Swakopmunder Erfolgsrezept für ein ganzes Jahrhundert
Wer die von Apotheker Gerd Böhlke hergestellte GE-BE-Lippensalbe schätzen gelernt hat, der hat sie sich immer wieder bei ihm in seiner Adler-Apotheke geholt. Das Wundermittel gegen Herpesblasen war - in der damaligen Zeit - bei Vielen Bestandteil einer jeden Badetasche. Angefangen hat eigentlich alles mit Emil Kiewitt, der 1909 als erster Apotheker in den Dienst der Deutsch-Südwestafrika-Gesellschaft trat. Richtig bekannt und beliebt wurde die Apotheke aber durch Gerd Böhlke, der 1930 das Geschäft übernahm. Weil nämlich während der Kriegs- und Nachkriegsjahre die medizinischen Lieferungen oftmals ausblieben, stellte der Fachmann für Arzneimittel seine eigenen Medikamente und Produkte her. "Es gibt einen Keller im Haus, dort hat mein Vater seine Präparate angefertigt", so Immo Böhlke, "von Ameisengift bis zum beliebten Baby-Öl". Er sei bei den Vorbereitungen seiner Arzneien und Tinkturen richtig aufgeblüht, "dennoch wollte er nie, dass wir Kinder diesen Beruf erlernen", sagt Böhlke. Er habe geahnt, dass dieses Fachwissen in naher Zukunft von der Pharma-Industrie übernommen würde. Nach Feierabend widmete sich Gerd Böhlke der Musik. "Darin fand er seine Erholung", betont der Sohn. Damals, "in den alten Zeiten", habe jeden Mittwoch ein Musikabend bei Böhlkes stattgefunden. Dann wurde gemeinsam mit Freunden musiziert, die eingeladenen Gäste kamen sogar formell gekleidet.
Bücher über das Fach habe Gerd Böhlke nie geschrieben, nur ein altes handgeschriebenes Rezeptbuch nannte er sein Eigen. Diese Aufzeichnungen wertvoller Rezepturen sind im Hause der Böhlkes wohl behütet.
Das alte Gebäude ging erst 1974 in den Besitz der Böhlke-Familie über. Trotz der vielen Um- und Anbauten ist der Charakter dieses Hauses bestehen geblieben. Es ist sogar vom ersten Weltkrieg verschont geblieben, derweil das Rudolf-Herzog-Versandhaus neben der Adler-Apotheke bis auf die Grundmauern niederbrannte. Lange lag das Nachbargrundstück brach und so mancher Swakopmunder wird sich noch an den Bretterzaun und die beiden Pferden von Annemarie Böhlke und Dr. Wilhelm Schwietering erinnern, die dort neugierig ihre Köpfe über diese Absperrung streckten und um ein "Zuckerl" bettelten.
Im Jahr 1978 trat Gerd Böhlke nach 49 Jahren und mit 78 Jahren als ältester aktiver Apotheker des Landes in den Ruhestand. Ingrid Lohmann und Helmut Niemeyer wurden die Nachfolger, das Gebäude blieb jedoch im Besitz der Böhlkes. Es folgte Duiker Coetzee und seit 1987 ist Marion Huber die "Gesundheitsmanagerin".
Auf Nachfrage, was sich in ihren 22 Dienstjahren für die Gesundheit der Gemeinschaft geändert hat, sagt sie schmunzelnd: "Nicht viel, nur dass ich mit einer Schreibmaschine anfing und jetzt einen Computer habe."
"Die alten Flaschen stehen immer noch im Geschäft", ergänzt Ingrid Lohmann und fügt lachend hinzu, "und damit sind nicht wir gemeint". Obwohl Lohmann schon lange nicht mehr im Besitz der Adler-Apotheke ist, greift sie ihrer Fachkollegin auch heute noch hilfreich unter die Arme. Besonders dann, wenn Huber in der Apotheken-Küche die GE-BE-Produkte mischt.
Die berühmte Herpes-Salbe gibt es also immer noch. Ob GE-BE-Produkte oder andere Arzneimittel, es wird auch in den kommenden Jahren für viele Swakopmunder und Besucher der Satz gelten: "Wir müssen zuerst in die Adler-Apotheke".
Bücher über das Fach habe Gerd Böhlke nie geschrieben, nur ein altes handgeschriebenes Rezeptbuch nannte er sein Eigen. Diese Aufzeichnungen wertvoller Rezepturen sind im Hause der Böhlkes wohl behütet.
Das alte Gebäude ging erst 1974 in den Besitz der Böhlke-Familie über. Trotz der vielen Um- und Anbauten ist der Charakter dieses Hauses bestehen geblieben. Es ist sogar vom ersten Weltkrieg verschont geblieben, derweil das Rudolf-Herzog-Versandhaus neben der Adler-Apotheke bis auf die Grundmauern niederbrannte. Lange lag das Nachbargrundstück brach und so mancher Swakopmunder wird sich noch an den Bretterzaun und die beiden Pferden von Annemarie Böhlke und Dr. Wilhelm Schwietering erinnern, die dort neugierig ihre Köpfe über diese Absperrung streckten und um ein "Zuckerl" bettelten.
Im Jahr 1978 trat Gerd Böhlke nach 49 Jahren und mit 78 Jahren als ältester aktiver Apotheker des Landes in den Ruhestand. Ingrid Lohmann und Helmut Niemeyer wurden die Nachfolger, das Gebäude blieb jedoch im Besitz der Böhlkes. Es folgte Duiker Coetzee und seit 1987 ist Marion Huber die "Gesundheitsmanagerin".
Auf Nachfrage, was sich in ihren 22 Dienstjahren für die Gesundheit der Gemeinschaft geändert hat, sagt sie schmunzelnd: "Nicht viel, nur dass ich mit einer Schreibmaschine anfing und jetzt einen Computer habe."
"Die alten Flaschen stehen immer noch im Geschäft", ergänzt Ingrid Lohmann und fügt lachend hinzu, "und damit sind nicht wir gemeint". Obwohl Lohmann schon lange nicht mehr im Besitz der Adler-Apotheke ist, greift sie ihrer Fachkollegin auch heute noch hilfreich unter die Arme. Besonders dann, wenn Huber in der Apotheken-Küche die GE-BE-Produkte mischt.
Die berühmte Herpes-Salbe gibt es also immer noch. Ob GE-BE-Produkte oder andere Arzneimittel, es wird auch in den kommenden Jahren für viele Swakopmunder und Besucher der Satz gelten: "Wir müssen zuerst in die Adler-Apotheke".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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