Studis auf Konfrontationskurs
NANSO überrumpelt staatlichen Studentenfonds mit Forderungen
Von Clemens von Alten, Windhoek
Am kommenden Freitag will sich der namibische Fonds zur finanziellen Unterstützung von Studenten (NSFAF) mit der Studentenorganisation (NANSO) treffen, die im Mai erst zum Finanzboykott aufgerufen und vergangene Woche dem Hilfsfonds Forderungen und ein Ultimatum gestellt hatte.
„Wir fordern, dass NSFAF den Studenten sämtliche Studiengebühren und die Hälfte aller sonstigen Kosten für z.B. Textbücher für das laufende akademische Jahr 2018 bezahlt. Außerdem verlangen wir, dass alle Nebenausgaben für das vergangenen Jahr den Studenten erstattet werden“, sagte NANSO-Vizepräsident Bernhard Kavau Ende vergangener Woche und gab dem Fonds bis zum vergangenen Montag (17 Uhr) Zeit, die Forderungen zu erfüllen. „Sonst wird es zu einer massiven Protestaktion kommen, die den NSFAF-Hauptsitz stilllegen wird“, so Kavau, der mit rund 1000 Studenten rechnet.
Der Studentenfonds fühlt sich von den Forderungen und dem Ultimatum der Studenten überrumpelt. „Wir wurden erst am Freitag kurz vor Dienstschluss informiert – bis zum Montag vernünftig den Ansprüche der NANSO Folge zu leisten, ist schier unmöglich“, erklärte der NSFAF-Pressesprecher Percy Tjahere auf AZ-Nachfrage. Allerdings habe der Fonds am Montag unverzüglich den Kontakt zu der Studenten-Vereinigung gesucht und um ein Treffen gebeten, das nun am kommenden Freitag stattfinden soll.
Finanzieller Engpass
Tjahere betonte, dass die internen Abläufe des NSFAF nicht so einfach seien, wie sich die NANSO-Vertreter dies vorstellen würden. „Es stimmt, dass uns im aktuellen Staatshaushalt zusätzliche Mittel zugesprochen wurden“, so der NSFAF-Sprecher, der auch auf die 150 Millionen N$ zu sprechen kam, die Präsident Hage Geingob im Januar dieses Jahres dem Fonds zugesichert hatte. „Allerdings muss in Betracht gezogen werden, dass der Etat erst im April verabschiedet wurde, woraufhin die Ressortleiter ihre Zuwendungen zunächst im Parlament verteidigen mussten – das Geld steht uns noch gar nicht zur Verfügung“, so Tjahere.
Aufgrund der nichtvorhandenen Mittel könne der NSFAF die Forderungen der Studenten nicht wie gewünscht erfüllen, sagte der NSFAF-Sprecher, der sich auch über das Verhalten der Stundeten wundert: „Die Universitäten und Hochschulen sind über die Umstände informiert und nehmen entsprechende Rücksicht.“ Ebenso sei es den Studenten bzw. den Eltern möglich, zunächst „selbst die Rechnungen zu zahlen und anschließend das Geld vom NSFAF zurückzufordern“, sagte Tjahere.
Angesichts des Geldmangels sei der staatliche Studentenfonds vor allem gezwungen, Prioritäten zu setzen. „Wir müssen zunächst klären, welchen Studenten wir als erstes ein Darlehen auszahlen“, erklärte der NSFAF-Pressesprecher. NSFAF kümmere sich derzeit um rund 26000 weiterführende Studenten. Hinzu kämen rund 9000 neue Studierende. Von allen NSFAF-Kreditempfängern verfolgen Tjahere zufolge rund 80 Prozent grundständige Studiengänge.
Boykott und Turbulenzen
Ende Mai hatte der für Khomas zuständige NANSO-Regionalzweig seine Mitglieder aufgefordert, die bereitgestellten NSFAF-Darlehen aus Protest nicht zurückzuzahlen. Anlass waren Versuche des Fonds, ausstehende Kredite zurückzuerlangen, was jedoch dem Ziel NANSOs einer kostenlosen tertiären Bildung widerspreche. Die Studentenvereinigung verlangt, dass sämtliche an Studenten vergebene NSFAF-Darlehen in Subventionen umgewandelt werden sollten.
Der NSFAF selbst hat jüngst turbulente Zeiten durchlebt. Im März hatte der Fonds bei einer parlamentarischen Anhörung eingeräumt, dass zwischen 2007 bis 2013 Darlehen im Gesamtwert von etwa 1,7 Milliarden N$ an Studenten vergeben aber bisher nicht zurückgezahlt worden seien. Offenbar seien diese rund 73000 vergebenen Darlehen aufgrund fehlender Unterlagen unwiederbringlich verloren. Im Folgemonat wurde anschließend die NSFAF-Chefin Hilya Nghiwete suspendiert und Kennedy Kandume als ihr Nachfolger vorgestellt.
