Taxifahrer übergeben Petition
Alle Taxifahrer und „generell alle Autofahrer“ wurden am späten Mittwochnachmittag aufgefordert am Donnerstagmorgen beim Parlament dabei zu sein, wenn dort um 8 Uhr eine Petition überreicht werde. Gestern Morgen um 8 Uhr waren nur wenige Taxis beim Parlament, die jedoch nicht darauf warteten dass die Petition übergeben wurde, sondern brachten Beamte zu ihrem Arbeitsplatz. Der namibischen Presseagentur (Nampa) zufolge waren die Streikenden aufgefordert worden in Katutura am Ende der Hans-Dietrich-Genscher-Straße, wo sie seit drei Tagen streiken, zu warten und der Sekretär des Parlaments, Jakes Jacobs, würde persönlich die Petition abholen. Um 12 Uhr wurde schließlich das Schriftstück an Jacobs übergeben.
Dem Präsidenten der Taxi-Gewerkschaft NTTU, Werner Januarie zufolge hatte die Gewerkschaft am Mittwoch die Erlaubnis erhalten zum Parlamentsgebäude zu gehen und dort die Petition zu überreichen. Als die demonstrierenden Taxifahrer darauf warteten, dass Verkehrspolizisten die Streikenden zum Parlament begleiten, hätten sie die Nachricht erhalten, dass der Parlamentssekretär zu ihnen kommen würde. Ihren Streik begründen die Taxifahrer damit, dass sie nicht mehr bereit seien die hohen Bußgelder zu zahlen. Die Taxifahrer würden dem Generalsekretär der Taxi-Gewerkschaft, Werner Januarie zufolge anstatt ihre Familien zu ernähren das Geld dem Staat in Form von Strafen zahlen. „Wir verlangen dass die Höhe der Bußgelder reduziert wird und dass uns die Polizisten und die Bevölkerung respektieren und achten“, sagte Januarie.
Taxifahrer die von der AZ darauf hingewiesen wurden, dass sie selbst durch ihr verkehrswidriges Verhalten für die Strafzettel und Bußgelder verantwortlich seien, meinten, dass sie sich schuldig machen würden, weil die Städte und die Regierung keine Taxihaltestellen einrichten. „Wir müssen an der Straße anhalten, weil dort unsere Kunden warten“, sagte Thomas Sitambara. „Wir können nicht 2000 Namibia-Dollar an Strafen im Monat zahlen. Die Bußgelder müssen auf 300 N$ reduziert werden“, forderten Petrus Nhemja und Moses Kasera. Januarie meinte gegenüber Nampa, dass das Übergeben der Petition nicht bedeute, dass der Streik vorüber sei. Der Gewerkschaftsführer meinte, dass er sich mit anderen Streikorganisatoren in anderen Städten wie Walvis Bay, Eenhana, Oshikango und Oshakati absprechen und deren Meinung einholen müsse. Die in Windhoek streikenden Taxifahrer haben beschlossen, dass alle Taxis weiterhin auf dem freien Gelände am nördlichen Ende der Hans-Dietrich-Genscher-Straße bleiben werden, bis ein gewähltes Komitee beschließe, dass der Streik aufgehoben werde.
Von Dirk Heinrich/Nampa,
Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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