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Tag der offenen Tür bei Gobabeb

Wer als Ausländer schon mal von Namibia gehört hat, dem ist sicher der Etoscha-Nationalpark, Swakopmund oder auch Sossusvlei mit seinen hohen Dünen ein Begriff. Aber auch der zentrale Teil Namibias bietet viele Ausflugmöglichkeiten, die oft sogar mit dem normalen Pkw bequem zu erreichen sind. Die Trainings- und Vorschungsstation Gobabeb, im Namib-Naukluft-Park gelegen, bietet eine solche Möglichkeit. Landschaftlich vereint sie etwas von jedem Teil Namibias: Die felsige Kies-Ebene mit ihren Klüften, die beinahe schon an den Waterberg erinnert, hohe Dünen wie im Südwesten des Landes und weite Steppen, in denen man das Gefühl hat, bis ans Ende der Welt schauen zu können. Das meist trockene Kuiseb-Rivier windet sich durch diese Landschaften in einer klaren Linie und mündet schließlich südlich von Walvis Bay im Meer. Nach einem so außergewöhnlich gutem Regenjahr wie diesem steht das Gras in der Steppe, durch die die Sandpiste nach Gobabeb führt zirka 30 cm hoch und wiegt sich sanft im Wind, dort, wo man sonst nur verbrannte Erde mit vereinzelten Grashalmen hier und da kennt. Die heftigen Regenfälle haben die Sandpisten zum Teil in kleine Riviere verwandelt und heftig verspült, so dass man sehr vorsichtig fahren muss. Im Großen und Ganzen sind die Straßen aber gut befahrbar.

