Super-Ingo bei der Rallye Dakar: "An Silvester wird geschlafen"
Es ist eine unglaubliche Herausforderung an Mensch und Material: Vom 1. bis zum 16. Januar müssen die insgesamt rund 500 Rallye-Spezialisten der Truck-, Auto- und Motorradklassen in 13 Tagesetappen eine Strecke von mehr als 9 500 Kilometer durch Argentinien und Chile absolvieren. Nachdem Motorrad-Ass Super-Ingo seine Teilnahme an der Rallye Dakar 2010 aufgrund einer unvermeidlichen Schulter-Operation absagen musste, geht er nun umso motivierter an seinen zweiten Start nach 2009 heran. "Mein Ziel ist es natürlich, meine Platzierung zu verbessern. Aber zuerst muss ich das Rennen überhaupt beenden", sagt Waldschmidt, der 2009 als 52. das Ziel erreichte. Dass es dabei nicht allein auf fahrerisches Können ankommt, weiß er genau: "Ich hoffe, dass ich kein Pech habe. Man kann stürzen oder einen Schaden am Motorrad haben, den man selbst nicht beheben kann. Dann ist es vorbei." Vor zwei Jahren hatten lediglich 113 der 235 gestarteten Motorradfahrer die Ziellinie überquert.
Waldschmidt, der heute in Buenos Aires landet, wird das Rennen erneut für das niederländische Team Memo-Tours bestreiten, mit dem er im März dieses Jahres bei der 3 000 Kilometer langen Rallye Tuareg in Marokko sechs Top-Ten-Platzierungen, zwei Etappensiege und den 15. Platz im Endklassement holte. Als Mechaniker wird Jan Hut - wie bereits in Marokko und bei der Rallye Dakar 2009 - an Super-Ingos Seite sein, um dessen KTM 690-Maschine in Schuss zu halten. "Ein eingespieltes Team ist bei einer solchen Rallye sehr viel wert", erklärt Waldschmidt.
Auch die veränderte Streckenführung sieht er als Vorteil. "Der Start erfolgt wieder in Buenos Aires, doch die Teilstücke im Süden Argentiniens sind durch mehr Etappen in der Atacama-Wüste ersetzt worden. Das kommt mir als Dünenspezialist entgegen", freut er sich. Die schnellsten Piloten erwartet Super-Ingo erneut aus dem Lager der Motorradschmiede KTM. "Doch mit BMW, Aprilia und auch Husaberg gibt es starke Konkurrenz", erwartet Namibias Enduro-Star spannende Duelle um den Gesamtsieg.
Über 70 Sponsoren finanzieren die mehr als 600 000 N$ teure zweite Dakar-Kampagne des 41-Jährigen. Vor zwei Jahren waren es noch hundert Geldgeber mehr, die insgesamt 750 000 N$ zur Verfügung stellten. "Das Geld sitzt bei den Unternehmen nicht mehr so locker. Die meisten haben kleinere Budgets. Es wird immer schwieriger, Sponsoren zu finden", sagt Waldschmidt. Die enorm stressige Zeit der Akquise von Geldgebern liegt nun hinter ihm, die größte Anstrengung kommt jedoch erst noch. "Die wenigsten Leute haben eine Vorstellung davon, was hinter einer solchen Rallye steckt. Stundenlang höchste Konzentration im Sattel, Übernachtungen im Zelt mit wenig Schlaf, weil nebenan die Mechaniker die ganze Nacht arbeiten", beschreibt Waldschmidt den Alltag der strapaziösen Rallye. Hinzu kommen noch die täglichen Fahrerbriefings, bei denen die Roadbooks für die nächste Etappe verteilt werden. "Ich streiche mir mit Neonstiften alle Rechts- und Linkskurven sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen an. Das kann pro Abend bis zu zwei Stunden dauern", so Waldschmidt.
Um das Risiko von Fahrfehlern, die aus mangelnder Fitness resultieren, zu minimieren, hat sich das Motorrad-Ass so intensiv vorbereitet wie noch nie. "Ich bin körperlich besser in Form als 2009. Zwei- bis dreimal pro Woche war ich im Fitnessstudio und habe mit einem Personal Trainer Kraft- und Ausdauertraining gemacht, dazu noch Massagen", berichtet Waldschmidt. Auch kommt ihm seiner Einschätzung nach die Erfahrung der Dakar 2009 zu Gute. "Vor allem beim Navigieren weiß ich jetzt viel besser Bescheid. Du kannst der bessere Fahrer sein, die Profis werden aber trotzdem schneller am Ziel ankommen, weil sie soviel besser navigieren können. Hilfe bekommt man nicht", schildert der Pilot die Schwierigkeiten der berühmtesten Rallye der Welt. "Ich versuche daher, lieber ein bisschen langsamer zu fahren und richtig zu navigieren, als wie beim letzten Mal unnötige Zeitstrafen zu kassieren", erklärt Super-Ingo seine Strategie. 2009 bekam der Namibier wegen Geschwindigkeitsverstößen und einem verpassten Checkpoint insgesamt zwei Stunden Zeitstrafe aufgebrummt.