Am kommenden Freitag will sich der namibische Fonds zur finanziellen Unterstützung von Studenten (NSFAF) mit der Studentenorganisation (NANSO) treffen, die im Mai erst zum Finanzboykott aufgerufen und vergangene Woche dem Hilfsfonds Forderungen und ein Ultimatum gestellt hatte.
„Wir fordern, dass NSFAF den Studenten sämtliche Studiengebühren und die Hälfte aller sonstigen Kosten für z.B. Textbücher für das laufende akademische Jahr 2018 bezahlt. Außerdem verlangen wir, dass alle Nebenausgaben für das vergangenen Jahr den Studenten erstattet werden“, sagte NANSO-Vizepräsident Bernhard Kavau Ende vergangener Woche und gab dem Fonds bis zum vergangenen Montag (17 Uhr) Zeit, die Forderungen zu erfüllen. „Sonst wird es zu einer massiven Protestaktion kommen, die den NSFAF-Hauptsitz stilllegen wird“, so Kavau, der mit rund 1000 Studenten rechnet.
Der Studentenfonds fühlt sich von den Forderungen und dem Ultimatum der Studenten überrumpelt. „Wir wurden erst am Freitag kurz vor Dienstschluss informiert – bis zum Montag vernünftig den Ansprüche der NANSO Folge zu leisten, ist schier unmöglich“, erklärte der NSFAF-Pressesprecher Percy Tjahere auf AZ-Nachfrage. Allerdings habe der Fonds am Montag unverzüglich den Kontakt zu der Studenten-Vereinigung gesucht und um ein Treffen gebeten, das nun am kommenden Freitag stattfinden soll.
Finanzieller Engpass
Tjahere betonte, dass die internen Abläufe des NSFAF nicht so einfach seien, wie sich die NANSO-Vertreter dies vorstellen würden. „Es stimmt, dass uns im aktuellen Staatshaushalt zusätzliche Mittel zugesprochen wurden“, so der NSFAF-Sprecher, der auch auf die 150 Millionen N$ zu sprechen kam, die Präsident Hage Geingob im Januar dieses Jahres dem Fonds zugesichert hatte. „Allerdings muss in Betracht gezogen werden, dass der Etat erst im April verabschiedet wurde, woraufhin die Ressortleiter ihre Zuwendungen zunächst im Parlament verteidigen mussten – das Geld steht uns noch gar nicht zur Verfügung“, so Tjahere.
Aufgrund der nichtvorhandenen Mittel könne der NSFAF die Forderungen der Studenten nicht wie gewünscht erfüllen, sagte der NSFAF-Sprecher, der sich auch über das Verhalten der Stundeten wundert: „Die Universitäten und Hochschulen sind über die Umstände informiert und nehmen entsprechende Rücksicht.“ Ebenso sei es den Studenten bzw. den Eltern möglich, zunächst „selbst die Rechnungen zu zahlen und anschließend das Geld vom NSFAF zurückzufordern“, sagte Tjahere.
Angesichts des Geldmangels sei der staatliche Studentenfonds vor allem gezwungen, Prioritäten zu setzen. „Wir müssen zunächst klären, welchen Studenten wir als erstes ein Darlehen auszahlen“, erklärte der NSFAF-Pressesprecher. NSFAF kümmere sich derzeit um rund 26000 weiterführende Studenten. Hinzu kämen rund 9000 neue Studierende. Von allen NSFAF-Kreditempfängern verfolgen Tjahere zufolge rund 80 Prozent grundständige Studiengänge.
Boykott und Turbulenzen
Ende Mai hatte der für Khomas zuständige NANSO-Regionalzweig seine Mitglieder aufgefordert, die bereitgestellten NSFAF-Darlehen aus Protest nicht zurückzuzahlen. Anlass waren Versuche des Fonds, ausstehende Kredite zurückzuerlangen, was jedoch dem Ziel NANSOs einer kostenlosen tertiären Bildung widerspreche. Die Studentenvereinigung verlangt, dass sämtliche an Studenten vergebene NSFAF-Darlehen in Subventionen umgewandelt werden sollten.
Der NSFAF selbst hat jüngst turbulente Zeiten durchlebt. Im März hatte der Fonds bei einer parlamentarischen Anhörung eingeräumt, dass zwischen 2007 bis 2013 Darlehen im Gesamtwert von etwa 1,7 Milliarden N$ an Studenten vergeben aber bisher nicht zurückgezahlt worden seien. Offenbar seien diese rund 73000 vergebenen Darlehen aufgrund fehlender Unterlagen unwiederbringlich verloren. Im Folgemonat wurde anschließend die NSFAF-Chefin Hilya Nghiwete suspendiert und Kennedy Kandume als ihr Nachfolger vorgestellt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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