Gobabeb ist genau am Kuiseb-Rivier gelegen. Die geographischen Koordinaten sind 23"° 33` o" Süd und 15"° 2` 0" Ost. Es gibt sogar eine Flugzeug-Landebahn für Kleinflugzeuge. Landegenehmigungen müssen aber bei Gobabeb eingeholt werden. Der nächste größere Flugplatz ist bei Walvis Bay.
Wer von der Küste nach Gobabeb fahren will, fährt etwa 55 km auf der C14 in Richtung Gamsberg-Pass. Genau nach dem Vogelfederberg biegt man rechts ab auf die "Gobabeb/Homeb"-Straße. Dann sind es nur noch 60 km bis nach Gobabeb.
Vom Inland fährt man auf der Kupferberg-Straße und dreht dann in Richtung Walvis Bay via Gamsberg-Pass ab. Zuerst geht die Straße an Farmland vorbei, mit einigen Gästefarmen auf dem Weg. Die vielen weggeworfenen, kaputten Reifen, die oft einfach am Straßenrand liegen gelassen wurden, ermahnen zu vorsichtigem Fahren. Am T-Anschluss auf der C14 angekommen, biegt man rechts in Richtung Walvis Bay ab. Nach dem Pass dreht man erst an dem dritten Abdreh nach links in Richtung Gobabeb ab. Die Markierung "Zebra Pan/Mirabeb/Homeb/Gobabeb" ist auf einem großen Stein geschrieben und eigentlich gut zu erkennen. Ab da sind es noch mal 65 km bis zur Station. Für den Namib-Naukluft-Park, der kurz vor dem Pass, von Windhoek kommend, und gleich nach Rooikop, von Walvis Bay kommend, anfängt, braucht man eine Genehmigung, die in Windhoek oder Walvis Bay bei der Naturschutzbehörde zu bekommen ist. Für den Pass sollte man sich Zeit nehmen. Er bietet atemberaubende Sicht auf Schluchten und die Straße, die sich recht kurvenreich immer tiefer in Richtung Flussbett windet. Am Berghang kann man Bergzebras beobachten, die scheinbar mühelos am steilen Hang grasen, ohne dabei in die Tiefe zu stürzen. Kurz vor der Brücke sollte man unbedingt am Ausguckpunkt anhalten, von wo man einen Blick auf ein gutes Stück des Kuisebriviers bekommt, wie es sich durch die Berge und unter der Brücke durch schlängelt, um dann an Gobabeb vorbei in Richtung Küste zu fließen. Das Flussbett, was meistens trocken ist, führte in diesem Jahr im Mai noch immer Wasser. Hat man die Brücke passiert, fängt bald die Steppenlandschaft an. Ab und zu sind ein paar Strauße zu sehen, oder Springböcke, die lustig mit ihren kurzen Schwänzen wackeln, um Fliegen abzuwehren. Aufmerksam blicken sie zum Auto hin. Wenn sie aber merken, dass von da keine Gefahr droht, weiden sie ruhig weiter. Zebras in kleineren Herden galoppieren erschreckt erst zur einen, dann zur anderen Seite etwas ziellos umher, bis sie dann in einiger Entfernung stehen bleiben. In den kleinen Rivierläufen stehen vereinzelte Bäume, die im heißen Sommer den Tieren ein wenig Schatten bieten. In Gobabeb angekommen bieten sich verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten an. Es gibt feste Häuser mit Badezimmern; Zelte, die mit Feldbetten ausgestattet sind. Man kann aber auch sein eigenes Zelt aufschlagen oder sein Wohnmobil unter einen der hohen Bäume dicht am Rivier stellen. Für die Camper gibt es Badezimmer mit solarbeheiztem warmem Wasser und beschriftete Mülltonnen, wo Abfall sortiert weggeworfen werden kann. Markierte Wege zeigen an, wo man auf dem Gelände laufen darf. Nach Vorabsprache kann eine Sunndowner-Fahrt zu den Dünen mit dem Personal der Station geregelt werden. Auch eine geführte Tour ins Rivier zur Vogelbeobachtung oder eine Besichtigung der Station sind möglich. Die Angestellten von Gobabeb erklären Interessierten auch gern einige der Studien, die hier gerade durchgeführt werden. Ein ganz besonderes aktuelles Projekt ist eine Umweltstudie, wie Minen die Umwelt beeinflussen. Da immer mehr Uran-Minen in diesem empfindlichem Gebiet entstehen, ist solch eine Studie sehr wichtig, um Schäden der Pflanzen- und Tierwelt frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Gobabeb hat auch eine eigene Wetterstation, in der täglich genaue Daten eingetragen werden. Die Höchst- und Niedrigtemperaturen in der Luft und im Boden, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge und die Anzahl Stunden Sonnenschein werden gemessen. Die Forschungsstation versorgt sich selbst mit Strom und Wasser. Der Hauptstrom wird von einer Reihe großer Solarplatten generiert. Diese speichern den gewonnenen Strom in einer Reihe von Batterien, die in einem extra Raum aufgestellt sind. Sollte wirklich mal nicht genügend Sonne da sein, um genügend Strom zu produzieren, kann ein Dieselgenerator einspringen. Das Wasser stammt hauptsächlich aus einem natürlichen Wasserreservoir unter dem meist trockenem Flussbett des Kuisebriviers. In Jahren der Trockenheit bereitet die Wasserversorgung der Station den Betreibern oft großes Kopfzerbrechen. Nach einem so ergiebigen Regenjahr wie diesem ist die Wasserversorgung für die nächsten Jahre bei sparsamem Gebrauch aber gesichert. Trotzdem wird das Wasser weitgehend regeneriert. Bei dem kleinen Gartenbauprojekt der Station wird nur mit wiedergewonnenem Wasser bewässert. In dem kleinen Museum können tote oder lebendige Exemplare der kleineren Wüstenbewohner wie Eidechsen, Schlangen und diverse Käfer bestaunt werden. Dem Besucher wird oft dadurch erst klar, wieviel Leben doch in einer solch karg wirkenden Gegend zu finden ist. Wer nicht direkt bei der Gobabeb Station campen will, dreht vor dem Tor der Station in östlicher Richtung nach Homeb ab. Homeb ist ein kleiner, sehr gepflegter Campingplatz mit gemauerten Grillplätzen unter großen Bäumen direkt neben einer kleinen Niederlassung der dort ansässigen Topnaar-Gemeinden. Für dieses letzte Stück ist es sicherer mit einem Allrad-Fahrzeug zu fahren. Da das Wasser dort etwas salzig schmeckt, ziehen viele Besucher es vor, eigenes Trinkwasser mitzubringen.
Der Weg zurück zur C14 führt an der Zebrapan-Wasserstelle vorbei, wo oft Wild zu beobachten ist. Viele Vögel leben auch dort.
Wer nicht den gleichen Weg ins Inland zurück fahren will, kann auf der C14 etwa 39 km zurück in Richtung Walvis Bay fahren und dann rechts auf die D1982 in Richtung Us-Pass abbiegen. Auch diese Strecke hat viel zu bieten. Der Us-Pass ist nicht ganz so lang und steil wie der Gamsberg Pass, aber es sind einige Rivierläufe zu überqueren. Deshalb sollte man in der Regenzeit sich immer vorher erkundigen, ob dieser Pass passierbar ist! Streckenmäßig ist er etwa gleich lang wie der Gamsberg-Pass.
In einem Naturschutzpark gelten generell die Regeln, dass man dort nicht zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang fahren darf. Man sollte deshalb seine Tour entsprechend planen. Auch dürfen keine "Mitbringsel" aus der Natur, wie Steine oder gar lebendige Tiere oder Pflanzen mitgenommen werden. Selbstverständlich ist Jagen dort auch nicht erlaubt! Abfall muss auch wieder mitgenommen werden. Es ist auch dringend zu empfehlen, genug Wasser mitzunehmen. Nicht immer ist so viel Wasser in den Rivieren vorhanden und oft ist Wasser sehr knapp. Tagsüber wird es im Sommer auch sehr heiß, so dass Trinken äußerst wichtig ist. Wie in jeder Wüste kann es in Gobabeb nachts empfindlich kalt werden. Ein starker Wind kann die eigentliche Temperatur noch viel kälter erscheinen lassen. Ein Besuch in diesem Teil des Landes ist aber auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis!
Mehr Infos unter: www.gobabeb.org

Agnes Hoffmann

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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