Tarifkonflikt ungelöst

Windhoek - Die Regierung hat den Vorwurf der Gewerkschaften, ihre Gehaltsforderung für Angestellte des öffentlichen Dienstes zu ignorieren, von sich gewiesen. "Wir waren und sind auch weiterhin bereit, über den Lohndisput zu verhandeln", erklärte der stellvertretende Kabinettssekretär Steve Katjiuanjo am Freitag.

Er reagierte dabei auf die Kritik der Gewerkschaft für Staatsdiener (NAPWU) und der Gewerkschaft für Lehrer (NANTU), die sich am Donnerstag über die Verweigerung einer Gehaltserhöhung für Staatsdiener beschwert und Schritte gegen die Regierung angedroht hatten. Die Gewerkschaften fordern eine Anpassung von zwischen sechs und 25 Prozent, die Regierung dagegen hält "auf Grund von Einsparungen" an ihren 0% fest.


Schon beim vorletzten Treffen zwischen beiden Parteien am 27. Mai dieses Jahres habe die Regierung angedeutet, dass sie über Lohnanpassungen verhandeln würde. Der Vorschlag der jedoch seitens der Gewerkschaften eingereicht wurde, sei für den gegenwärtigen Haushalt untragbar. N$ 704 Millionen müssten für die Lohnangleichung vom Staat aufgenommen werden. "Damit würde der Staat in eine prekäre finanzielle Lage geraten", erklärte Katjiunajo. Die Regierung habe jedoch angeboten, dass eine Anpassung ab April 2003 über die darauffolgenden drei Jahre erfolgen könnte. Diesen Vorschlag hätten die Gewerkschaften jedoch abgelehnt und damit ihr mangelndes Verständnis für die finanziellen Zwänge der Regierung demonstriert.