Subunternehmer in Versuchung
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. Aber nicht bei Namibias Straßenbehörde, die bis Ende des Geschäftsjahres 2003 rund eine Milliarde Namibia-Dollar an Subunternehmer überweisen wird. Die RA vertraut darauf, dass sich die Auftragnehmer selber kontrollieren.
Windhoek - Die Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten bei der Straßenbehörde (Road Authority, RA) setzte gestern mit der Aussage von Hendrik Kruger fort. Kruger ist Projektmanager bei Windhoek Consulting Engineers, WCE, dem Generalauftragnehmer für die Neubaustrecke zwischen Okahandja und Otjiwarongo (Trunk Road 1/7).
Kruger verhedderte sich in seiner Aussage dabei mehr und mehr in Widersprüche bezüglich der Qualitätskontrollen bei diesem Straßenbauprojekt und einem WCE-Stipendium für die Tochter des leitenden RA-Ingenieurs Lawrence Kiggundu.
Die Fakten: Das hauseigene Labor der Straßenbehörde ist mangels geeigneter Austattung sowie jahrelanger Verwahrlosung nicht in der Lage, Proben oder Laborergebnisse der Subunternehmer zu überprüfen. Im Falle von Trunk Road 1/7 werden die Qualitäts- und Materialtests von zwei Labors vorgenommen, die jedoch fatalerweise zu den Subunternehmen selbst gehören. So stellt zum Beispiel das Unternehmen Namibia Technical Services, NTS, zwar offiziell das Baustellen-Labor in Okahandja bereit. Wie sich aber zeigte, werden die Tests dort tatsächlich vom Personal des Generalauftragnehmers WCE durchgeführt. Das zweite Labor wird von der Konstruktionsfirma Grinaker betrieben. Grinaker wiederum ist neben dem Unternehmen Group Five als Subunternehmer für die Konstruktion der Straße zuständig.
Die Aussagen Krugers haben damit alle vorangegangenen Zweifel und Warnungen des RA-Laborleiters Jürgen Oelker bestätigt. Oelker, der Montag und Dienstag vor der Kommission aussagte, konnte gestern zudem durch Befragung des Zeugen belegen, dass die beteiligten Labore des Projekts Trunk Road 1/7 weder über ausreichend qualifiziertes Personal noch über die geeignete Ausstattung verfügen, um akkurate Ergebnisse liefern zu können. Ein eventueller Betrug durch die Subunternehmer ist bei diesem Projekt, mit einem Budget von knapp 200 Millionen N$, somit Tür und Tor geöffnet.
Auch hinsichtlich des Stipendienprogramms von WCE hat die Untersuchungskommission Widersprüche aufgedeckt, zu denen Kruger keine plausiblen Antworten geben konnte. Laut der offiziellen Firmenpolitik von WCE vergibt das Unternehmen vorzugsweise Stipendien an junge Namibier, um den Mangel an Ingenieuren im Lande zu verringern. Laut Kruger werden deshalb bereits Schüler in Grad zehn ermutigt, nach ihrem Abschluss ein WCE-Stipendium in Erwägung zu ziehen. Sarah Kiggundu ist, das musste auch Kruger eingestehen, dagegen weder Namibierin, noch ist sie als Tochter eines Top-Managers auf ein Stipendium in Höhe von N$ 40000 jährlich angewiesen. Die Anhörungen werden morgen fortgesetzt.
Windhoek - Die Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten bei der Straßenbehörde (Road Authority, RA) setzte gestern mit der Aussage von Hendrik Kruger fort. Kruger ist Projektmanager bei Windhoek Consulting Engineers, WCE, dem Generalauftragnehmer für die Neubaustrecke zwischen Okahandja und Otjiwarongo (Trunk Road 1/7).
Kruger verhedderte sich in seiner Aussage dabei mehr und mehr in Widersprüche bezüglich der Qualitätskontrollen bei diesem Straßenbauprojekt und einem WCE-Stipendium für die Tochter des leitenden RA-Ingenieurs Lawrence Kiggundu.
Die Fakten: Das hauseigene Labor der Straßenbehörde ist mangels geeigneter Austattung sowie jahrelanger Verwahrlosung nicht in der Lage, Proben oder Laborergebnisse der Subunternehmer zu überprüfen. Im Falle von Trunk Road 1/7 werden die Qualitäts- und Materialtests von zwei Labors vorgenommen, die jedoch fatalerweise zu den Subunternehmen selbst gehören. So stellt zum Beispiel das Unternehmen Namibia Technical Services, NTS, zwar offiziell das Baustellen-Labor in Okahandja bereit. Wie sich aber zeigte, werden die Tests dort tatsächlich vom Personal des Generalauftragnehmers WCE durchgeführt. Das zweite Labor wird von der Konstruktionsfirma Grinaker betrieben. Grinaker wiederum ist neben dem Unternehmen Group Five als Subunternehmer für die Konstruktion der Straße zuständig.
Die Aussagen Krugers haben damit alle vorangegangenen Zweifel und Warnungen des RA-Laborleiters Jürgen Oelker bestätigt. Oelker, der Montag und Dienstag vor der Kommission aussagte, konnte gestern zudem durch Befragung des Zeugen belegen, dass die beteiligten Labore des Projekts Trunk Road 1/7 weder über ausreichend qualifiziertes Personal noch über die geeignete Ausstattung verfügen, um akkurate Ergebnisse liefern zu können. Ein eventueller Betrug durch die Subunternehmer ist bei diesem Projekt, mit einem Budget von knapp 200 Millionen N$, somit Tür und Tor geöffnet.
Auch hinsichtlich des Stipendienprogramms von WCE hat die Untersuchungskommission Widersprüche aufgedeckt, zu denen Kruger keine plausiblen Antworten geben konnte. Laut der offiziellen Firmenpolitik von WCE vergibt das Unternehmen vorzugsweise Stipendien an junge Namibier, um den Mangel an Ingenieuren im Lande zu verringern. Laut Kruger werden deshalb bereits Schüler in Grad zehn ermutigt, nach ihrem Abschluss ein WCE-Stipendium in Erwägung zu ziehen. Sarah Kiggundu ist, das musste auch Kruger eingestehen, dagegen weder Namibierin, noch ist sie als Tochter eines Top-Managers auf ein Stipendium in Höhe von N$ 40000 jährlich angewiesen. Die Anhörungen werden morgen fortgesetzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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