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Tabuthema illegale Drogen - Fluch oder Segen für den Menschen?
Tabuthema illegale Drogen - Fluch oder Segen für den Menschen?

Tabuthema illegale Drogen - Fluch oder Segen für den Menschen?

Wer kennt das nicht? Morgens einen Kaffee oder auch zwei zum Wachwerden, dasselbe Ritual dann während der Arbeit, an der Uni oder der Schule. Nach dem Mittagessen eine Zigarette zur Verdauung, vielleicht noch einen Schnaps hinterher, das Essen war ja so fettig. Gegen Prüfungsangst eine Beruhigungspille, gegen den ständigen Stress und den daraus resultierenden Kopfschmerzen eine Tablette. Abends ein paar Feierabendbierchen vorm Fernseher zur Entspannung, zum Abschalten. Und zum Einschlafen vielleicht noch eine Schlaftablette. Schließlich muss man am anderen Morgen wieder fit sein für die täglichen Herausforderungen.

Der Konsum von Kaffee, Zigaretten, Alkohol und Medikamenten ist für viele schon selbstverständlich geworden. Der Missbrauch von diesen so genannten legalen Alltagsdrogen fordert jährlich Tausende von Todesopfern; deshalb sind diese nicht weniger gefährlich als illegale Drogen. Der Genuss von Alltagsdrogen kann unter anderem zu Durchblutungsstörungen, Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs führen.

Der Konsum von illegalen Drogen wie Cannabis, Kokain, Heroin, LSD und Ekstasy kann zu Verfolgungswahn, Anzeigen Sinnestäuschungen, Schizophrenie, Angstattacken, Apathie, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Aggressionen, Wesensveränderungen, gefühlsmäßige Abstumpfung, Leistungsabfall, Erbrechen bis hin zu Krampfanfällen, Atemdepression, Koma und Tod führen. Drogen haben jedoch auch positive Eigenschaften, die man sich vor allem in der Medizin zunutze macht. So eignet sich reiner Alkohol hervorragend zur Desinfektion. Tabletten sind schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Codein hilft, den Hustenreiz zu unterdrücken. Cannabis und Morphium werden bei Krebspatienten zur Schmerzlinderung genutzt. Medizinisch gesehen also ein wahrer Segen! Heute benutzen wir die Bezeichnung Drogen weniger für Heil- oder Arzneimittel, wie es ursprunglich der Fall war, sondern vor allem für Stoffe, die den Menschen körperlich oder seelisch abhängig machen können und eher mit einem Missbrauch assoziiert werden. Als drogensüchtig gilt man, wenn man krankhaft abhängig von solchen Substanzen ist.

Das heißt, dass man die Fähigkeit verloren hat, die Einnahme solcher Substanzen bewusst zu kontrollieren, der Körper nach den Drogen verlangt, damit es nicht zu den äußerst schmerzhaften Entzugserscheinungen kommt. Also kann jedes Medikament eine Droge sein und fast jede Droge ein Medikament - je nach Einnahmeart, Dosierung, Anwendungsdauer und Zweck. Jede nicht medizinisch notwendige Einnahme von Arzneimitteln, wie z.B. Schmerz-, Schlaf- oder Betäubungsmitteln, ist folglich ein Drogenmissbrauch. Drogen sind Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem im Gehirn einwirken und so in körperliche Vorgänge eingreifen.

Dabei können sie die Wahrnehmung von Sinneseindrücken sowie Gefühle und Stimmungen beeinflussen. Drogen können angenehme Stimmungen hervorrufen. Sie können aber auch für unangenehme Stimmungen sorgen sowie seelisch und körperlich abhängig machen. Das gilt sowohl für legale wie illegale Drogen. Man kann nicht vorherhersagen, wie die Droge beim Einzelnen wirkt. Manch einer, der sich angenehmere Gefühle herbeigesehnt hat, musste feststellen, dass er auf einem Horrortrip gelandet ist.

Die zentrale Frage ist - Warum nehmen Menschen Drogen? Drogenkonsum und -missbrauch können viele Ursachen haben. Die Persönlichkeit des Betroffenen, das soziale Umfeld des Betroffenen oder die Anziehungskraft und Verfügbarkeit der Drogen spielen eine Rolle. Aber auch Armut und Hunger, Arbeits-, Hoffnungs-, und Sinnlosigkeit tragen zum Drogenkonsum bei. So greifen besonders Jugendliche in Namibia zu Dagga, um den nagenden Hunger nicht mehr zu spüren. Andere sehen durch langanhaltende Arbeitslosigkeit keine Perspektive mehr für ihr Leben.

Problematisch im Umgang mit Suchtmitteln ist auf jeden Fall, wenn vor allem Jugendliche nicht gelernt haben, mit Konflikten umzugehen oder Enttäuschungen zu ertragen, wenn sie Angst haben zu versagen, nicht akzeptiert zu werden, kein oder wenig Selbstwertgefühl haben und von Gefühlen wie Langeweile, Wut, Angst und Einsamkeit erdrückt werden. Aber auch die Neugier, etwas Neues und Aufregendes zu erleben, und das Gemeinschaftsgefühl werden für den Griff zu illegalen Drogen verantwortlich gemacht. Vor allem negativen Gefühlen versucht man durch den Konsum von Drogen zu entfliehen. Dabei überblicken gerade Jugendliche nicht, welche weitreichenden Konsequenzen der Drogenkonsum für ihr Leben haben könnte.

Drogen wirken auf das so genannte Belohnungssystem im Gehirn. Das "Limbische System" im Gehirn steuert vor allem unsere Gefühle. Aber auch die vordere Hirnrinde und der Hypothalamus sind mitverantwortlich für unsere Gefühlsabläufe. Eine Stimmulierung dieser Hirnarenale kann eine Euphorie auslösen. Im Gehirn befinden sich Opiat-Rezeptoren, in denen sich die Drogen einklinken und dadurch stark wirksam werden können.

Unser Gehirn enthält selbst opiatähnliche Stoffe, so genannte Endorphine, auch Glückshormone genannt. Diese Glückshormone werden z.B. auch ausgeschüttet bei freudiger Erregung, beim Sex und sportlichen Aktivitäten. Eine drogenfreie Gesellschaft ist eine Illusion! Zu allen Zeiten und in allen Kulturen nahmen Menschen Drogen, um Neues zu entdecken, oder auch nur, um dem Alltag für eine gewisse Zeit zu entfliehen. Aber eine noch größere Illusion ist es, wenn man glaubt, dass Drogen uns auf Dauer das lang ersehnte Glück bescheren würden.

Qualitative Zeit miteinander verbringen, Gefühle ausdrücken, dem Anderen zuhören, für ihn/sie da sein und Wertschätzung - kurzum Liebe, lösen eine wahre Flut von Endorphinen im Körper aus. Liebe stellt wahrscheinlich die beste Alternative zu Drogen dar! Probieren Sie es doch mal aus - am besten heute am Valentinstag!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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