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Tausendfüßler eng umschlungen - Valentinstag

Eberhard Hofmann
Was mit dem guten Regen tags und abends nachtaktiv alles fleucht, krabbelt und kreucht! Ein besonders geländegängiger Besucher is der Tausendfüßler, auf Oshivambo Ongongololo genannt, im Ausdruck ähnlich dem Songololo, was in Südafrika geläufiger is. Er frisst Pflanzen- und Humusreste, der genügsame Bursche, und dient bei manchen Leuten der Mutprobe, ob sie ihn in der Hand halten und auf den Arm krabbeln lassen können, ohne hysterisch zu quieken.

Und die Songololos zeigen jetzt, dass der Valtentinstag vor der Tür steht und der Mensch was Gutes zur strapazierten Beziehung unter den Geschlechtern tun sollte. So wenigstens meinen es die Geschäfte, dass Du mit roten Herzen, Rosen, Schleifchen und Pralinees das spröde Verhältnis mit und zur Partnerin wieder kitten sollst. Inzwischen sind junge grüne Dickpänse emsig unterwegs. Da wird´s also für Perl- und Haushühner im April und Mai paar saftige Happen geben, die zu satt-cremigem Eigelb führen.

Aber schauen wir uns mal biekie beim Ongongololo um. Die Wissenschaftler, die von 12 000 ( sic!) erfassten Arten sprechen, sagen dem eine alt-irdische Existenz bis zum Paläozoikum nach. Das sind locker 250 bis 450 Mio. Jahre. Der Tausendfüßler gibt zur Abwehr gegen Fressfeinde und andere Gegner giftige säureartige Stoffe ab. Aber die Spitzmaus und die Zibetkatze verzehren ihn angeblich gern. Er hatte in der Zeit der Dinosaurier Vorfahren, die bis zu 2 Meter lang waren. Gigantismus war damals richtig in der Mode. Und jetzt krabbelt er behende durch den Garten, ohn Lärm oder Aufhebens, rollt sich auf, wenn Du ihn störst. Der Valentingstag wird eines Tages längst vergessen sein, wenn der Tausenfüler noch über den Boden schlängelt ...

Was Geingob gern hätte

Biste dabei, wenn sich Omupräsidente III, !G ahesab Hage Gottlieb Geingob, über eine gut klingende Bewertung Namibias freut, dass unser Land auf der internationalen Skala der Korruptionsvergleiche verhältnismäßig gut abschneidet? Wir am Wendekreis des Steinbock freuen uns auch wüst. Aber halt! Takamesa! Solche Freude kannste auf keinen Fall unqualifiziert feiern.

Am Mittwoch, 3. Februar, hat der Hörfunk in allen Nam-Sprachen in seinen Nachrichten Omupräsidente zitiert. Comräd Hage hat sich gefreut, dass Namibia auf der Skala der Korruptionsbewertung in Afrika irgendwo in der Nähe oder gar vor den Kap-Verden und Botswana eingestuft wurde. So weit so gut. Aber dann kam seine vorwurfsvolle Frage, warum die Schreiberlinge, Fernseh- und Radiofritzen diese Meldung nich an die große Glocke gehängt ham. Nun hat Hage dafür gebimmelt und prompt und brav hat das Funkhaus gefolgt und ihn dahingehend zitiert. Omupräsidente hat wüst gemount, dass diese Meldung keine hiesigen Funk- und Printschlagzeilen gemacht hat. Das wär für ihn, dem die Fishrot-Affäre immer näher brandet, muhts `ne Erleichterung gewesen.

Tatsache is, die Korruptionsmeldungen über die Stinkfisch-Akteure, sodann die Schande dreistellig geklauter SME-Bank-Millionen, ein korruptes Omaheke-Regionalrastmitglied mit fehlenden Millionen etcetera und so weiter net nich abreißen. Stumpfen uns solche, fast täglichen Meldungen der investigativen Presse ab? Eins is gewiss, da kommt keine rechte Freude auf. Wenn Namibia mit seiner Korruptionswelle vom Afrobarometer als mäßiges Korrupt-Land eingestuft wird, wie sieht es dann erst in den anderen Ländern aus? Comräd Omupräsidente klammert sich an ein paar Lichtblicke, dass namibische Beamte in der Regel keine Bestechungsgelder forderten. Das liegt natürlich auch an unserer Öffentlichkeit, individuell und im Kollektiv, dass die Leut den einen oder anderen Opolifi-Mann und andere Beamte schnell abfahren lassen, wenn die, wie es zuweilen vorkommt, einen Strafzettel gegen unquittierte Pinke-Pinke wieder einziehen oder eine Amtsleistung nur dann abwickeln, wenn Schmiergeld dazugegeben wird. Angola zum Beispiel sticht in der Hinsicht besonders von Namibia ab.

Und derweil wir bei hohlen Phrasen unserer Elite sind - Premier-Miesies Meme Saara Kuugongelwa-Amadhila is in ihrer amtlichen Eigenschaft zuständig für den Staatsdienst. Sie hat zum Jahresbeginn jetzt die rechenschaftspflichtigen Direktoren und Staatssekretäre aufgefordert, sie sollen das System der bürokratischen Leistungskontrolle - alias overgezet synde: performance management system (PMS) - beherzigen, anwenden und befolgen. Das klingt toch bleddy moi. Eine strikte Leistungskontrolle im Beamtenapparat! Meme Saara lässt das wie `ne tolle Neuigkeit klingen.

Dabei wurde selbiges PMS-System schon unter dem ersten Premier nach 1990, der sich jetzt Omupräsidente III nennt, eingeführt. Und weil das mit wüst viel bürokratischem Kram verbunden is, ham die Beamten das sommer xhou-xhou ignoriert. Wollt Ihr etwa wissen, woher wir das wissen wollen? Die Antwort is bleddy simpel: die Leistung von Houm Affährs und vom Fiskus, dem Steuereintreiber, hat sich mit ganz geringen Schwankungen über drei Jahrzehnte Souveränität boggeroll gebessert, eher verschlechtert. Das wird Dir jede geplagte Seele bestätigen, die mehrfache und zig Behördengänge hinter sich hat und Dich bei der Behauptung schallend auslachen wird, dass es sowas wie ein Performänz-Männätschment-System gäbe.

Möge Meme Saaras Anlauf diesmal fruchten!



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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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