Tabuthema auf Tagesordnung
Windhoek - "Wir werden das Problem nicht lösen, indem wir Kindesmörderinnen inhaftieren, ausgrenzen, ächten oder gegen sie demonstrieren", sagte die CoD-Abgeordnete Elma Dienda am Mittwoch zur Begründung einer von ihr beantragten Parlamentsdebatte. Vielmehr müssten Lösungsansätze zunächst die Frage klären, was einige Frauen dazu bewege, ihr Kind nach der Geburt umzubringen.
Dabei sei zunächst die Feststellung wichtig, dass es sich bei den betroffenen Müttern in der Regel um Jugendliche handele, die mit der unerwarteten Schwangerschaft überfordert seien und sich nicht zu helfen wüssten. Unter Hinweis auf ihre "persönlichen Erfahrungen" wies Dienda darauf hin, dass junge Mütter, die nach der Zeugung des ungeplanten Nachwuchses von ihrem Freund verlassen würden oft "keinen Ausweg sehen". Dies treffe nicht nur für Töchter armer Eltern zu, die Zweifel daran hätten, ihr Kind versorgen zu können.
Vielmehr könnten sich auch privilegierte Mädchen nach einer ungewollten Empfängnis oft niemandem anvertrauen und würden sich "aus Furcht von Freunden und Familienangehörigen ausgestoßen zu werden" in ihrer Verzweiflung oft entscheiden, ihr Kind nach der Geburt zu töten.
In dieser Einschätzung gab ihr Premierminister Nahas Angula Recht, der den Mangel an "Institutionen" beklagte, denen sich schwangere Jugendliche anvertrauen könnten, "ohne als Sünder verurteilt zu werden". Außerdem machte er darauf aufmerksam, dass viele der betroffenen Mädchen ihre Schwangerschaft aus Furcht vor "Stigmatisierung" geheim halten wollten und deshalb auch "nicht daran denken, ihr Kind nach der Geburt zur Adoption freizugeben". Des Weiteren erinnerte er an die "unangenehme Situation der Eltern", denen es vor allem in Tradition verbundenen Gemeinschaften schwer falle, eine Schwangerschaft ihrer minderjährigen Töchter zu akzeptieren.
Die CoD-Abgeordnete Nora-Schimming-Chase riet in ihrer Stellungnahme dazu, einen ständigen Parlamentsausschuss mit dem Thema zu betrauen, der seinerseits Psychologen, Sozialarbeiter und Ärzte konsultieren und dann Empfehlungen zur wirksamen Bekämpfung des Problems machen solle. Dazu gehöre auch eine Klärung der Frage, welchen Beitrag die Medizin z.B. im Falle junger Mütter leisten könne, die nach der Geburt häufig unter schweren Depressionen leiden würden.
Justizministerin Pendukeni Ithana führte die Häufung von Kindsmorden unter anderem auf den "Verlust kultureller und traditioneller Werte" zurück, die in der modernen Gesellschaft von dem Streben nach persönlicher Selbstverwirklichung verdrängt worden seien. Weil die Jugendlichen des Landes jegliches Verantwortungsgefühl eingebüßt hätten und "ohne Furcht vor Konsequenzen tun was sie wollen", sei auch der moralische Grundsatz von früher verloren gegangen, wonach "man nicht vor der Ehe schwanger werden darf".
Dabei sei zunächst die Feststellung wichtig, dass es sich bei den betroffenen Müttern in der Regel um Jugendliche handele, die mit der unerwarteten Schwangerschaft überfordert seien und sich nicht zu helfen wüssten. Unter Hinweis auf ihre "persönlichen Erfahrungen" wies Dienda darauf hin, dass junge Mütter, die nach der Zeugung des ungeplanten Nachwuchses von ihrem Freund verlassen würden oft "keinen Ausweg sehen". Dies treffe nicht nur für Töchter armer Eltern zu, die Zweifel daran hätten, ihr Kind versorgen zu können.
Vielmehr könnten sich auch privilegierte Mädchen nach einer ungewollten Empfängnis oft niemandem anvertrauen und würden sich "aus Furcht von Freunden und Familienangehörigen ausgestoßen zu werden" in ihrer Verzweiflung oft entscheiden, ihr Kind nach der Geburt zu töten.
In dieser Einschätzung gab ihr Premierminister Nahas Angula Recht, der den Mangel an "Institutionen" beklagte, denen sich schwangere Jugendliche anvertrauen könnten, "ohne als Sünder verurteilt zu werden". Außerdem machte er darauf aufmerksam, dass viele der betroffenen Mädchen ihre Schwangerschaft aus Furcht vor "Stigmatisierung" geheim halten wollten und deshalb auch "nicht daran denken, ihr Kind nach der Geburt zur Adoption freizugeben". Des Weiteren erinnerte er an die "unangenehme Situation der Eltern", denen es vor allem in Tradition verbundenen Gemeinschaften schwer falle, eine Schwangerschaft ihrer minderjährigen Töchter zu akzeptieren.
Die CoD-Abgeordnete Nora-Schimming-Chase riet in ihrer Stellungnahme dazu, einen ständigen Parlamentsausschuss mit dem Thema zu betrauen, der seinerseits Psychologen, Sozialarbeiter und Ärzte konsultieren und dann Empfehlungen zur wirksamen Bekämpfung des Problems machen solle. Dazu gehöre auch eine Klärung der Frage, welchen Beitrag die Medizin z.B. im Falle junger Mütter leisten könne, die nach der Geburt häufig unter schweren Depressionen leiden würden.
Justizministerin Pendukeni Ithana führte die Häufung von Kindsmorden unter anderem auf den "Verlust kultureller und traditioneller Werte" zurück, die in der modernen Gesellschaft von dem Streben nach persönlicher Selbstverwirklichung verdrängt worden seien. Weil die Jugendlichen des Landes jegliches Verantwortungsgefühl eingebüßt hätten und "ohne Furcht vor Konsequenzen tun was sie wollen", sei auch der moralische Grundsatz von früher verloren gegangen, wonach "man nicht vor der Ehe schwanger werden darf".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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