Swakopmund mal ganz anders
Die herrliche Küstenstadt Swakopmund war schon immer sehr beliebt. Manchen gefällt das wechselnde Wetter, andere genießen den Badestrand, der in der Saison mitunter richtig überbesiedelt ist. Kaum ein Tourist, der Namibia besucht, lässt das idyllische Städtchen mit seinem besonderen Flair aus. Wenn man den Besucher fragt, was ihn denn so an diesem Ort reizt, antwortet er oftmals: "Swakopmund hat ein ähnliches Klima wie Europa." Doch ist es nur das? Die vielen alten Gebäude beispielsweise sind ein zusätzlicher Pluspunkt. Sie sind gut erhalten, wunderschön und haben einen hohen historischen Wert. Manche, von ihren tiefen Rissen vernarbt, haben schon bessere Zeiten gesehen, aber tragen noch stets ein uraltes Geheimnis mit sich.
Jeden Dienstag und Freitag um halb zehn wird Swakopmund aus seinem alltäglichen Leben gerissen. Dann verwandelt sich die Stadt für Touristen in einen unglaublich spannenden Geschichtsort. Unter wortgewandter Leitung von Angelica Flamm-Schneeweiss bietet sich hier eine hervorragende Reise in die Vergangenheit der Küstenstadt an. Um halb zehn treffen sich alle Interessenten vor dem Museum. Dann geht es zu Fuß los. Zuerst wird über das Molenareal gesprochen, dort wo die Swakopmunder Geschichte ihren Anfang nahm. Anhand eines Buches, in dem alte Fotos zu sehen sind, erklärt Flamm-Schneeweiss wie der alte Landungssteg 1903 und die alte Landungsbrücke ("Jetty"), im Jahre 1911, zustande kamen. Nach der Berliner Afrika-Konferenz 1884/1885 beschlossen die Deutschen zuerst das Land von dem traditionellen Führer Fredericks zu kaufen. Damals soll es ein "kleines" Missverständnis in Bezug auf die vorgeschriebenen Meilen gegeben haben, dass heute von einigen als angeblich eines der größten "Schmus" in der Kolonialgeschichte betrachtet wird. Der Leuchtturm, eines der Wahrzeichen von Swakopmund, das Alte Amtsgericht, das immer wieder wunderbare Erinnerungen bei den älteren Bewohnern der Stadt hervorruft, die es nur als Schülerheim und Schule kannten, und der Staatsbahnhof (heute das moderne Swakopmund Hotel & Entertainment Centre), zählt ebenso zu den vielen wertvollen Gebäuden. Auch die katholische- und evangelische Kirche im bayerischen Barock-, bzw. protestantischen Baustil werden heute noch gut besucht. Antonius Residence, das damalige Krankenhaus, ist heute ein Altersruhesitz, wo die Senioren von Stationspflegern betreut werden können. Das Bezirksgericht, erbaut im Jahre 1901, das alte Woermann Haus und die Adler Apotheke wurden bereits alle restauriert, manche sogar modernisiert.
In den anderthalb bis zwei Stunden Führung taucht der Gast immer wieder in die Geschichte des Küstenstädtchens ein. Sogar wichtige historische Ereignisse, wie die große Schlacht am Waterberg, die zwischen den Herero und den Deutschen Schutztrupplern stattgefunden hat, werden mit einbezogen. Das Geheimnis, warum das Denkmal der Marinesoldaten von Windhoek abgewiesen wurde und nun in Swakopmund steht, wird auch gelüftet. Wer es wissen will, sollte einen solchen Stadtrundgang nicht verpassen. Und so manch andere Fakten lassen den Besucher schmunzeln. Besonders verblüffend dieser, dass im Jahr 1902 ein Swakopmunder Männerchor gegründet wurde, der noch heute aktiv ist.
Dennoch bleiben selbst heute manche Dinge und Geschehnisse der Vergangenheit ungewiss. Genaue Fakten, wie die Anzahl Hereros, die in der Schlacht am Waterberg umgekommen sein sollen, sind bis heute nicht exakt nachgewiesen. Gewisse Begebenheiten bleiben rätselhaft, doch das was alles an Geschichte bei der Stadtführung aufgefrischt wird, regt zum Nachdenken an und übertrifft bei weitem den Unterrichtsstoff, den es auf der Schulbank zu pauken gilt. Interessant und lebendig schildert Angelica Flamm-Schneeweiss, dass Swakopmund einiges mehr zu bieten hat, als nur Strandpartys, Adrenalinkicks oder die modernisierte Fassade. An den strahlenden Gesichtern der Touristen ist zu erkennen, dass ihnen der persönlich gestaltete Stadtbummel Spaß gemacht hat. Enthusiastische Aussagen, wie: "Ich hatte heut morgen die Wahl zwischen einer Quadbike-Tour und der Stadtführung. Klasse, dass ich mich hierfür entschlossen habe", zeigen, dass sich Swakopmund auch mal gerne von einer ganzen anderen, verborgenen Seite zeigen lässt.