Um diesmal von Beginn an mental voll auf der Höhe zu sein, wird Waldschmidt auf eine Neujahrsparty verzichten. "An Silvester wird geschlafen", sagt der namibische Enduro-Meister, der froh ist, dass es nach der langen Vorbereitung nun endlich losgeht. "Meine Stimmung ist eine Mischung aus totalem Stress und absoluter Vorfreude", beschreibt er seine Gemütslage. Einen Wermutstropfen gibt es aber: "Es wäre schön gewesen, die Rallye Dakar auf dem afrikanischen Kontinent zu fahren", sagt Waldschmidt. Ein Traum, der sich vielleicht irgendwann in der Zukunft erfüllen wird.
Waldschmidt, der heute in Buenos Aires landet, wird das Rennen erneut für das niederländische Team Memo-Tours bestreiten, mit dem er im März dieses Jahres bei der 3 000 Kilometer langen Rallye Tuareg in Marokko sechs Top-Ten-Platzierungen, zwei Etappensiege und den 15. Platz im Endklassement holte. Als Mechaniker wird Jan Hut - wie bereits in Marokko und bei der Rallye Dakar 2009 - an Super-Ingos Seite sein, um dessen KTM 690-Maschine in Schuss zu halten. "Ein eingespieltes Team ist bei einer solchen Rallye sehr viel wert", erklärt Waldschmidt.
Auch die veränderte Streckenführung sieht er als Vorteil. "Der Start erfolgt wieder in Buenos Aires, doch die Teilstücke im Süden Argentiniens sind durch mehr Etappen in der Atacama-Wüste ersetzt worden. Das kommt mir als Dünenspezialist entgegen", freut er sich. Die schnellsten Piloten erwartet Super-Ingo erneut aus dem Lager der Motorradschmiede KTM. "Doch mit BMW, Aprilia und auch Husaberg gibt es starke Konkurrenz", erwartet Namibias Enduro-Star spannende Duelle um den Gesamtsieg.
Über 70 Sponsoren finanzieren die mehr als 600 000 N$ teure zweite Dakar-Kampagne des 41-Jährigen. Vor zwei Jahren waren es noch hundert Geldgeber mehr, die insgesamt 750 000 N$ zur Verfügung stellten. "Das Geld sitzt bei den Unternehmen nicht mehr so locker. Die meisten haben kleinere Budgets. Es wird immer schwieriger, Sponsoren zu finden", sagt Waldschmidt. Die enorm stressige Zeit der Akquise von Geldgebern liegt nun hinter ihm, die größte Anstrengung kommt jedoch erst noch. "Die wenigsten Leute haben eine Vorstellung davon, was hinter einer solchen Rallye steckt. Stundenlang höchste Konzentration im Sattel, Übernachtungen im Zelt mit wenig Schlaf, weil nebenan die Mechaniker die ganze Nacht arbeiten", beschreibt Waldschmidt den Alltag der strapaziösen Rallye. Hinzu kommen noch die täglichen Fahrerbriefings, bei denen die Roadbooks für die nächste Etappe verteilt werden. "Ich streiche mir mit Neonstiften alle Rechts- und Linkskurven sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen an. Das kann pro Abend bis zu zwei Stunden dauern", so Waldschmidt.
Um das Risiko von Fahrfehlern, die aus mangelnder Fitness resultieren, zu minimieren, hat sich das Motorrad-Ass so intensiv vorbereitet wie noch nie. "Ich bin körperlich besser in Form als 2009. Zwei- bis dreimal pro Woche war ich im Fitnessstudio und habe mit einem Personal Trainer Kraft- und Ausdauertraining gemacht, dazu noch Massagen", berichtet Waldschmidt. Auch kommt ihm seiner Einschätzung nach die Erfahrung der Dakar 2009 zu Gute. "Vor allem beim Navigieren weiß ich jetzt viel besser Bescheid. Du kannst der bessere Fahrer sein, die Profis werden aber trotzdem schneller am Ziel ankommen, weil sie soviel besser navigieren können. Hilfe bekommt man nicht", schildert der Pilot die Schwierigkeiten der berühmtesten Rallye der Welt. "Ich versuche daher, lieber ein bisschen langsamer zu fahren und richtig zu navigieren, als wie beim letzten Mal unnötige Zeitstrafen zu kassieren", erklärt Super-Ingo seine Strategie. 2009 bekam der Namibier wegen Geschwindigkeitsverstößen und einem verpassten Checkpoint insgesamt zwei Stunden Zeitstrafe aufgebrummt.
Um diesmal von Beginn an mental voll auf der Höhe zu sein, wird Waldschmidt auf eine Neujahrsparty verzichten. "An Silvester wird geschlafen", sagt der namibische Enduro-Meister, der froh ist, dass es nach der langen Vorbereitung nun endlich losgeht. "Meine Stimmung ist eine Mischung aus totalem Stress und absoluter Vorfreude", beschreibt er seine Gemütslage. Einen Wermutstropfen gibt es aber: "Es wäre schön gewesen, die Rallye Dakar auf dem afrikanischen Kontinent zu fahren", sagt Waldschmidt. Ein Traum, der sich vielleicht irgendwann in der Zukunft erfüllen wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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