Swapo und Pretoria unter einer Decke
Regierungspartei sieht keinen Sinn in der Untersuchung der Lubango-Kerker
Von Frank Steffen und Catherine Sasmann, Windhoek
Gemäß einer vorigen Ankündigung hat das „Eltern-Komitee für Hinterbliebene verschwundener SWAPO-Opfer“ (Eltern-Komitee) am vergangenen Freitag amtlich den Untersuchungsausschuss, der sich aus Mitgliedern aus der ganzen Welt zusammenstellen soll, ins Leben gerufen. „Grauenerregende Missetaten“ seien seit beinahe drei Dekaden immer wieder unter den Tisch gekehrt worden meinten Sprecher bei der emotionsbeladenen Versammlung in Windhoek.
„Man hat die Öffentlichkeit zu lange belogen, inklusive der Swapo-Anhänger“ erklärt der Vorsitzende des sogenannten „Forum for the Future“ (FFF). Die Wahrheit müsse im Interesse der Betroffenen sowie Namibias und dem Sub-Kontinent ans Licht gebracht werden, damit daraus Lehren gezogen werden könnten.
Ursprünglich war die Idee, einen Ausschuss zu bilden, mehrheitlich vom Eltern-Komitee unter Leitung der Vorsitzenden, Erica Beukes, vorangetrieben worden. Später unterstützten das FFF sowie die Menschenrechtsbewegung Namrights das Vorhaben. Versammlungsmitglieder stellten klar, dass sie aus den Reihen der ersten PLAN-Mitglieder (Swapo-Militärflügel) aus dem Jahr 1960, sowie Teilnehmern an dem großen Streik der Jahre 1971/2, Aktive aus der damaligen Swapo-Jugendliga und sogar PLAN-Kämpfern aus dem Jahre 1976 (die damals die Parteiführung der Korruption bezichtigt hatten), stammen.
Als Ex-Insasse meinte Jackson Mwalundange, dass die wahllose Verhaftung und das Einkerkern seitens der Swapo-Führung darauf beruht habe, dass sich die Parteiführung über den damaligen US-Außenminister Henry Kissinger dahingehend mit Pretoria geeinigt hatte, dass Letztere der Swapo entgegen käme, wenn diese dazu bereit sei, „vorher ihre extremen Elemente und die Jugend zu beseitigen!“ Deswegen sei die Wahrheitsfindung so wichtig.
Ehemalige Häftlinge erkennen in der Art, wie gegen die Beschuldigten des Caprivi-Aufstands vorgegangen worden sei, eine Fortsetzung der „Lubango-Kerker-Tendenzen“ seitens der Regierungspartei, denn Menschen seien jahrelang ohne Schuldbefund eingekerkert worden. Dabei sollte auch eine Mitschuld der Regierungen von Kuba, Angola, Sambia and Tansania untersucht werden.
Durch die Teilnahme von Gordon Cassim von der „Southern African Indigenous Peoples Alliance“ (SAIPA) bekommt der Ausschuss einen internationalen Anstrich, denn der Bund für einheimische Völker aus dem südlichen Afrika engagiert sich für die Menschenrechtsschändung gegen die San-Bevölkerung (Buschmänner) des nördlichen Namibias und südlichen Angolas.
Indessen hatten sich dreizehn Personen aus Namibia sowie aus dem Ausland dazu bereit erklärt, als Jury-Mitglieder zu dienen. Aus dem Ausland sollen der simbabwische Oberrichter a.D. Chris Greenland (jetzt Oberrichter in Südafrika), Advokatin Carmen Beukes, Zinsele Khoisan, John Liebenberg und Fuad Arnold, sowie Nick Bailey aus England und Mirek Vodslon aus Deutschland ihre Teilnahme angekündigt haben. Monica von Wietersheim, Paul Thomas, Toivo Ashipala, Hendrik Christian und Dr. John Nakuta aus Namibia werden ebenfalls daran teilnehmen.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Nampa warnt Informationsminister Tjekero Tweya vor diesem Schritt und betont, dass ein friedliches Zusammenleben zwischen ehemaligen Feinden in Namibia nur möglich geworden sei, weil die Regierung seit mehr als 27 Jahren eine Versöhnungspolitik betreibt: „Das darf jetzt nicht unüberlegt riskiert werden, indem man alte Wunden aufreißt. Im Krieg gibt es nun einmal Menschen, die vom Kreuzfeuer getroffen werden“ Präsident Hage Geingob hatte in seiner Ansprache zum Heldentag ebenfalls darauf gewiesen, dass Swapo und die Regierung auf keinen Fall vorhaben, an einer solchen Anhörung teilzunehmen.
