SWAPO stellt Kandidaten auf

Die "zweite Phase unseres Kampfes" widme sich der ökonomischen Unabhängigkeit des Landes, sagte Partei- und Staatspräsident Hifikepunye Pohamba am Samstag bei der offiziellen Vorstellung des Wahlmanifests 2009 in Windhoek-Katutura. Dabei gab er sich siegesbewusst und zeigte sich sicher, "dass wir unser Mandat erneuern". Vor geladenen Gästen und rund 3 000 weiteren Besuchern nannte er den Kampf gegen Kriminalität, Armut, Hunger und Krankheiten wie HIV/Aids, die Verbesserung von Bildungs- und Gesundheitswesen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung von Industrie und Investitionen sowie bessere Wohnbedingungen (Wohnungsbau sowie Wasser- und Elektroanschluss) als Ziele, auf die man in der nächsten Legislaturperiode (fünf Jahre) hinarbeite. "Wir können stolz darauf sein, dass sich das Leben vieler Menschen verbessert hat", sagte Pohamba, fügte aber später hinzu: "Wir können mehr tun." Mehrfach ging er auf die Kriminalität ein und betonte, dass man alles daran setzen wolle, die Sicherheit der Bürger und ihres Eigentums zu gewährleisten.


Dazu könnten z.B. mehr Polizisten angestellt werden, sagte er. Am gleichen Tag wurden die 72 Kandidaten für die Parlamentswahl festgelegt und gestern vorgestellt. 205 Delegierte einigten sich dazu in Windhoek auf 59 Personen, zehn weitere kamen durch Direktnominierung des Parteipräsidenten auf die Liste. Drei Kandidaten stehen per se fest, nämlich der Partei-Vizepräsident (Hage Geingob), die Partei-Generalsekretärin (Pendukeni Iivula-Ithana) und ihr Stellvertreter (Nangolo Mbumba) - dieses Trio besetzt die obersten Listenplätze. Weiterhin auf der Liste zu finden sind viele Minister und Vizeminister sowie weitere Abgeordnete des derzeitigen Parlaments. Finanzministerin Saara Kuugongelwa- Amadhila, um die es Gerüchte gab, dass sie nicht mehr antreten wolle, kam durch Direktnominierung von Parteipräsident Pohamba auf die Liste (Platz 24), gefolgt von Ex-Vizeminister Paulus Kapia. Ebenfalls vom Präsidenten nominiert wurden Verteidigungsminister Charles Namholo (26) und Alpheus Muheua (28), Chef des Gewerkschaftsdachverbandes NUNW.


Wenn die SWAPO ihr Ergebnis der letzten Wahlen, die ihr 55 Parlamentssitze (mit Stimmrecht) beschert hat, nicht verbessert, dann sitzen zum Beispiel Vize- Bildungsministerin Becky Ndjoze-Ojo (61), die Ministerin für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge, Marlene Mungunda (63), der Minister für Jugend, Sport und Kultur, Willem Konjore (67), Vizetransportminister Paul Smit (69) und Transportminister Helmut Angula (70) nicht mehr im nächsten Parlament. Das SWAPO-Wahlprogramm soll in allen Sprachen des Landes gedruckt und verteilt werden. Am kommenden Samstag ist die Vorstellung des Manifests in allen Regionen des Landes geplant, kündigte Partei-Generalsekretärin Iivula-Ithana gestern an.