Historische Stadtführungen durch Swakopmund
Unter Leitung von Angelica Flamm-Schneeweiss
Tel: 064 461647
[email protected]
Jeden Dienstag und Freitag um halb zehn wird Swakopmund aus seinem alltäglichen Leben gerissen. Dann verwandelt sich die Stadt für Touristen in einen unglaublich spannenden Geschichtsort. Unter wortgewandter Leitung von Angelica Flamm-Schneeweiss bietet sich hier eine hervorragende Reise in die Vergangenheit der Küstenstadt an. Um halb zehn treffen sich alle Interessenten vor dem Museum. Dann geht es zu Fuß los. Zuerst wird über das Molenareal gesprochen, dort wo die Swakopmunder Geschichte ihren Anfang nahm. Anhand eines Buches, in dem alte Fotos zu sehen sind, erklärt Flamm-Schneeweiss wie der alte Landungssteg 1903 und die alte Landungsbrücke ("Jetty"), im Jahre 1911, zustande kamen. Nach der Berliner Afrika-Konferenz 1884/1885 beschlossen die Deutschen zuerst das Land von dem traditionellen Führer Fredericks zu kaufen. Damals soll es ein "kleines" Missverständnis in Bezug auf die vorgeschriebenen Meilen gegeben haben, dass heute von einigen als angeblich eines der größten "Schmus" in der Kolonialgeschichte betrachtet wird. Der Leuchtturm, eines der Wahrzeichen von Swakopmund, das Alte Amtsgericht, das immer wieder wunderbare Erinnerungen bei den älteren Bewohnern der Stadt hervorruft, die es nur als Schülerheim und Schule kannten, und der Staatsbahnhof (heute das moderne Swakopmund Hotel & Entertainment Centre), zählt ebenso zu den vielen wertvollen Gebäuden. Auch die katholische- und evangelische Kirche im bayerischen Barock-, bzw. protestantischen Baustil werden heute noch gut besucht. Antonius Residence, das damalige Krankenhaus, ist heute ein Altersruhesitz, wo die Senioren von Stationspflegern betreut werden können. Das Bezirksgericht, erbaut im Jahre 1901, das alte Woermann Haus und die Adler Apotheke wurden bereits alle restauriert, manche sogar modernisiert.
In den anderthalb bis zwei Stunden Führung taucht der Gast immer wieder in die Geschichte des Küstenstädtchens ein. Sogar wichtige historische Ereignisse, wie die große Schlacht am Waterberg, die zwischen den Herero und den Deutschen Schutztrupplern stattgefunden hat, werden mit einbezogen. Das Geheimnis, warum das Denkmal der Marinesoldaten von Windhoek abgewiesen wurde und nun in Swakopmund steht, wird auch gelüftet. Wer es wissen will, sollte einen solchen Stadtrundgang nicht verpassen. Und so manch andere Fakten lassen den Besucher schmunzeln. Besonders verblüffend dieser, dass im Jahr 1902 ein Swakopmunder Männerchor gegründet wurde, der noch heute aktiv ist.
Dennoch bleiben selbst heute manche Dinge und Geschehnisse der Vergangenheit ungewiss. Genaue Fakten, wie die Anzahl Hereros, die in der Schlacht am Waterberg umgekommen sein sollen, sind bis heute nicht exakt nachgewiesen. Gewisse Begebenheiten bleiben rätselhaft, doch das was alles an Geschichte bei der Stadtführung aufgefrischt wird, regt zum Nachdenken an und übertrifft bei weitem den Unterrichtsstoff, den es auf der Schulbank zu pauken gilt. Interessant und lebendig schildert Angelica Flamm-Schneeweiss, dass Swakopmund einiges mehr zu bieten hat, als nur Strandpartys, Adrenalinkicks oder die modernisierte Fassade. An den strahlenden Gesichtern der Touristen ist zu erkennen, dass ihnen der persönlich gestaltete Stadtbummel Spaß gemacht hat. Enthusiastische Aussagen, wie: "Ich hatte heut morgen die Wahl zwischen einer Quadbike-Tour und der Stadtführung. Klasse, dass ich mich hierfür entschlossen habe", zeigen, dass sich Swakopmund auch mal gerne von einer ganzen anderen, verborgenen Seite zeigen lässt.
Historische Stadtführungen durch Swakopmund
Unter Leitung von Angelica Flamm-Schneeweiss
Tel: 064 461647
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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