Gemäß einer vorigen Ankündigung hat das „Eltern-Komitee für Hinterbliebene verschwundener SWAPO-Opfer“ (Eltern-Komitee) am vergangenen Freitag amtlich den Untersuchungsausschuss, der sich aus Mitgliedern aus der ganzen Welt zusammenstellen soll, ins Leben gerufen. „Grauenerregende Missetaten“ seien seit beinahe drei Dekaden immer wieder unter den Tisch gekehrt worden meinten Sprecher bei der emotionsbeladenen Versammlung in Windhoek.
„Man hat die Öffentlichkeit zu lange belogen, inklusive der Swapo-Anhänger“ erklärt der Vorsitzende des sogenannten „Forum for the Future“ (FFF). Die Wahrheit müsse im Interesse der Betroffenen sowie Namibias und dem Sub-Kontinent ans Licht gebracht werden, damit daraus Lehren gezogen werden könnten.
Ursprünglich war die Idee, einen Ausschuss zu bilden, mehrheitlich vom Eltern-Komitee unter Leitung der Vorsitzenden, Erica Beukes, vorangetrieben worden. Später unterstützten das FFF sowie die Menschenrechtsbewegung Namrights das Vorhaben. Versammlungsmitglieder stellten klar, dass sie aus den Reihen der ersten PLAN-Mitglieder (Swapo-Militärflügel) aus dem Jahr 1960, sowie Teilnehmern an dem großen Streik der Jahre 1971/2, Aktive aus der damaligen Swapo-Jugendliga und sogar PLAN-Kämpfern aus dem Jahre 1976 (die damals die Parteiführung der Korruption bezichtigt hatten), stammen.
Als Ex-Insasse meinte Jackson Mwalundange, dass die wahllose Verhaftung und das Einkerkern seitens der Swapo-Führung darauf beruht habe, dass sich die Parteiführung über den damaligen US-Außenminister Henry Kissinger dahingehend mit Pretoria geeinigt hatte, dass Letztere der Swapo entgegen käme, wenn diese dazu bereit sei, „vorher ihre extremen Elemente und die Jugend zu beseitigen!“ Deswegen sei die Wahrheitsfindung so wichtig.
Ehemalige Häftlinge erkennen in der Art, wie gegen die Beschuldigten des Caprivi-Aufstands vorgegangen worden sei, eine Fortsetzung der „Lubango-Kerker-Tendenzen“ seitens der Regierungspartei, denn Menschen seien jahrelang ohne Schuldbefund eingekerkert worden. Dabei sollte auch eine Mitschuld der Regierungen von Kuba, Angola, Sambia and Tansania untersucht werden.
Durch die Teilnahme von Gordon Cassim von der „Southern African Indigenous Peoples Alliance“ (SAIPA) bekommt der Ausschuss einen internationalen Anstrich, denn der Bund für einheimische Völker aus dem südlichen Afrika engagiert sich für die Menschenrechtsschändung gegen die San-Bevölkerung (Buschmänner) des nördlichen Namibias und südlichen Angolas.
Indessen hatten sich dreizehn Personen aus Namibia sowie aus dem Ausland dazu bereit erklärt, als Jury-Mitglieder zu dienen. Aus dem Ausland sollen der simbabwische Oberrichter a.D. Chris Greenland (jetzt Oberrichter in Südafrika), Advokatin Carmen Beukes, Zinsele Khoisan, John Liebenberg und Fuad Arnold, sowie Nick Bailey aus England und Mirek Vodslon aus Deutschland ihre Teilnahme angekündigt haben. Monica von Wietersheim, Paul Thomas, Toivo Ashipala, Hendrik Christian und Dr. John Nakuta aus Namibia werden ebenfalls daran teilnehmen.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Nampa warnt Informationsminister Tjekero Tweya vor diesem Schritt und betont, dass ein friedliches Zusammenleben zwischen ehemaligen Feinden in Namibia nur möglich geworden sei, weil die Regierung seit mehr als 27 Jahren eine Versöhnungspolitik betreibt: „Das darf jetzt nicht unüberlegt riskiert werden, indem man alte Wunden aufreißt. Im Krieg gibt es nun einmal Menschen, die vom Kreuzfeuer getroffen werden“ Präsident Hage Geingob hatte in seiner Ansprache zum Heldentag ebenfalls darauf gewiesen, dass Swapo und die Regierung auf keinen Fall vorhaben, an einer solchen Anhörung teilzunehmen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen