.plan informieren derzeit die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand des Vorhabens. Am Dienstag wurde dazu in Windhoek eine Veranstaltung mit Diskussion durchgeführt.
Ein Bericht über die Ergebnisse der Vor-Durchführbarkeitsstudie (pre-feasibility study), die Mitte Januar begonnen hat, soll voraussichtlich Ende Juni vorliegen. Diese sechsmonatige Untersuchung, auf die eine Machbarkeitsstudie folgt, kostet NamPower etwa N$ 4,5 Millionen.
Bereits 1969 wurde erstmals eine Rentabilitätsstudie bei den Popa Fällen durchgeführt. Anhand dieser und kürzlicher Untersuchungen wurden vier potenzielle Standorte ausgewählt, an denen das Wehr und das Kraftwerk errichtet werden könnten. Oberhalb des Walls soll Wasser abgezweigt werden, welches dann durch einen unterirdischen Kanal zum Kraftwerk geleitet wird. Techniker rechnen damit, dass die Kraftwerksanlage auf der linken Uferseite in Fließrichtung, am Ende des Kanals, der das Wasser etwa 150 bis 200 Meter unterhalb der Fälle in den Fluss zurückleitet, errichtet werde. Es sei jedoch noch zu früh, detaillierte Angaben zu machen oder eine Entscheidung hinsichtlich des genauen Standortes zu treffen. Dies könne erst bekannt gegeben werden, wenn alle Studien unter Mitwirkung der Umweltexperten vollständig ausgewertet sind. Nur wenn NamPower und das Umweltexperten-Team mit den Ergebnissen zufrieden sind, werde das Wasserkraftwerk bei oder in der Nähe der Popa Fälle gebaut. Unter keinen Umständen sollen die Stromschnellen beeinträchtigt werden, beruhigte John Langford, Projektleiter seitens des Stromversorgers die Anwesenden. Das unabhängige Umweltinstitut SAIEA (Südafrika) werde das Projekt überwachen.
Einer der wichtigsten Faktoren, der bei diesem Vorhaben berücksichtigt werden muss, ist der Sedimentationstransport. Dieser dient der Aufrechterhaltung der natürlichen Flussdynamik, die wiederum die Sümpfe des Okavango-Deltas am Leben erhält. Sollte der Sedimentationstransport unterhalb der Stromschnellen unterbrochen werden, würden dort die Sandbänke durch Erosion verschwinden. Diese sind jedoch die Brutplätze des geschützten Scherenschnabels (Afrikan Skimmer), dessen Existenz dadurch gefährdet wäre.
Das Unternehmen eco.plan unter der Leitung von Christian Colins wurde ausgewählt, um im Zuge der Vor-Durchführbarkeitsstudie eine vorläufige Umweltverträglichkeitsstudie (Preliminary Environmental Assessment, PEA) durchzuführen.
Für den Direktor von NamPower, Leake Hangala, hat Elektrizitäts-Selbstversorgung Priorität. Namibia importiere 50 bis 55 Prozent Strom von Escom. Aus diesem Grund sollte Namibia potenzielle Möglichkeiten zur Eigenversorgung ins Auge fassen. Derzeit wird die Caprivi-Region mit teurem Strom aus Sambia versorgt. Ruacana ist das einzige Wasserkraftwerk im Lande, das durchschnittlich 120 Megawatt (MW) und während der Regenzeit (etwa drei Monate) maximal 250 MW liefern kann.
"Der Jahresstrombedarf in Namibia beträgt derzeit 363 MW, wobei der Konsum durch das Wirtschaftswachstum im südlichen Afrika stetig steigt", so Hangala. Unter anderm würden die Textilfirma Ramatex und die Skorpionmine erheblich dazu beitragen. Die bestehenden Kraftwerke Van Eck in Windhoek und Paratus in Walvis Bay wären auf Grund der hohen fossilen Brennstoffkosten nicht rentabel. Kunene sei auch kostenintensiv, zudem werden noch weitere Studien benötigt.
Die Wasserkraftrechte am Orange-Fluss sind immer noch ein Konflikt zwischen Namibia und Südafrika, und das Kudu-Gasprojekt ist durch den Rückzug von Shell Exploration nicht mehr aktuell. Somit bleibe laut Hangala noch Popa als potenzielle Möglichkeit für ein Wasserkraftwerk.
Weitere öffentliche Veranstaltungen zum Thema Popa-Wasserkraftwerk: 11. Februar, 9.00 Uhr Sedia Hotel, Maun, Botswana; 12. Februar, 9.00 Uhr Frans Dimbare Youth Centre in Divundu/Popa Fälle; 13. Februar, 9.00 Uhr Namibia Development Corporation, Rundu.
Ansprechspartner: Colin Christian, eco.plan, Tel. 061-236434; Fax: 061-234285; Email: [email protected]
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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